Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
Vom Netzwerk:
Geländewagens. Irgendetwas stimmte da nicht. Die Fenster waren dunkel, grau getönt, aber sie waren außerdem beschlagen.
    Sie lugte durch das Fahrerfenster. Sie konnte nicht viel erkennen, aber der Rücksitz hatte irgendwie eine seltsame Form. So klumpig.
    Und dann bewegte sich der Klumpen.

    Dan setzte sich widerwillig auf den Beifahrersitz des Yugo und nahm Saladins Transportbox auf den Schoß. Die Sitze waren extrem hart. »Hier drin stinkt es nach Fisch«, nörgelte Dan.
    »Saladin zumindest wird das gefallen«, entgegnete Nellie.
    »Kann ich ihn jetzt rauslassen?«, fragte Dan und löste schon die Gurte an der Katzenbox.

    Aber da riss Amy die Fahrertür auf, sprang auf die Rückbank und schrie: »Los! Los!«
    Der Geländewagen neben ihnen begann zu wackeln. Von drinnen erklang wütendes Schimpfen.
    »Ist da jemand drin?«, erschrak Dan.
    »Die haben uns aufgelauert!«, rief Amy.
    »Ich dachte, die wären in Illinois!« Nellie ließ sich auf den Sitz fallen, legte den Rückwärtsgang ein und trat aufs Gas. Das Auto hüpfte ruckelnd nach hinten.
    Tatatat …
    »Du hast recht. Ist wirklich ein Schrotthaufen«, gab Nellie zu.
    Dan spürte, wie Amys Arm über seine Schulter langte und nach der Tragebox griff. »Gib mir das, bevor Saladin noch durch die Windschutzscheibe fliegt!«
    Mit quietschenden Reifen löste sich der Yugo rückwärts aus der Parklücke 37K. Nellie riss das Lenkrad nach rechts, und das Auto vollführte eine Neunzig-Grad-Drehung. »Waahuu!«, jubelte sie und schaltete in den ersten Gang.
    Dan sah nach hinten. »Äh, Amy … Niemand folgt uns.«
    »Weil ich die hier habe.« Amy hielt einen Schlüsselbund in die Höhe. »Die Fahrertür war offen und vorne saß niemand, also hab ich mir die Schlüssel geschnappt.«
    »Genial!«, musste Dan zugeben. Seine Schwester grinste über beide Ohren, sagenhaft stolz auf sich. »Du hast deine Cahill-Pillen genommen!«
    Zong . Das Auto polterte über eine Bodenwelle und landete unsanft auf der Straße. Dan hatte keine Ahnung, was sie in Johannesburg erwartete, aber so weit er sehen konnte, gab es nichts Besonderes zu entdecken. Nur vertrocknete Felder, soweit das Auge reichte.

    »Und? Wie kommen wir jetzt nach Pretoria?«, fragte Nellie.
    »Wir müssen nach Nordosten fahren«, erklärte Amy, die schon wieder durch eine Broschüre blätterte. »Müsste ungefähr eine halbe Stunde dauern. Da gibt es eine große Bibliothek, die State Library. Und das Staatsarchiv, die Universität von Südafrika und das National Cultural History Museum. Dort sollten wir eine Verbindung zwischen Shaka und den Cahills finden können.«
    »Nordost …«, murmelte Nellie und sah nach links aus dem Fenster. »Mal sehen. Die Sonne geht im Osten auf…«
    »Pass auf!«, rief Dan.
    Der Hummer raste von links auf sie zu und schnitt sie haarscharf.
    »Wie sind die so schnell an neue Schlüssel gekommen?«, wunderte sich Nellie.
    »Die sind verrückt!«, schrie Dan.
    »Beeil dich!«, forderte Amy.
    »Ich fahr so schnell ich kann!«, brüllte Nellie.
    Sie bahnte sich im wilden Spurenwechsel einen Weg durch den Verkehr und jagte an einer Ausfahrt auf der rechten Seite vorbei. »Nellie, du musst runter von dieser Straße!«, empfahl Dan.
    »Das kann sie nicht«, antwortete Amy. »Wir haben die Ausfahrt gerade verpasst …«
    »Noch nicht!«
    Nellie riss das Steuer nach rechts herum. Der Yugo neigte sich bedrohlich zur Seite, und die linken Räder hoben kurz vom Boden ab, als der Wagen auf das grasbewachsene Bankett ausscherte.
    Das Auto machte einen Hüpfer, und die vordere Stoßstange
schlug wiederholt auf dem steinharten Lehmboden auf. Die Hinterräder schlitterten hin und her und warfen Staubwolken auf. Knapp vor ihnen fiel die Straße in einem steilen Hügel ab.
    »Haltet euch fest!«, schrie Nellie.
    »Wir werden sterben!«, rief Amy.
    Sie schloss die Augen, als das Auto wie in Zeitlupe durch die Luft segelte.

Zehntes Kapitel
    Dan hatte keine Ahnung gehabt, dass Sterben sich ausgerechnet auf der Zunge so schlimm anfühlte.
    »Ohhh… oh-oh-oh-oh!«, stöhnte er, und Blut tropfte von seiner Unterlippe.
    Er öffnete vorsichtig seine Augen. Der Yugo ragte nach rechts in den Straßengraben. Nellie trat mit wilder Entschlossenheit aufs Gaspedal, und die linken Räder griffen gerade noch den oberen Rand des Grabens. »MOMENT!«
    Mit einem lauten Rumsen stieg das Auto empor und landete auf einer abwärtsführenden Ausfahrt. Es machte noch einen kurzen Schlenker, ordnete sich dann aber in den

Weitere Kostenlose Bücher