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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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Vorträge über die Geschichte Südafrikas hielt. Nellie besorgte inzwischen die Handys und einen Mietwagen. Dan saß also in der Falle.
    »… ›als Gold- und Diamantenvorkommen entdeckt wurden‹«,
las Amy aus einer Broschüre vor, »›strömten immer mehr britische Goldgräber in die von den Buren gegründete Region Transvaal. Die hieraus entstehenden Spannungen führten schließlich zum Zweiten Burenkrieg.‹ Dan, davon handelt auch das Lied ›Wir marschieren nach Pretoria‹ – es geht um den Burenkrieg!«
    »Und wer sind diese Buren?«, fragte Dan.
    » Boer ist das niederländische Wort für Bauer. Die meisten ursprünglichen Siedler des 17. Jahrhunderts waren Holländer, Deutsche und französische Hugenotten, die als Bauern und Viehzüchter arbeiteten. Offiziell nannten sich die Buren auch Afrikaander .«
    Dans Blick wurde trübe, und er stieß mit einem älteren Mann zusammen, der ihm in zerrissenen Hosen und einer heruntergekommen Jacke entgegenkam. »Entschuldigung«, piepste er und sprang abrupt zurück.
    Der Mann schenkte ihm ein rätselhaftes Lächeln. Seine Haut war dunkelbraun und eine tiefe Narbe verlief entlang seines Kiefers. Seine graugrünen Augen schienen im Neonlicht zu flimmern.
    »Benötigt ihr einen Fahrdienst?«, fragte er höflich. »Oder können sich beherzte junge Menschen wie ihr allein in Südafrika zurechtfinden?« Er reichte Dan eine Postkarte.
    »Äh, nein danke«, erwiderte Dan.
    »Behalt sie trotzdem«, sagte der Mann. »Nur für den Fall! Man weiß nie, ob man Slimgaard nicht doch benötigt!«
    Der Mann ging weiter, dann kam Amy. »Was war das denn?«, wollte sie wissen, während sie noch immer auf das Kofferlaufband starrte.
    Dan betrachtete die Postkarte:

    »Im Dienste der Menschen?«, wunderte sich Amy. »Ein Fahrdienst mit handgeschriebener Karte?«
    Dan drehte die Postkarte um. Auf der Rückseite war ein Bild von einem Afrikaner, der ein Schild hielt. Darunter stand eine Art von Lexikoneintrag:
    Shaka, 1787 – 1828. Begründer der Zulu-Nation. Sohn eines Zulu-Häuptlings und einer aus einem anderen Kraal stammenden Frau, Nandi. Seine Geburt wurde als Schande betrachtet. Sein Name bedeutet »Eingeweideparasit«. Shaka und Nandi wurden verbannt, um dann auch von anderen Stämmen verhöhnt zu werden. Als er 16 war, richtete Shaka seinen Zorn gegen einen angreifenden Leoparden und tötete diesen ganz allein. Durch Stärke und List kam er an die Macht. Immer getrieben von Rachsucht. Shaka verachtete traditionelle Kriegstaktiken wie das Werfen von Speeren über weite Strecken und
verbesserte den Nahkampf durch den Einsatz von kurzen Stoßspeeren mit langen Klingen. Seine berühmte »Büffelhorn«-Taktik trug dazu bei, eine Kriegsmacht aufzubauen, die viele Stämme der Region unterwarf und eines der mächtigsten Königreiche der Geschichte schuf. Obgleich viele moderne Historiker seine Gewalttaten anprangern, gilt Shaka als Vater der vereinten Zulu-Nation und wird von Südafrikanern als Held gefeiert.
    »Wahnsinn«, murmelte Dan und starrte auf das Bild von Shaka.
    »He, sieh mal! Da kommt Saladin!« Amy rannte hinüber zum Gepäckband. Kurz darauf kam sie mit der Transportkiste zurück.
    »Willst du zuerst aufmachen und Hallo sagen?«
    Aber Dan konnte die Augen nicht von Shakas Schild abwenden. »Amy«, fragte er, »was ist das hier?«
    »He, Saladin verhungert und du beglotzt lieber eine olle Postkarte! «, schimpfte sie.
    »Sein Schild«, meinte Dan. »Sieh dir das Schild an.«
    Amy ließ beinahe die Katzenbox fallen, und Dan war sich sicher, dass es keine Einbildung gewesen war.
    Auf Shakas Schild prangte das Wappen der Tomas.

Neuntes Kapitel
    Amy wäre beinahe von einer U-Bahn erfasst worden. Sie war aus einstürzenden Gebäuden entkommen und in luftleeren Gräbern eingeschlossen gewesen. Aber dass sie einmal vor einer Buchhandlung auf Dan warten würde, war ein Schockerlebnis, mit dem sie nicht zurechtkam.
    »Vielleicht sollten wir mit ihm zum Arzt«, murmelte Nellie. Sie reichte Amy ein Prepaid Handy, das sie in einem Laden am Flughafen erstanden hatte.
    »Danke. Na, wenigstens interessiert er sich für irgendetwas«, meinte Amy und steckte das Telefon ein.
    Dan trat mit einem Grinsen aus dem Flughafen-Buchladen. In der Hand hielt er eine Biografie über Shaka Zulu. »Danke, Leute, das ist echt der Wahnsinn. Sie hatten nichts von den Gekks, aber dieses Buch hier sieht auch cool aus.«
    »Die Gekks?«, erkundigte sich Amy.
    »Die Typen, die den Text auf der Postkarte

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