Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris
Millionen Dollar gingen in Flammen auf.
» Da «, sagte Irina Spasky. »Ich werde bei diesem Spiel auch mitmachen. Ich arbeite allein.«
»Hey, yo, wartet mal.« Jonah Wizard schlenderte so lässig nach vorn, als sei er der arme, coole Junge von der Straße, wie er ihn in Wer will ein Gangsta sein? spielte. Was ziemlich lächerlich war, weil er ungefähr eine Milliarde Dollar besaß und in Beverly Hills lebte. »Das habe ich hinter mir.« Er knallte den Scheck auf den Tisch. »Gib mir den Hinweis, Kumpel.«
»Wir möchten den Wettbewerb gern filmen«, mischte sich sein Vater ein.
»Nein«, erwiderte Mr McIntyre.
»Aber das würde ein wundervolles TV-Spektakel abgeben«, fuhr der Vater fort. »Ich könnte mit den Produzenten über eine Gewinnbeteiligung reden.«
»Nein«, wiederholte Mr McIntyre. »Das ist keine Unterhaltungsshow, Sir. Es ist eine Sache auf Leben und Tod.«
Mr McIntyre sah sich im Raum um. Sein Blick blieb auf Amy haften.
»Wer will noch mitmachen?«, rief er. »Sie müssen sich jetzt entscheiden.«
Amy bemerkte, dass sie und Dan die Einzigen waren, die sich noch nicht entschieden hatten. Die meisten der vierzig Anwesenden hatten das Geld genommen. Sechs Mannschaften hatten sich der Herausforderung gestellt - sie alle waren älter oder reicher. Bei jedem von ihnen war es wahrscheinlicher, dass er gewinnen würde. Tante Beatrice starrte sie warnend an, als wolle sie sagen, dass sie gerade dabei waren, sich selbst auf die Straße zu setzen. Ian lächelte selbstgefällig. Vielleicht wart ihr der alten Frau ja doch nicht so wichtig, wie ihr dachtet, hm? Amy erinnerte sich auch daran, was seine zickige Schwester Natalie zu ihnen gesagt hatte: Vielleicht wusste Grace, dass sie der Herausforderung nicht gewachsen sind .
Amys Gesicht wurde heiß vor Scham. Vielleicht hatten die Kabras recht. Sie hatte einfach zu viel Angst. Als die Holts ihren Bruder auf den Kopf gestellt hatten, hatte sie ihm nicht geholfen. Als die Kabras sie beleidigt hatten, hatte sie sich nicht gewehrt, sondern war stumm wie ein Fisch dagestanden. Wie sollte sie also jemals diese gefährliche Mission meistern?
Doch dann hörte sie eine andere Stimme in ihrem Kopf: Du wirst mich stolz machen, Amy .
Und plötzlich wusste sie, dass es das hier gewesen war, worüber Grace gesprochen hatte. Dies war das Abenteuer, auf das Amy sich einlassen sollte. Wenn sie es nicht tat, konnte sie sich genauso gut unter einem Stein verkriechen und sich dort für den Rest ihres Lebens verstecken.
Sie sah ihren Bruder an. Egal wie nervig er war, sie hatten sich schon immer nur durch Blicke verstehen können. Es war keine Telepathie oder so etwas, doch sie wusste immer, was ihr Bruder dachte.
Es ist viel Geld , teilte Dan ihr mit. Eine ganze Menge toller Baseballkarten .
Mama und Papa würden wollen, dass wir es wenigstens versuchen , antwortete Amy mit den Augen. Das hier ist es, was Grace für uns vorgesehen hat .
Ja, aber ein Babe Ruth und ein Mickey Mantle sind auch nicht schlecht .
Ian und Natalie werden die Wände hochgehen , drängte ihn Amy. Und Tante Beatrice wird wahrscheinlich vor Wut platzen .
Ein Lächeln schlich sich auf Dans Gesicht. Ich denke, Babe Ruth kann warten .
Amy nahm seinen Scheck. Gemeinsam gingen sie nach vorne und Amy nahm Mr McIntyres Feuerzeug.
»Wir machen mit«, erklärte sie. Und ließ zwei Millionen Dollar in Rauch aufgehen.
Viertes Kapitel
Dan schwirrte der Kopf, wie damals, als er zwanzig Packungen Brause auf einmal gegessen hatte. Er konnte nicht fassen, wie viel Geld sie gerade weggeworfen hatten.
Seit er ein kleiner Junge, war träumte er davon, etwas zu tun, das seine Eltern stolz machte. Er wusste natürlich, dass sie tot waren, und konnte sich kaum an sie erinnern. Und dennoch dachte er, wenn er etwas Großartiges vollbrachte - noch toller als die ultimative Baseballkartensammlung zu besitzen oder ein Ninja-Lord zu werden -, würden seine Eltern es irgendwie erfahren. Und sie wären stolz. Dieses Rennen um den Titel des größten Cahills aller Zeiten wäre die perfekte Gelegenheit, es allen zu zeigen.
Außerdem mochte er Schätze. Und es war cool zu sehen, wie Tante Beatrice puterrot anlief, als sie jetzt aus dem Raum stürmte und die Tür hinter sich zuknallte.
Die Große Halle war nun leer, bis auf die sieben Mannschaften und Mr McIntyre.
Nach einem Moment angespannten Schweigens sagte der Anwalt: »Sie dürfen nun Ihre Umschläge öffnen.«
Ratsch, ratsch, ratsch.
Der Hinweis war in
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