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Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt

Titel: Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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verhindern, dann hätte ich es getan.«
    »Lügnerin!«
    »Habt ihr immer noch nicht kapiert, wer euer wahrer Feind ist?«
    Dan deutete auf Irina. »Bingo!«
    »Fliegt nicht nach Jakarta. Wenn Isabel erfährt, dass ihr da seid, wird sie euch umbringen. Versteht ihr das nicht?«
    »Und du bist jetzt plötzlich so etwas wie eine zweite Mutter für uns?«, fragte Dan höhnisch. »Ich bitte dich. Du hättest uns sofort umgebracht, wenn du die Chance dazu gehabt hättest.«
    »Amy.« Irina sprach den Namen leise aus. Amy hatte diesen Ton an Irina noch nie gehört. Zuerst wusste sie nicht, was anders daran war, doch dann wurde es ihr klar: Die Verachtung fehlte.
    »Isabel hat dir erzählt, ich hätte deine Eltern getötet. Korrekt?«
    Amy starrte sie an.
    Dans Kopf flog von Irina zu Amy und wieder zurück. »Was hat sie da eben gesagt?«
    »Sie hat gelogen. Sie lügt immer, um zu bekommen, was sie will. Erinnerst du dich mittlerweile an jene Nacht?«

    »Unsere Eltern wurden ermordet?«, fragte Dan flüsternd. Er sah Amy entgeistert an. Er sah völlig verloren aus. Das war genau der Gesichtsausdruck, vor dem Amy sich gefürchtet hatte.
    »Ja«, antwortete Amy. »Ich erinnere mich an dich.« Sie brachte die Anklage ruhig vor, in der Hoffnung, dass Irina den Köder schlucken würde. Sie musste da gewesen sein, auch wenn sich Amy nicht daran erinnern konnte.
    »Aber nicht nur ich war da, oder?«
    »Was soll das alles heißen?« Dans Stimme bebte.
    »Warum?«, fragte Amy. Sie presste die Worte hinaus. »Warum hast du das getan?«
    »Ich habe es nicht getan«, sagte Irina. »Aber ich war da.«
    »Das nennt man Beihilfe zum Mord«, bemerkte Amy.
    Dan sah aus, als hätte ihm jemand einen Tritt in den Magen versetzt.
    Sheps Stimme wurde lauter. »Wenn Sie mich jetzt bitte zu meinem Flugzeug lassen würden!«
    »Ich denke, das ist gar nicht Ihr Flugzeug«, sagte der Polizist. »Es gehört einem gewissen Gregory Tolliver. Wir versuchen, ihn zu erreichen, doch leider ist sein Handy ausgeschaltet.«
    »Er ist ein Freund von mir«, erklärte Shep. »Er wird sich für mich verbürgen.«
    »Solange er nicht ans Telefon geht, wird er das wohl kaum tun können.«
    »Ich sage doch nur …«
    »Beihilfe, nein«, stritt Irina noch immer mit Amy. »Ich bin weggegangen. Aber zumindest eine Person ist geblieben. Weißt du noch, wer das war?«

    »Warum sagst du es mir nicht einfach?«
    »Weil du dich daran erinnern musst.«
    »Du machst ständig Andeutungen, dass es Isabel war. Ich weiß schon, was du von mir hören willst. Aber wo ist der Unterschied zwischen euch beiden? Sie beschuldigt dich und du beschuldigst sie.«
    Irinas Gesicht wurde kreidebleich. »Wo der Unterschied zwischen uns ist«, wiederholte sie. »Das versuche ich gerade herauszufinden.«
    »Können wir bitte zurück in den Wartebereich?«, fragte Nellie den Polizisten. »Das alles ist für die Kinder ziemlich verstörend. «
    Irina packte Amy am Handgelenk. »Du musst mir glauben.«
    »He! Lassen Sie sofort meine Nichte los!«, befahl Shep. »Wollen Sie das etwa zulassen?«, fragte er den Polizisten. Er sah zu Amy, hob die Faust und stieß sie kurz in die Luft. Familie , dachte Amy. Es war, als würde sich Shep von ihnen verabschieden.
    Irina ließ Amys Hand los und beugte sich tief zu ihr hinab. »Ich kann euch nicht aufhalten«, sagte sie schnell. »Aber denkt an meine Warnung. Mehr kann ich im Moment nicht tun.«
    Shep begann, mit Irina herumzustreiten. Bevor der Polizist dazwischenging, sagte er noch rasch zu Nellie: »In Ordnung. Aber Sie dürfen den Wartebereich nicht verlassen!«
    »Kein Problem!«, stimmte Nellie fröhlich zu und zog Dan und Amy hinter sich her. Sobald sie außer Hörweite waren, murmelte sie: »Zurück zum Flugzeug.«
    »Was?«, fragte Amy.

    »Shep hat mir die Papiere zugesteckt. Sie waren in seiner Hosentasche. Wir können starten.«
    »Kannst du das Ding denn überhaupt fliegen?«, erkundigte sich Amy nervös.
    »Klaro«, sagte Nellie.
    »Aber was ist mit den Polizisten?«, wollte Dan wissen.
    »Deshalb müssen wir ja schnell sein«, sagte Nellie. »Und unauffällig.«
    »Wie willst du denn unauffällig ein Flugzeug klauen?«, fragte Dan.
    »Genau so.«
    Nellie schlenderte langsam zum Flugzeug, dann drehte sie sich kurz um und rannte die Treppe hinauf. Amy und Dan folgten ihr.
    »Beeilt euch. Ich funke den Tower an. Shep hat gesagt, die Chancen stehen gut, dass sie die Fluginformation noch nicht storniert haben. Übrigens …« Nellie drehte sich

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