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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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er glaubte, einer der Spieler sei ein Kerl, den er wegen Drogen eingebuchtet hatte, den man aber wieder freigelassen hatte. Der Junge sagte etwas zu ihm, dann ist er abgehauen. Coombs hinterher.«
    »Wir sprechen von einem schwarzen Jugendlichen«, warf ich ein. »Sie haben Coombs fünfzehn bis zwanzig Jahre gegeben, wegen vorsätzlicher Tötung.«
    Jacobi schaute mich verständnislos an. »Und wohin soll das alles führen, Lindsay?«
    »
Weiscz
, Warren. In Pelican Bay. Ich habe gedacht, er würde nur Phrasen dreschen, aber irgendwas, das er gesagt hat, ist hängen geblieben. Weiscz hat behauptet, er hätte mir auch etwas zurückgegeben. Er meinte, es klänge alles nach einem Verbrechen aus den eigenen Reihen.«
    »Du hast diese alte Akte ausgegraben, weil Weiscz gesagt hat, es sei ein Verbrechen aus den eigenen Reihen?« Jacobi zog die Brauen hoch.
    »Coombs war
Chimäre
. Er hat zwei Jahre im Hochsicherheitstrakt verbracht. Schau doch hin… Der Kerl hat die MEK-Ausbildung.
Er hatte sich als Scharfschütze qualifiziert
. Er war ein eingeschworener Rassist. Und er ist
draußen
. Coombs wurde vor einigen Monaten aus San Quentin entlassen.«
    Jacobi saß mit steinernem Gesicht da. »Es fehlt aber immer noch das Motiv, Lieutenant. Gut, zugegeben, der Kerl war ein Riesenarschloch, aber er war Polizist. Was könnte er gegen andere Polizisten haben?«
    »Er hat sich auf Notwehr berufen, weil der Jugendliche sich gewehrt habe. Niemand hat seine Aussage bekräftigt. Nicht sein Partner oder die anderen Kollegen am Tatort, auch nicht die Vorgesetzten. Er hatte keinerlei Unterstützung, Warren.«
    »Du glaubst, ich spinne?« Ich nahm die Akte, blätterte darin, bis ich zu der Stelle kam, die ich rot angestrichen hatte. »Du hast gesagt, Coombs hat den Jungen in einer Siedlung getötet?«
    Jacobi nickte.
    Ich schob ihm die Seite hinüber.
    »
Bay View
, Warren.
La Salle Heights
. Dort hat er den Jungen erwürgt. Diese Siedlung wurde abgerissen und neunzehnhundertneunundneunzig neu aufgebaut. Und sie wurde umbenannt…«
    »Whitney Young«, sagte Jacobi.
    Ganz in der Nähe, wo Tasha Catchings ermordet worden war.
    Als nächsten Schritt wählte ich die Nummer von Madeline Akers, stellvertretende Anstaltsleiterin in San Quentin. Maddie war eine Freundin. Sie sagte mir alles, was sie über Coombs wusste. »Ein übler Polizist, ein böser Kerl und ein wirklich übler Insasse. Ein eiskalter Hurensohn.«
    Maddie versprach sich umzuhören. Vielleicht hatte Frank Coombs jemandem erzählt, was er zu tun gedachte, sobald er wieder draußen wäre.
    »Madeline, das muss aber absolut geheim bleiben«, schärfte ich ihr ein.
    »Mercer war ein Freund, Lindsay. Ich tue alles, was in meiner Macht steht. Lass mir ein paar Tage Zeit.«
    »Einen Tag, Madeline. Das ist lebenswichtig. Er wird wieder morden.«
    Danach saß ich lange an meinem Schreibtisch und bemühte mich, das zusammenzusetzen, was ich hatte. Ich konnte Coombs mit keinem Tatort in Verbindung bringen. Ich hatte keine Waffe. Ich wusste nicht einmal, wo er war. Aber zum ersten Mal, seit Tasha Catchings ermordet worden war, hatte ich das Gefühl, auf der richtigen Fährte zu sein.
    Instinktiv bat ich Cindy, das Mausoleum vom
Chronicle
nach alten Artikeln zu durchforsten. Diese Ereignisse waren vor zwanzig Jahren geschehen. Im Dezernat gab es nicht mehr viele Kollegen aus dieser Zeit.
    Dann fiel mir ein, dass ich jemanden hatte, der unter meinem Dach wohnte.
    Als ich durch die Tür kam, schaute mein Vater gerade die Nachrichten. »He«, rief er, »du kommst ja zu einer anständigen Zeit nach Hause. Hast du den Fall gelöst?«
    Ich zog mich um, holte mir ein Bier aus dem Kühlschrank und setzte mich ihm gegenüber.
    »Ich muss mit dir reden.« Dann schaute ich ihm in die Augen. »Erinnerst du dich an einen Typen namens Frank Coombs?«
    Mein Vater nickte. »Den Namen habe ich seit langer Zeit nicht mehr gehört. Manche Leute waren von ihm beeindruckt. Er hatte viele Festnahmen, erledigte prompt seine Arbeit. Auf seine eigene Art und Weise. Damals war alles anders. Wir hatten keine Aufsichtsbehörde, die uns über die Schulter blickte. Nicht alles, was wir gemacht haben, gelangte in die Presse.«
    »Dieser Junge, den er erwürgt hat, Dad, war vierzehn.«
    »Warum willst du was über Coombs wissen? Er sitzt im Knast.«
    »Nicht mehr. Er ist draußen.« Ich zog meinen Stuhl näher. »Ich habe gelesen, dass Coombs behauptet hat, er hat den Jungen in Notwehr getötet.«
    »Welcher Polizist

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