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Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Titel: Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Sue Park
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Zauberkasten .
    Sie versuchte die Schatulle wie ein gewöhnliches Schmuckkästchen zu öffnen.
    Ohne Erfolg.
    »Lass mich mal«, bat Dan ungeduldig. Er zog an allen vier Seiten, drehte die Schatulle sogar auf den Kopf.
    Aber es nützte nichts.
    Der Mann in Grau lehnte sich mit verschränkten Armen in seinem Stuhl zurück und beobachtete sie durch die dunklen Gläser seiner Sonnenbrille.
    Jetzt war Nellie an der Reihe. Amy hatte beschlossen, einstweilen nicht darüber nachzugrübeln, auf welcher Seite Nellie nun stand. Im Moment benötigten Dan und sie jede Hilfe, die sie bekommen konnten.
    Als auch das Au-Pair-Mädchen keinen Erfolg hatte, untersuchten sie den Kasten nochmals von allen Seiten. Amy versuchte, die Seitenwände aufzuhebeln und den Deckel zu schieben, anstatt hochzuklappen. Aber nichts passierte.
    Der Mann in Grau stand auf. »Ihr seid offenbar gescheitert«, sagte er und griff nach der Schatulle.
    Dan schnappte sie sich vor ihm und versteckte sie hinter seinem Rücken. Er sah den Mann so grimmig an, dass Amy eine Gänsehaut bekam. Sie hatte diesen Blick bei Dan noch nie gesehen und konnte sich nicht vorstellen, was passieren würde, falls der Mann ihrem Bruder die Schatulle entreißen sollte.
    »Bitte«, flehte sie verzweifelt. »Können wir nicht noch etwas mehr Zeit bekommen? Wir haben die passenden Symbole, wir müssen nur noch herausfinden …« Ihr versagte die Stimme.
    Der Mann entfernte sich einige Schritte, nahm sein Handy hervor, wählte und führte ein kurzes Gespräch. Dann wandte er sich wieder den dreien zu und sah sie eindringlich an.
    »Es ist jetzt fünf nach zwölf«, verkündete er. »Ihr habt genau eine Stunde. Wenn die Schatulle um ein Uhr fünf nicht offen ist, seid ihr gescheitert. Verstanden?«
    Amy nickte.
    »Junger Mann?«
    Dan funkelte ihn immer noch wütend an, aber er nickte.
    »Ich komme in« – der Mann sah auf seine Armbanduhr – »neunundfünfzig Minuten zurück.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Denkt daran, alle Seiten sind im Grunde eins und ihr braucht uns, um erfolgreich zu sein.«
    Der Mann ging fort und ließ sie mit der Schatulle allein.
    Vierzig Minuten später sah Nellie hilflos zu Amy. Diese war den Tränen nahe und Nellie konnte sie durch nichts beruhigen.
    Sie hatten alles versucht. Sie hatten die Symbole herausgenommen und in jeder erdenklichen Reihenfolge wieder eingepasst. Sie hatten alle vier Symbole zugleich eingesteckt und die Schatulle nacheinander auf alle Seiten gedreht. Sie hatten versucht, zu zweit an verschiedenen Stellen zugleich zu drücken. Sie hatten jeden Quadratzentimeter der Schatulle beklopft, gedrückt und abgetastet.
    Nichts zeigte Erfolg.
    Amy hielt den Kopf gesenkt und versuchte vergeblich, ihre Tränen zu verbergen. Dan lief der Schweiß übers Gesicht, während er die Schatulle ein weiteres Mal begutachtete.
    Nellie platzte bald der Kopf. Es musste doch irgendeinen Weg geben, wie sie helfen konnte …
    »Denkt nach!«, sagte sie ruhig. »Wir müssen etwas vergessen haben. Okay, wie hat alles angefangen? Auf den Bahamas.«
    Amy hob den Kopf. »Die Bärenklaue«, warf sie ein. »Die stammt von den Bahamas.«
    Dan hörte auf, die Schatulle zu drehen, und sah ebenfalls auf. »Danach sind wir hierhergekommen, nach Jamaika … und haben Miss Alice’ Schlange gefunden.«
    Es tat ihnen gut, sich auf etwas anderes als das Kästchen zu konzentrieren.
    »Was war dann?«, hakte Nellie nach.
    »Dann hast du deinen Vater angerufen«, antwortete Amy, »und …«
    »The Right Excellent Nanny!«, rief Dan. »Der Goldstreifen aus dem Horn!«
    Amy holte ihn sofort aus ihrem Rucksack. Sie nahm den schmalen Metallstreifen aus dem Papier, in das sie ihn vorsorglich eingewickelt hatten.
    Schon kurz darauf runzelte sie sorgenvoll die Stirn.
    »Er passt nicht«, stellte Amy fest. »Seht mal. Er ist länger als die Seiten.«
    »Vielleicht diagonal?«, schlug Dan vor.
    »Immer noch zu lang.«
    »Vielleicht muss man ihn biegen«, meinte Nellie.
    »Aber wie?«, fragte Amy.
    Das konnte ihr Nellie auch nicht beantworten. Amy hatte recht: Es gab sicher eine Million Möglichkeiten, den Streifen zu knicken. Sie würden es nie rechtzeitig herausfinden.
    »Das muss es sein, das MUSS es einfach sein«, wiederholte Dan immer wieder.
    »Gib mal her«, schaltete sich Nellie ein. »Den Goldstreifen, meine ich.«
    Sie sah sich ihn genau an. Diese winzigen Buchstaben …
    ektomaluja ektomaluja ektomaluja ektomaluja
    »Warum ist er von beiden Seiten

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