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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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wurden Koordinaten in einem Quadrat erwähnt. Ihr wisst nicht zufällig, was dieses Quadrat sein könnte?«
    »Selbst wenn wir es wüssten«, erwiderte Dan, »würden wir es dir nicht sagen.«
    Amy berührte das Jadehalsband an ihrem Kragen. »Entschuldige, Onkel Alistair.«
    »Ach so.« Alistair lehnte sich zurück. »Ich bin von eurer Entschlossenheit beeindruckt. Doch was wäre, wenn ich bereit wäre,
Informationen zu tauschen? Ich bin sicher, dass ihr über diese Notizen nachdenkt, die eure Mutter in das Buch geschrieben hat. Ich kannte eure Eltern. Ich könnte euch einige Dinge erklären.«
    Dan fühlte sich, als wäre die Luft auf einmal zu Glas geworden. Er hatte Angst, sich zu bewegen, weil er fürchtete, sich zu schneiden. »Was für Dinge?«
    Alistair lächelte, als wüsste er, dass er sie nun am Haken hatte. »Das Interesse eurer Mutter an den Zeichen vielleicht. Oder, welchen Job euer Vater wirklich hatte.«
    »Er war Mathematikprofessor«, sagte Amy.
    »Nein.« Alistairs Lächeln ärgerte ihn so sehr, dass Dan versucht war, Nellie zu bitten, ihm noch einmal mit dem Rucksack eins überzubraten. »Vielleicht wüsstet ihr gern etwas über die Nacht, in der sie starben?«
    Das Truthahn-Käse-Sandwich in Dans Magen fing an, sich wild zu drehen. »Was weißt du darüber?«
    »Vor vielen Jahren hat eure Mutter …« Alistair hielt plötzlich inne. Seine Augen fixierten etwas auf der anderen Straßenseite. »Kinder, wir müssen diese Unterredung später fortsetzen. Ich glaube, ihr solltet tatsächlich allein in die Katakomben gehen. Ich werde hierbleiben, als Zeichen meines guten Willens.«
    »Wovon sprichst du?«, fragte Dan.
    Alistair deutete mit seinem Stock die Straße hinunter. Hundert Meter weiter zwängten sich Ian und Natalie Kabra durch die Menge und eilten auf den Eingang der Katakomben zu.
    »Ich werde sie aufhalten, solange ich kann«, versprach Alistair. »Nun ab mit euch unter die Erde, schnell!«

Sechzehntes Kapitel
    Amy hasste Menschenmengen, doch die Vorstellung, sich mitten unter sieben Millionen Tote zu begeben, machte ihr nichts aus.
    Nellie, Dan und Amy eilten eine metallene Treppe hinab. Sie fanden sich in einem schwach erleuchteten Korridor aus Kalkstein wieder, an dessen Decke Metallrohre verlegt waren. Die laue Luft roch nach Moder und feuchtem Stein.
    »Es gibt nur einen Ausgang, Freunde«, bemerkte Nellie nervös. »Wenn wir hier unten geschnappt werden …«
    »Der Tunnel sollte sich bald verzweigen«, sagte Amy und versuchte dabei selbstbewusster zu klingen, als sie sich fühlte.
    Die Steinwände waren mit Graffiti übersät. Manche von ihnen sahen aus, als wären sie neueren Datums, andere wirkten schon alt. In eine Marmorplatte über ihren Köpfen war eine Inschrift eingraviert.
    » Halt, Sterbliche «, übersetzte Nellie. » Dies ist das Reich des Todes .«
    »Juhu«, murmelte Dan.
    Sie gingen weiter. Der Boden unter Amys Füßen bestand aus feuchtem Kies. Amy dachte noch immer über Onkel Alistair nach. Wusste er wirklich etwas über ihre Eltern, oder wollte er sie damit nur überreden, ihm zu helfen? Sie versuchte, den Gedanken aus ihrem Kopf zu verscheuchen.
    »Wo sind denn jetzt die Knochen?«, fragte Dan. Als sie um eine Ecke bogen, kamen sie in einen großen Raum, und Dan blieb abrupt stehen: »Oh.«

    Es war der unheimlichste Ort, den Amy jemals gesehen hatte. An den Wänden waren menschliche Knochen vom Boden bis über Amys Kopf hinaus wie Brennholz aufgestapelt. Die Gebeine waren gelb und braun. Zumeist waren es Beinknochen, doch hier und da starrte ein Schädel zwischen ihnen hervor, wie ein Flicken auf einer Decke. Ganz oben lag eine Reihe von Schädeln, die sie unheimlich angrinsten.
    Amy ging in ehrfürchtiger Stille die Reihen ab. Der nächste Raum sah genauso aus wie der erste. Wand um Wand waren nichts als vermodernde Gebeine zu sehen. Schwaches elektrisches Licht warf unheimliche Schatten über die Toten, sodass ihre leeren Augenhöhlen sogar noch furchteinflößender aussahen.
    »Ekelhaft«, brachte Nellie heraus. »Das sind Tausende.«
    »Millionen«, korrigierte sie Amy. »Das hier ist nur ein kleiner Teil.«
    »Sie haben all diese Leute ausgegraben?«, fragte Dan. »Wer hat das gemacht?«
    Amy wusste es nicht, aber sie war beeindruckt von den Mustern, in denen die Arbeiter die Oberschenkelknochen beim Aufstapeln angeordnet hatten - Diagonalen, Streifen, Formen wie in Zahlenbildern für Kinder. Auf eine verrückte, schreckliche Weise war es beinahe schön.
    Im

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