Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao
Kairo.«
Dreiundzwanzigstes Kapitel
»›Die Zitadelle wurde zunächst zur Verteidigung genutzt und diente als Festung‹«, las Amy laut aus dem Reiseführer vor. »›Heute befinden sich darin viele heilige Orte. Von hier aus hat man eine der besten Aussichten auf die Stadt.‹«
»Darin befindet sich auch ein Labyrinth voller Straßen ohne Schilder«, sagte Dan und blickte sich um. »Wie sollen wir nur diesen Laden finden?«
»Offensichtlich nur mit großen Schwierigkeiten«, antwortete Amy und sah auf die Karte.
Sie wanderten 20 Minuten lang durch die verschlungenen Straßen und Gassen der ehemaligen Festungsanlage. Schließlich befanden sie sich in einer namenlosen Straße. Die meisten der Schilder waren auf Arabisch geschrieben. Es gab keine Hausnummern.
»Ganz abgesehen davon, wie wir es finden sollen, aber wie hat Grace es überhaupt gefunden?«, fragte sich Dan.
Amy hielt vor einem schmalen Eingang an, der genau wie alle anderen aussah. Das Fenster war dunkel. Es sah geschlossen aus. »Das hier ist es.«
»Bist du sicher?«
»Ich bin sicher. Schau.«
Dans fotografisches Gedächtnis begann zu arbeiten. »Das sieht genau aus wie auf Grace’ Karte. Schätze, Ägypten und Willkommen standen direkt untereinander.«
Amy packte ihn am Arm. »Sie hat uns hierhergeführt, Dan. Das hier ist es!«
Amy drückte die Tür auf und eine Glocke ertönte. Das Ladengeschäft war lang und schmal, die Regale waren mit Keramiken und Metallarbeiten voll gestellt. Teppiche bedeckten den Boden. Ganz hinten im Laden konnte sie einen Mann erkennen, der an einem Tresen saß und ein Buch las. Er sah für einen Moment zu ihnen auf.
»Ihr könnt euch gerne umschauen.« Dann blickte er wieder auf sein Buch hinab.
Das war verrückt. Sie hatte es in Ägypten noch nie erlebt, dass man ihr in einem Geschäft nicht unbedingt etwas verkaufen wollte, sie bedrängte, ihr Handel und Tee anbot.
»Entschuldigung?« Dan ging nach vorne. »Haben Sie diesen Gegenstand hier verkauft?« Er stellte das Podest auf den Tresen.
Der Mann nahm es in die Hand. Er war ein gut aussehender junger Ägypter, der ein schneeweißes Hemd und einen gestreiften Schal trug, den er sich trotz der Hitze um den Hals geschlungen hatte. Er warf einen kurzen Blick auf den Sockel. »Schwer zu sagen«, sagte er. »Es sieht wie die aus, die wir benutzen, um ein Andenken auszustellen. Ich kann euch ein paar ähnliche zeigen.«
»Wir wollen keinen weiteren«, wehrte Amy ab. »Wir würden nur gern wissen, ob Sie sich an den hier erinnern.«
»Es tut mir leid.« Er sah sie zum ersten Mal richtig an und musste wohl ihre Frustration bemerkt haben. »Ich bin nicht sicher, was ihr wissen wollt.«
»Erinnern Sie sich an eine Frau namens Grace Cahill?«
Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich kenne niemanden, der so heißt.«
Amy und Dan sahen sich an. Jetzt oder nie. Grace hatte sie aus einem bestimmten Grund hierhergeführt. Dan nahm die Sakhet aus seinem Rucksack. Amy hatte sie ihm, nachdem sie sie aus dem Hotelsafe geholt hatte, zum Tragen gegeben. »Haben Sie die hier schon einmal gesehen?«
Dan konnte in seinen Augen lesen, dass er sich an sie erinnerte, doch er schüttelte schnell den Kopf. »Nein.«
»Wir sind Grace Cahills Enkel«, erklärte Dan. »Wir glauben, dass sie uns hierhergeschickt hat.«
Er sah sie lange an. Sein Blick war forschend und auf eine gewisse Weise aufrichtig. Dann beugte er sich vor. »Das ist ein schöne Halskette, Miss.«
»Danke sehr.«
»Vor 30 Jahren ist der Verschluss kaputtgegangen. Darf ich?« Er streckte die Finger aus und berührte sanft den Verschluss. »Mein Vater hat ihn repariert. Ich freue mich zu sehen, dass er immer noch heil ist.«
»Also kennen Sie sie doch.«
»Vergebt mir mein Zögern. Man muss vorsichtig sein. Mein Name ist Sami Kamel. Bitte nennt mich Sami.«
»Ich heiße Amy und das ist Dan.«
»Ihr seid also endlich gekommen.« Er stand von seinem Stuhl hinter dem Tresen auf und ging zur Tür hinüber. Dort drehte er das Schild um, sodass nun von außen GESCHLOSSEN zu lesen war.
»Bitte. Wenn ihr mit mir kommen wollt.« Er verbeugte sich leicht, zog dann einen Vorhang beiseite und verschwand dahinter.
Amy und Dan folgten ihm in einen kleinen gemütlichen Raum. Er bot ihnen Plätze an und schenkte ihnen dann Minztee in zarte Porzellantassen ein.
»Eure Großmutter kannte meinen Vater«, sagte er. »Und auch den Vater meines Vaters. Der Vater meines Vaters war ein berühmter, wie soll ich sagen,
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