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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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niemandem‹, erinnerst du dich?«
    »Soll ich ihn noch mal schlagen?«, fragte Nellie.
    Onkel Alistair zuckte zusammen. »Bitte, hört mir zu. Die Katakomben sind dort drüben.« Er zeigte quer über die Straße zu einem einfachen Gebäude mit einer schwarzen Fassade. In weißen Buchstaben stand über der Tür ENTRÉE DES CATACOMBES.
    Die Straße sah wie eine vollkommen gewöhnliche Wohngegend aus. Reihenhäuser und Wohnblocks wechselten einander ab und überall waren Menschen auf ihrem Weg zur Arbeit. Es war schwer zu glauben, dass sich ein Labyrinth voller Toter genau unter ihren Füßen befand.
    »Ich muss mit euch reden, bevor ihr hineingeht«, beharrte Alistair. »Ich bitte euch nur um zehn Minuten. Ihr seid in großer Gefahr.«
    »In großer Gefahr«, grummelte Dan. »Soll das ein Witz sein? Was waren wir denn bis jetzt?«
    »Dan …« Amy legte ihre Hand auf seinen Arm. »Vielleicht sollten wir ihn anhören. Zehn Minuten. Was haben wir schon zu verlieren?«

    Dan hätte ihr da eine ganze Menge aufzählen können, doch Alistair lächelte.
    »Danke, meine Liebe. Gleich hier ist ein Café. Sollen wir?«

    Alistair bezahlte, also bestellte sich Dan ein verfrühtes Mittagessen - ein Truthahn-Käse-Sandwich mit Pommes und eine große Cola, die aus irgendeinem komischen Grund in einem Glas ohne Eis serviert wurde. Nellie sprach mit dem Ober lange auf Französisch und bestellte irgendein exotisches Feinschmeckergericht. Der Ober wirkte beeindruckt von ihrer Wahl, doch als es schließlich kam, konnte Dan nicht sagen, was es war. Es sah aus wie ein paar Knetklumpen an Knoblauchbutter.
    Mit trauriger Stimme erzählte Alistair, wie die Holts ihm am Ausgang des Flughafens aufgelauert und ihm das Exemplar von Poor Richard’s Almanack abgenommen hatten. »Diese Barbaren haben mich ins Gesicht geschlagen und mir eine Rippe gebrochen. Ich werde langsam zu alt für diese Sachen.« Er berührte sein verletztes Auge.
    »Aber warum schlagen sich alle wegen dieses Buches die Köpfe ein?«, fragte Amy. »Gibt es keine anderen Wege, den Hinweis zu finden? Wie die unsichtbare Botschaft, die wir in Philadelphia gefunden haben?«
    »Amy!«, rief Dan. »Kannst du nicht mal irgendwas für dich behalten?«
    »Ist schon in Ordnung, mein Junge«, sagte Alistair. »Du hast natürlich recht, Amy. Es gibt viele Möglichkeiten, den nächsten Hinweis aufzuspüren. Ich zum Beispiel habe eine Nachricht gefunden, die in ein berühmtes Familienporträt hineingeschrieben war, von - ach, hier, seht selbst.«
    Onkel Alistair fasste in seine Tasche und zog ein Stück Papier
hervor. Er entfaltete den Farbausdruck eines Gemäldes. Es zeigte Benjamin Franklin als alten Mann, wie er in einer roten fließenden Robe inmitten eines Gewitters saß. Eine Gruppe von Engeln schwebte um ihn herum. Zwei zu seinen Füßen, wo sie sich an Batterien zu schaffen machten, und drei weitere hinter ihm, wo sie einen Drachen festhielten, an dessen Leine ein Schlüssel befestigt war. Ein Blitz zuckte von dem Schlüssel zu Bens emporgehaltener Hand. Franklin sah darüber nicht weiter beunruhigt aus. Seine langen grauen Haare standen in wilden Locken vom Kopf ab, so als wäre es das Normalste von der Welt, einen elektrischen Schlag abzubekommen.
    »Das ist doch alles erfunden«, entschied Dan. »Mit den Engeln und dem ganzen Zeug.«
    »Ja, Dan«, stimmte Alistair ihm zu. »Es ist symbolisch gemeint. Der Maler, Benjamin West, wollte Franklin als Helden darstellen, der Blitze aus dem Himmel anzog. Doch das Bild enthält mehr Symbolkraft, als ich vermutete - Zeichen, die so gut versteckt sind, dass nur ein Cahill sie finden kann. Schaut euch Franklins Knie an.«
    Dan sah nichts außer einem Knie, aber Amy sog überrascht die Luft ein. »Die Form auf dem Stoff!«
    Dan verengte die Augen zu Schlitzen, und dann sah er, was sie meinte. Ein Teil von Franklins Knie war in einem helleren Rotton gemalt, doch es war nicht nur ein zufälliger Fleck. Es handelte sich um einen Umriss, den er viele Male zuvor gesehen hatte.
    »Whoa«, rief er. »Das Wappen der Lucians.«
    Nellie sah auch genauer hin. »Das da? Das sieht aus wie eine dieser Frauen, die Lastwagenfahrer vorne am Fenster kleben haben.«
    »Nein, es sind zwei Schlangen, die sich um ein Schwert winden«,
sagte Amy. »Vertrau mir, wenn du das Wappen der Lucians schon einmal gesehen hättest, würdest du es wiedererkennen.«
    »Und es gibt noch mehr zu sehen«, fügte Alistair hinzu. »Schaut auf die Zeitung, die Franklin in der Hand

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