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Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt

Titel: Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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»Aber im Moment haben die Behörden ein Verbot verhängt, die Insel zu betreten. Solange der Vulkan aktiv ist, sind Besuche untersagt.«
    Amy wäre fast in Tränen ausgebrochen. Hatten sie die weite Reise jetzt völlig umsonst gemacht? Sie hatte gehofft, dass sie auf der Insel irgendetwas finden würden, das Robert Henderson dort zurückgelassen hatte. Sie hatte keine Ahnung, wo sonst in Jakarta sie nach Hendersons Spuren suchen sollten.

    Nellie lächelte die Geschwister verständnisvoll an, da sie wusste, wie enttäuscht und müde die beiden waren.
    »Könnten wir, bitte, amerikanisches Essen bekommen?«, fragte Nellie. »Cheeseburger oder so etwas?«
    Nellie musste sich wirklich große Sorgen um sie machen, wenn sie die Chance verstreichen ließ, einheimisches Essen zu genießen, dachte Amy. Aber sie hatte ja auch allen Grund dazu. Dan hatte noch nie so lange geschwiegen.
    Die Frau an der Rezeption lächelte. »In Jakarta bekommen Sie alles. Ich kann Ihnen das Essen aufs Zimmer bringen lassen.«
    »Cheeseburger, Pommes, Chips … was Sie haben«, sagte Nellie.
    Sie fuhren mit dem Aufzug zu ihrem Zimmer hoch und ließen die Taschen einfach fallen. Als Amy Saladin aus dem Katzenkorb nahm, drehte sich Nellie plötzlich zu ihnen um.
    »Also, raus damit. Was ist passiert? Warum seid ihr beiden so schweigsam? Nicht einmal beim Wort Cheeseburger hat Dan gejubelt.«
    »Nur so«, grummelte Dan.
    »Müde«, murmelte Amy in Saladins weiches Fell.
    »Na klar«, gab Nellie zu. »Das mit dem Krakatau ist übel, aber darüber können wir uns morgen früh noch Gedanken machen. Ich würde sagen, wir bestellen uns eine DVD und machen uns einen faulen Abend. Ich bin noch nie so fertig gewesen. « Sie gähnte. »Vielleicht kommen wir ja wenigstens in die Nähe der Insel und können auf die Art etwas erfahren?«, fragte Amy.
    Nellie schüttelte den Kopf. »Ich gehe gern mit euch da hin, aber ich weiß immer noch nicht, wonach wir eigentlich suchen.«

    »Ich auch nicht«, erwiderte Amy.
    »Wirklich?«, fragte Dan spöttisch. »Ich dachte, du weißt alles.«
    Nellie sah erst Dan, dann Amy und dann wieder Dan an.
    »Okay«, sagte sie. »Ich fälle jetzt eine allgemeingültige Entscheidung. Keine weiteren Unterhaltungen. Lasst uns essen.«
    Als Amy aufwachte, wusste sie nicht, wo sie war. Es war stockdunkel, und alles, was sie hörte, war das leise Brummen der Klimaanlage. In welchem Hotel war sie, in welcher Stadt, in welchem Land? Sie hörte ein Hupen. Im Raum roch es leicht nach … Cheeseburgern. Unglaublich schlechten Cheeseburgern.
    Jakarta. Java .
    Die Namen klangen so fremd. Sie bezweifelte, dass sie die Stadt noch vor einem Monat auf der Karte überhaupt gefunden hätte. Sie waren von Darwin aus nach Westen über den Indischen Ozean geflogen. Konnte man noch weiter weg sein von Boston, Massachusetts? Sie glaubte, nicht.
    Sie konnte nicht mehr einschlafen. Jetzt, da ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte sie auf der Bettcouch ein kleines Bündel. Dan.
    Sie hatte ihn verletzt. Das wusste sie. Den ganzen Abend hatte sie es ihm erklären wollen. Aber das hätte bedeutet, dass sie alles hätte gestehen müssen. Und das brachte sie nicht über sich. Wenn sie es laut aussprach, würde es real werden. Dann müsste sie alles noch einmal durchleben. Und das würde sie nicht durchstehen.
    Sie seufzte und drehte sich um. Nellie lag zusammengerollt
am Rand des breiten Bettes, das Kissen halb über den Kopf gezogen. Am Rand des Vorhangs waren die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne zu sehen. Orangefarbenes Licht.
    Amys Herz schlug schneller.
    Feuer.
    »Bring die Kinder raus!«
    Sie schlug die Bettdecke zurück und hielt sich die Ohren zu. In ihrem Kopf schrie sie. Mami! Geh nicht!
    Sie sprang auf und zog die Vorhänge zur Seite. Die Wolkenkratzer glitzerten in der Morgensonne.
    Amy ging auf Zehenspitzen über den Teppich und setzte sich auf den Rand der Bettcouch. »Dan«, flüsterte sie.
    Er schlief fest.
    »Dan!«
    Er setzte sich verwirrt auf. »Wohin fahren wir? Wo sind meine Hosen?«
    Sie lachte leise. Doch die Verwirrung wich aus seinem Gesicht und der verschlossene Ausdruck kehrte zurück.
    »Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe«, entschuldigte sie sich bei ihm.
    »Mir doch egal.«
    »Es ist nur so …«
    »Es ist egal.« Dan schlug die Bettdecke zurück.
    »Also verzeihst du mir?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Dans Lippen waren noch immer zu einem geraden Strich zusammengepresst. »Erzähl mir,

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