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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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…«
    »Sind Koordinaten«, vervollständigte Dan. »Die fehlenden Summen zeigen den Ort, an dem wir das nächste Zeichen finden werden.«
    Applaus hallte durch den Raum. »Bravo.«
    Amy drehte sich um. Im Eingang standen Ian und Natalie Kabra.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass sie es können«, sagte Ian zu seiner Schwester.
    »Oh, da hattest du dann wohl recht«, räumte Natalie ein. Amy fand es wirklich unfair, dass es Natalie sogar unter der Erde in einem Raum voller Knochen noch schaffte, glamourös zu wirken. Sie trug einen schwarzen Samtoverall, in dem sie aussah wie eine Elfjährige, die bald dreiundzwanzig wurde. Ihr Haar fiel ihr offen über die Schultern. Das einzige Stück, das nicht zu ihrem Outfit passte, war die winzige silberne Pfeilpistole, die sie in der Hand hielt. »Vielleicht war es am Ende doch nicht so schlecht, dass Irina uns enttäuscht hat.«
    »Ihr?«, schrie Dan. »Ihr habt Irina überredet, uns auf der Île St-Louis eine Falle zu stellen? Ihr wolltet uns lebendig unter einer Ladung Zement begraben?«
    »Wie schade, dass es nicht geklappt hat«, sagte Natalie. »Du hättest einen prima Fußabtreter für das Mausoleum abgegeben.«

    »Aber … aber warum?«, stammelte Amy.
    Ian lächelte. »Um euch auszuschalten, natürlich. Und um uns etwas mehr Zeit zu verschaffen, diesen Ort hier zu finden. Wir mussten doch sichergehen, dass das keine schlaue Verwirrungstaktik unserer lieben Cousine Irina war. Ich hätte das magische Quadrat wirklich früher bemerken müssen. Danke für deine Hilfe, Amy. Wenn du nun freundlicherweise beiseitetreten würdest. Wir schreiben dann die Nummern ab und verschwinden von hier.«
    Amy sog zitternd die Luft ein. »Nein.«
    Ian lachte. »Ist sie nicht süß, Natalie? Tut so, als hätte sie eine Wahl.«
    »Ja.« Natalie zog ihr Näschen kraus. »Süß.«
    Amy errötete. Die Kabras schafften es immer, dass sie sich klein und dumm fühlte, aber sie konnte nicht zulassen, dass sie das Zeichen in die Finger bekamen. Sie griff nach einem der Beinknochen. »Eine falsche Bewegung und ich … ich zerstöre die Schädel. Ihr werdet niemals an die Zahlen kommen.«
    Nicht einmal in ihren Ohren klang das überzeugend, doch Ian erbleichte. »Jetzt mach keine Dummheiten, Amy. Ich weiß, wie ängstlich du bist, aber wir werden euch nichts tun.«
    »Wirklich nicht«, stimmte ihm Natalie zu. Sie zielte mit ihrer Pfeilpistole auf Amys Gesicht. »Ich denke Gift Nummer sechs wird angemessen sein. Nichts Tödliches. Nur ein tiefer, tiefer Schlaf. Ich bin mir sicher, irgendwer wird euch hier unten finden … eines Tages.«
    Ein Schatten zeichnete sich hinter den Kabras ab. Plötzlich stürzte Onkel Alistair in den Raum und warf sich auf Natalie. Die Pfeilpistole fiel ihr aus der Hand, schlitterte davon, und Ian warf sich ihr hinterher.

    »Lauft!«, rief Alistair.
    Amy diskutierte nicht. Nellie, Dan und sie rasten durch den zweiten Ausgang in die Dunkelheit - immer tiefer in die Katakomben hinein.

    Es kam ihnen vor, als wären sie schon Stunden in dem finsteren Gewirr aus Gängen unterwegs, und nur das kleine Lämpchen wies ihnen den Weg. Sie bogen in einen Gang ein und sahen, dass er von einem Schuttberg versperrt war. Sie drehten um und folgten einem anderen Tunnel, bis der vollständig in schlammigem Wasser versank. Bald hatte Amy keine Ahnung mehr, in welche Richtung sie überhaupt gingen.
    »Alistair sagte doch, dass es hier unten Polizisten gibt«, murmelte sie. »Ich wünschte, die würden uns finden.«
    Aber sie begegneten niemandem. Das kleine Lämpchen wurde immer schwächer.
    »Nein!«, rief Amy. »Nein, nein, nein!«
    Sie kämpften sich voran. Zwanzig Meter, dreißig Meter, und dann erlosch das Licht.
    Amy griff nach Dans Hand und drückte sie fest.
    »Alles wird gut, Kinder«, sagte Nellie, doch ihre Stimme zitterte. »Wir können nicht ewig hier unten umherirren.«
    Amy war nicht klar, warum sie sich da so sicher war. Die Katakomben erstreckten sich kilometerweit und waren niemals vollständig kartografiert worden. Niemand vermisste sie und würde nach ihnen suchen.
    »Wir könnten um Hilfe rufen«, schlug Dan vor.
    »Das würde nichts bringen«, sagte Amy düster. »Es tut mir leid, Freunde. Ich wollte nicht, dass das alles so ausgeht.«
    »Aber es ist doch noch nicht vorbei!«, beruhigte sie Dan. »Wir
könnten einer Wand folgen, bis wir einen anderen Ausgang finden. Wir könnten …«
    »Schhh!«, sagte Amy.
    »Ich sage doch nur, dass …«
    »Dan, ernsthaft! Sei mal

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