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Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Titel: Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Sue Park
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haben sie ihm getan?« Amys Stimme zitterte. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was sie mit Saladin gemacht hatten … Was waren das für Menschen, die eine arme, unschuldige Katze quälten?
    »Natürlich nichts«, erwiderte der Mann sofort. »Ihm geht es ausgezeichnet. Und das wird auch so bleiben, solange ihr tut, was wir sagen. Es ist ganz einfach: Ihr müsst nur die Schatulle öffnen.«
    »Ich will, dass Sie mir eins versprechen«, forderte Dan. Amy hörte am Klang seiner Stimme, dass er Mühe hatte, seinen Zorn im Zaum zu halten.
    »Ihr seid ja wohl kaum in der Position, Forderungen zu stellen.«
    »Da liegen Sie falsch. Sie wollen, dass wir die Schatulle öffnen. Wenn Sie es könnten, würden Sie es selbst tun. Ich bitte also nur um eine Gegenleistung.«
    Der Mann sagte nichts darauf.
    Der Junge fuhr fort: »Sobald Sie Ihr wertvolles kleines Geheimnis aus der Schatulle haben, will ich sie zurück. Die Schatulle … und Saladin.«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Ich nehme an, das kann arrangiert werden.«
    »Ich will Ihr Wort«, verlangte Dan. Er sah den Mann voller Verachtung an. »Wenn Ihr Wort überhaupt etwas wert ist«, fügte er verächtlich hinzu.
    »Du hast mein Wort«, sagte der Mann in Schwarz und deutete eine Verbeugung des Kopfes an. Als er wieder zu Dan aufsah, erkannte Amy zu ihrem Erstaunen so etwas wie Respekt oder gar Stolz in seinen Augen. Jedoch nur für einen winzigen Moment. Sie konnte es sich ebenso gut eingebildet haben.
    »Wenn Sie dann fertig sind«, bemerkte sie kühl, »würden wir gerne anfangen.«
    »Miss Gomez?«
    Nellie trottete von ihrem Wachposten herüber.
    Als wäre sie sein Schoßhündchen , dachte Amy voller Abscheu.
    Hinter all ihrer Verachtung stand die tiefe Trauer über Nellies Betrug.
    »Holen Sie bitte die Schatulle«, wies er sie an. »Und dann lassen wir die beiden besser allein, damit sie ihre Aufgabe in Ruhe bewältigen können.«
    »Wie bitte?« Nellie runzelte die Stirn.
    »Sie haben doch wohl vernommen, was ich gesagt habe.«
    »Nein!«, rief Nellie. »So war das nicht abgemacht! Sie haben gesagt, ich darf ihnen helfen!«
    Amys Herz machte einen Satz. Sollte Nellie etwa wieder zu ihnen übergelaufen sein? Sie versuchte, den Gedanken zu verdrängen. Sie würde es nicht ertragen, wieder enttäuscht zu werden.
    »Die Abmachung, Miss Gomez, lautet so, wie wir es sagen.«
    Nellie verengte die Augen. »Ach ja, glauben Sie?« Sie rannte zum Wagen, öffnete die Tür und hielt die Schlüssel hoch.
    »Wenn ich den beiden nicht helfen darf«, schrie sie aufgebracht, »werde ich auf der Stelle von hier verschwinden. Mit der Schatulle.«
    Der Mann in Grau schien unbeeindruckt. »Was meinen Sie, wie lange wird es wohl dauern, bis wir Sie aufgespürt haben?«
    »Lange genug, um den Kabras die Schatulle zu geben«, feuerte sie zurück.
    Kurz zeigte sich Unbehagen auf seinem Gesicht, aber im nächsten Augenblick hatte der Mann sich wieder unter Kontrolle. »Na, na«, besänftigte er sie. »Wir müssen doch nichts überstürzen.«
    »Ich meine es ernst!«, brüllte sie jetzt. »Sie werden schon sehen!«
    Der Mann hob die Hände. »Beruhigen Sie sich doch bitte«, verlangte er. Dann erwiderte er achselzuckend: »Sie können gerne bei ihnen bleiben, wenn das Ihr Wunsch ist.«
    »Und ob das mein Wunsch ist«, murmelte Nellie und stolzierte zurück zum Tisch.
    Amy starrte sie erstaunt an.
    Was ist hier los?
    Ganz gleich was passierte, sie würden es herausfinden.
    Nellie nahm ihren Nasenring heraus und holte den dazu passenden Schlangenohrring von Miss Alice hervor. Amy legte ihr Drachenhalsband und den Wolfszahn nebeneinander vor sich. Dan nahm die Bärenklaue von seiner Kette.
    »Die werdet ihr brauchen«, sagte der Mann und gab ihnen eine kleine Zange.
    Nellie knipste damit die Stäbchen von ihrem Nasenring und Miss Alice’ Ohrring ab. Dann gab sie die Zange an Dan weiter, der den Anhänger von seiner Kette entfernte. Als Amy an der Reihe war, zögerte sie einen Moment, bevor sie das Drachenmedaillon von Grace’ Halskette trennte.
    Der Mann wickelte die Schatulle aus und reichte sie Nellie. Sie steckte die Schlangen an einer Seite in die Vertiefungen.
    Dan tat dasselbe mit der Bärenklaue und auch Amy setzte den Wolfszahn an die für ihn vorgesehene Stelle. Dann nahm sie das Drachenmedaillon in die Hand und hielt die Luft an. Der Drache ließ sich ohne Probleme einfügen.
    Doch die Schatulle öffnete sich nicht.
    Amy atmete aus. Natürlich nicht , dachte sie. Ist ja kein

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