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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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sie.
    Dan lachte sie aus. »Es ist nur in den Toiletten so dunkel. Der Rest des Gebäudes ist okay.«
    »Oh.« Peinlich berührt folgte sie seiner Stimme und trat durch die schwere Tür auf den Gang. Dan hatte recht. Die Collezione di Racco befand sich im Nachtmodus. Die Lichter bei den Ausstellungsstücken waren gelöscht, doch jede vierte Deckenlampe war noch erleuchtet. »Irgendwelche Anzeichen von einem Nachtwächter?«, flüsterte sie.
    »Ich habe keinen bemerkt, aber es ist natürlich ein großes Haus. Vielleicht ist er drüben und bewacht das Gold und die Diamanten. Ich würde es jedenfalls so machen. Wer stiehlt schon ein Cembalo?«
    Sie eilten durch die hohen Gänge, dankbar dafür, dass ihre Turnschuhe auf den Marmorfußböden kaum ein Geräusch machten. Das blaue Licht war ausgeschaltet worden, doch selbst im Halbdunkel konnte Amy das Schimmern
der elfenbeinfarbenen Tasten erkennen, die von ihrem entfernten Cousin, dem jungen Wolfgang Amadeus Mozart, im Jahr 1770 niedergedrückt worden waren. Aufregung schoss durch ihren Körper wie ein elektrischer Impuls. Sie waren dem nächsten Hinweis nun nahe, sehr nahe.
    Im nächsten Moment ließ der kalte Lauf einer Pfeilpistole in ihrem Nacken jede Gehirnaktivität versiegen.

Zwanzigstes Kapitel
    »Wir dürfen uns einfach nicht die ganze Zeit in die Quere kommen«, säuselte Natalie Kabra hinter Amy.
    Aufgebracht rannte Dan auf Natalie zu. Doch Ian trat aus dem Schatten hervor und packte ihn fest um die Hüfte. »Nicht so schnell, Danny-Boy. Ich sehe, dass du dich von deinem abendlichen Bad wieder erholt hast.« Er schnüffelte an Dans Haaren. »Na ja, noch nicht so ganz.«
    »Was wollt ihr?«, ging Dan in die Offensive.
    Ian sah ihn mitleidig an. »Machst du Witze? Als ob es Zufall wäre, dass wir alle hier sind. Im Wesentlichen wird es sich folgendermaßen abspielen: Ihr stellt euch vor die Pfeilpistole meiner Schwester, während ich euch mit etwas Musik unterhalte.«
    Unsanft schubste er Dan gegen die Wand und Amy gleich neben ihn.
    Natalie stellte sich in Position und richtete die Pistole auf sie.
    »Macht euch keine Sorgen«, versicherte sie mit falscher Freundlichkeit. »Der Pfeil wird euch nicht umbringen. Ihr werdet in ein paar Stunden nur mit bösen Kopfschmerzen aufwachen.«
    »Mal wieder«, ergänzte ihr Bruder mit einem süffisanten
Lächeln. Er kletterte über die samtene Absperrung, setzte sich an das Cembalo und ließ seine Finger mit übertriebener Geste knacken.
    »Du bluffst!«, beschuldigte ihn Dan. »Du weißt ja nicht einmal, was du spielen musst!«
    »Ich bin sicher, mir wird etwas einfallen«, sagte Ian fröhlich. »Vielleicht Alle meine Entchen . Oder Fuchs, du hast die Gans gestohlen. Oder vielleicht doch lieber eine kleine Melodie mit dem Namen KV 617. «
    »Woher weißt du davon?«, platzte es aus Amy heraus.
    »Du hältst dich für so unglaublich klug, aber in Wirklichkeit bist du nur ein armseliges Würstchen«, spottete Natalie. »Wir sind euch, seit ihr am Bahnhof in Wien angekommen seid, gefolgt. Wir haben uns in euer drahtloses Netzwerk gehackt. Ihr habt dieses Musikstück aus dem Internet heruntergeladen und wir haben es von euch heruntergeladen.«
    »Ich habe mir erlaubt, meine eigene Kopie auszudrucken«, fügte Ian hinzu, entfaltete ein Notenblatt und stellte es vor sich auf.
    Amy und Dan tauschten einen bedeutungsvollen Blick aus. Ian und Natalie konnten keinesfalls wissen, dass die Internet-Version von KV 617 nicht dieselbe war wie die auf dem Notenblatt von Benjamin Franklin. Vielleicht war doch noch nicht alles verloren.
    Ian begann zu spielen. Der metallische Klang des Cembalos hallte durch den grabkammerartigen Raum. Es war viel lauter, als Amy erwartet hatte, und nur ein kleines
bisschen verstimmt. Was für ein fantastisches Instrument! Sie reckte den Hals, um zu sehen, wie Ians lange Finger über die elfenbeinernen Tasten tanzten. Und da sah sie es - ein winziger Draht entsprang unter dem D über dem hohen C und verschwand in der polierten Holzverkleidung des Cembalos.
    D über dem hohen C. Amy runzelte die Stirn. Warum klang das so vertraut?
    Und dann formte sich ein Bild davon in ihrem Kopf: D > hC.
    Grace’ Notiz auf den Tagebuchseiten! Es ist eine Warnung! Die D-Taste war manipuliert!
    Kaum war ihr das bewusst geworden, hörte sie, wie die Melodie stieg, und sah, wie Ians rechte Hand in Richtung des schicksalhaften D flatterte.
    Amys Reaktion war ganz natürlich und aus dem Moment geboren, sodass sie keine Zeit

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