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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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Verstärkung holen.
    Sechs wild aussehende Typen saßen um einen Tisch herum. Bierflaschen, Rauch. Coombs war einer davon. Auf dem Arm eines Mannes sah ich eine Tätowierung, die alles klarmachte.
    Der Kopf eines Löwen, einer Ziege und der Schwanz einer Schlange.
    Es war ein Treffen von Chimäre.
    Ich schob mich näher, um besser zu hören. Plötzlich hörte ich den Motor eines Autos, das den South Hill heraufkam. Ich erstarrte und drückte mich ans Haus. Dann hörte ich Autotüren knallen und Stimmen, die sich mir näherten.
    Ich sah zwei Männer. Der eine hatte einen blonden Bart und einen langen Pferdeschwanz, der andere war stark tätowiert und trug eine ärmellose Jeansjacke. Ich saß in der Klemme und konnte nirgendwohin fliehen.
    Sie blieben stehen und schauten mich an. »Wer, zum Teufel, bist du?«
    Zwei Möglichkeiten: rückwärts gehen, mit schussbereiter Waffe, oder versuchen, Coombs gleich hochzunehmen. Letzteres hielt ich für die bessere Idee.
    »
Polizei!
«, brüllte ich. Die beiden Typen blieben wie angewurzelt stehen. Ich hielt meine Glock mit ausgestreckten Händen. »Mordkommission San Francisco. Hände hoch!«
    Die beiden Männer reagierten ruhig und ohne Panik. Sie schauten einander an, dann mich. Ich war sicher, dass sie bewaffnet waren, ebenso die Kerle im Haus. Ein grauenvoller Gedanke schoss mir durch den Kopf:
Vielleicht sterbe ich hier
.
    Dann wurde es laut. Zwei weitere Männer kamen von der Straße herbeigelaufen. Ich wirbelte herum und richtete meine Waffe auf sie.
    Dann erloschen die Lichter im Haus. Auch die Zufahrt war plötzlich stockdunkel.
Wo war Coombs? Was machte er?
    Ich sank in die Hocke, denn jetzt ging es nicht mehr nur um Coombs.
    Ich hörte hinter mir ein Geräusch. Jemand rannte. Ich drehte mich um – und dann packte mich jemand und riss mich zu Boden. Ich landete hart unter zwei Zentnern Gewicht.
    Und dann blickte ich in ein Gesicht, das ich nicht sehen wollte. Ein Gesicht, das ich hasste.
    »Schaut mal, was die Flut angespült hat«, sagte Frank Coombs grinsend. Er schwenkte eine 38er vor meinen Augen. »Marty Boxers kleines Mädchen.«
    Coombs hockte vor mir und grinste mich höhnisch und arrogant an. Es war das widerliche Grinsen der Chimäre, das ich so hasste. »Sieht so aus, als hättest
du
dich jetzt ein bisschen nach links gelehnt.«
    Ich war noch so weit bei klarem Verstand, um zu realisieren, in welch unglaublicher Klemme ich steckte. Alles war schief gegangen, was nur schief gehen konnte.
    »Das ist eine Ermittlung in einer Mordsache«, erklärte ich den Männern um mich herum. »Frank Coombs wird in Zusammenhang mit vier Morden gesucht, darunter zwei Polizisten. Darin wollen Sie nicht verstrickt werden, oder?«
    Coombs grinste weiter. »Du verschwendest deinen Atem, falls du glaubst, dass der Scheiß, den du hier redest, irgendeine Wirkung hat. Ich habe gehört, dass du mit Weiscz geredet hast. Netter Bursche, was? Ein Freund von mir.«
    Ich zwang mich in eine sitzende Stellung. Woher, zum Teufel, wusste er, dass ich in Pelican Bay war? »Man weiß, dass ich hier bin.«
    Plötzlich schoss Coombs’ Faust vor und erwischte mich voll am Kinn. Ich spürte, wie eine warme Flüssigkeit meinen Mund füllte – mein eigenes Blut. Verzweifelt suchte ich nach einem Ausweg.
    Coombs grinste immer noch. »Ich werde das tun, was ihr Schweine mit mir gemacht habt. Ich nehme dir etwas, das dir lieb und teuer ist. Etwas, das du nie wieder zurückbekommst. Bis jetzt hast du noch nichts, gar nichts, kapiert.«
    »Ich kapiere genügend. Sie haben vier unschuldige Menschen ermordet.«
    Coombs lachte laut. Dann streichelte er mit seiner rauen Hand meine Wange. Der Hass in seinem Blick und die Eiseskälte seiner Berührung bereiteten mir körperliche Übelkeit. Am liebsten hätte ich gekotzt.
    Dann hörte ich den Gewehrschuss, laut und aus der Nähe. Aber nicht ich, sondern Coombs schrie auf und fasste sich an die Schulter.
    Die anderen Männer liefen auseinander. In der Dunkelheit herrschte Chaos. Ich war ebenso verwirrt wie alle anderen. Noch eine Kugel zischte durch die Luft.
    Der dünne Kerl mit den Tätowierungen schrie und presste die Hand auf den Schenkel. Die nächsten beiden Schüsse trafen die Garagenwand.
    »Was, zum Teufel, ist los?«, brüllte Coombs. »Welcher Wichser schießt denn da?«
    Es ertönten weitere Schüsse. Sie kamen aus dem Schatten am Ende der Zufahrt. Ich stand auf und rannte gebückt vom Haus weg. Niemand hielt mich auf.
    »Hierher«, rief jemand

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