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Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt

Titel: Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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quietschenden Reifen an. Amy sah, wie sie mit zusammengekniffenen Augen versuchte, den Piloten zu erkennen.
    Der Propeller von Sheps Flugzeug lief langsam an.
    »Also gut, los geht’s«, sagte Shep und das Flugzeug machte sich auf den Weg zur Startbahn.
    »Was hat das verdammte Auto da zu suchen?«, schimpfte Shep.
    »Vielleicht Touristen?«, schlug Nellie vor.
    Shep beschleunigte. Amy lehnte sich entspannt zurück. Isabel hatte den Kürzeren gezogen. Wahrscheinlich schäumte sie vor Wut.
    »Ätsch«, murmelte Dan.
    In diesem Moment riss Isabel das Steuer herum und hielt auf die Startbahn zu.
    »Was zum …«, rief Shep.
    Isabel gab Vollgas. Amy konnte die entsetzten Gesichter von Natalie und Ian erkennen, die auf dem Rücksitz des Hummer saßen. Natalie hatte den Mund offen und schrie.
    »Ich kann nicht mehr anhalten. Ich muss das jetzt durchziehen!«, brüllte Shep.
    »Los!«, schrie Nellie.
    Das Letzte, was Amy unten sah, war Isabels Gesicht. Es war völlig unbewegt. Natalie kreischte noch immer. Isabel war bereit
gewesen, das Leben ihrer Kinder aufs Spiel zu setzen, um Amy und Dan aufzuhalten.
    Als sie auf Reiseflughöhe waren, riss Shep den Kopfhörer herunter. »Was sollte das?«, rief er. »Dieser Idiot hätte uns fast das Leben gekostet! Habt ihr gesehen, wer am Steuer saß?«
    »Hast du es gesehen, Amy?«, fragte Dan unschuldig.
    »Mich hat die Sonne geblendet«, antwortete Amy schnell. »Nellie?«
    »Das war gruselig«, brachte Nellie hervor.
    »Ich werde einen Funkspruch an den Flughafen schicken und diesen Wahnsinnigen verhaften lassen«, wetterte Shep. Er setzte das Headset wieder auf und sprach ins Mikro.
    Dan und Amy tauschten einen Blick. Niemand würde Isabel Kabra je verhaften. Und sie war ihnen auf der Spur.

Fünfzehntes Kapitel
    Sie flogen die Küste entlang. Unter ihnen erstreckte sich kilometerweit blaues Wasser und goldener Sand. Amy sank der Kopf auf die Brust, und bald schon schlief sie tief und fest. Kein Wunder, dachte Dan. Seine Schwester hatte es mit Haien und Giftnadeln aufgenommen, und das alles an einem Tag. Das hätte den stärksten Kerl umgehauen.
    Nach einer Stunde konnte die Postkartenaussicht auch Dan nicht mehr fesseln. Er wurde es müde, durch das Fenster nach Kängurus Ausschau zu halten. So langweilig war ihm nicht mehr gewesen, seit Amy ihn gezwungen hatte, auf ihre Barbiepuppen aufzupassen. Damals war er fünf Jahre alt gewesen. Er begann über das Land Down Under nachzudenken. Down Under – unter was denn eigentlich? Fast hätte er Amy aufgeweckt, um sie zu fragen, doch dann entschied er, dass das keine gute Idee war.
    Sheps Stimme kam über den Lautsprecher. »Im Schrank unter dem Waschbecken ist eine Kleinigkeit zu essen.«
    »Dude! Du sprichst mir aus dem Herzen!« Doch Shep konnte ihn nicht hören. Dan stand auf und durchstöberte den Schrank.
    Als Amy aufwachte, flogen sie gerade über rotes Land. Es war weit und leer. Zwischen Dan und den australischen Knabbereien hatte sich bereits eine wunderbare Freundschaft entwickelt.

    »Wie lang sieht es da unten schon so aus?«, fragte Amy und gähnte.
    Dan hatte gerade den Mund voller Kartoffelchips. »Seit Ewigkeiten. Aber probier das hier mal.« Er hielt die Chipstüte hoch. »Die sind mit Hühnchengeschmack! Ist das nicht genial? Hast du Hunger? Ich habe hier Tim Tams, Cheezels, Toobs und Burger Rings. Kannst du dir vorstellen, dass man Chips mit Burgergeschmack herstellen kann? Die Australier sind echt unsere besten Freunde. Und sieh mal, Violet Crumbles, der beste Schokoladenriegel der Welt!«
    »Verdirb dir nicht den Appetit, Kumpel«, rief Nellie mit betont australischem Akzent. Sie trug den Buschhut, den Dan am Flughafen erstanden hatte. »Vielleicht machen wir ja noch Halt an einer Frittenschmiede.«
    »Frittenschmiede ist gut.« Dan lachte und spuckte dabei Kartoffelchips. »Super!«
    »Bis dahin versuchst du, bitte, deine Chips für dich zu behalten«, bat Amy.
    Shep streckte sich und gähnte.
    »Wie wär’s mit einer Pause?«, fragte Nellie. »Ich kann eine Weile übernehmen.« Auf Sheps fragenden Blick hin fügte sie hinzu: »Ich habe schon fliegen gelernt, als ich noch ein Teenager war.«
    »Das ist ja dann noch gar nicht so lange her. Das sagt gar nichts.«
    Nellie grinste. »Vertrau mir. Ich habe den Pilotenschein. 500 Stunden. Instrumentenflug. Nachtflug.«
    Die beiden unterhielten sich über Wind, Schubkraft und den Sitzladefaktor. Dan lehnte sich zu Amy hinüber.

    »Wusstest du, dass Nellie fliegen

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