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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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erfasst wurden.
    »Oh je! Raus aus dem Licht!«, rief Amy.
    Eine Gestalt stieg aus dem Auto.
    »Amy! Dan! Hierher!«
    Es war Nellie.
    Der alte Mann saß neben dem offenen Grab, das Gesicht in den Händen verborgen.
    15 Generationen.
    So lange hatte seine Familie schon in der Holy Trinity Church gearbeitet. Sein Vater, seine Großmutter, seine Urgroßmutter, sein Ururgroßvater … bis zurück ins 17. Jahrhundert. Sie alle hatten Shakespeares Grab bewacht und seine Madrigal-Geheimnisse behütet.
    Angesichts der außergewöhnlichen Fähigkeiten der Cahills war das keine besondere Leistung. Ihr kleiner Nebenzweig, abstämmig von den Madrigals hatte keinen Shakespeare hervorgebracht. Aber die Familie des alten Mannes war immer loyal, fleißig und ehrlich gewesen; von Generation zu Generation. Darauf gründete ihr Stolz.
    Alle fünf Jahre ersetzten sie das porös gewordene Band durch ein neues, nachdem sie die Buchstabenfolge sorgfältig abgeschrieben hatten. Ein- oder zweimal hatte es Ansätze zur Modernisierung gegeben, ja gar zur Anpassung der Botschaft auf dem Band. Aber die meiste Zeit hatten sie gewartet. Über 15 Generationen.
    Der alte Mann war so sicher gewesen, dass dies die Nacht war, auf die alle gewartet hatten.
    Er hob einen Fetzen Band auf, der noch am Grab lag. Zerstört , dachte er. All unsere Hoffnungen sind zerstört.
    Aber seine Familie hatte Erfahrung mit zerstörten Hoffnungen. Sie hatte die Bedeutung von Back-ups erkannt. Er lief zum Souvenirstand der Kirche, griff unter die Theke und zog ein Satinband von gleicher Länge hervor. Dann ging er zu einem geheimen Versteck und holte eine Speicher- CD hervor, auf der sich nur ein einziges Dokument befand: das Foto eines alten Stoffbands.
    Das Stoffband, das soeben zerstört worden war.
    Er hatte eine mühselige Arbeit vor sich, aber bis zum Morgen würde Shakespeares Grab wieder einen Teil des Hinweises beherbergen, der zum wichtigsten der 39 Zeichen führte. Den Metallstab zu ersetzen, würde etwas länger dauern.
    Ein Schatten fiel über die Schulter des alten Mannes.
    »Das nehme ich wohl lieber«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Dann tauchte eine Hand auf und griff nach der CD .

Siebzehntes Kapitel
    Nellie brauste mit quietschenden Reifen um die Ecke.
    »Links! Links! Fahr auf der linken Seite!«, rief Dan.
    »Oh. Ach ja«, sagte Nellie. Sie schlingerte in die richtige Spur und verpasste dabei nur knapp ein parkendes Auto.
    »Woher wusstest du, wo wir sind?«, fragte Amy.
    »Ich hänge jetzt seit mehr als einem Monat rund um die Uhr mit euch zusammen ab. Ich ahne, wenn ihr etwas zu verbergen habt. Ihr hattet die Missetat ›Wir schleichen uns noch mal in die Kirche‹ quasi auf die Stirn tätowiert.«
    Amy verkroch sich in ihrem Sitz.
    »Alle wussten, dass wir noch einmal in die Kirche wollten«, murmelte sie. »Sie haben uns nur vorgespielt, sie wüssten es nicht.«
    »Wie Shakespeare sagen würde: ›Die Welt ist eine Bühne‹«, meinte Nellie. »Wow. Dieser Hamilton ist schon beeindruckend. Er hält mit uns mit.«
    Amy wirbelte herum. Hamilton rannte hinter ihrem Auto her und lag nur um vier bis fünf Längen zurück. Wenn Nellie bei einer Ampel oder einem Stoppschild halten müsste, würde er sie einholen.
    »Soll ich auf ihn warten?«, fragte Nellie und verlangsamte leicht die Geschwindigkeit.
    Amy sah eine zweite Gestalt neben Hamilton herrennen.
    »Nein! Sein Vater ist bei ihm!«, kreischte sie.
    Nellie raste um eine weitere Kurve.
    »Also. Habt ihr ein bestimmtes Ziel vor Augen oder soll ich einfach weiter rumkurven?«
    »Wir müssen zum Hotel und unsere Sachen holen«, sagte Amy. »Und dann …«
    »Schon erledigt.«
    Nellie nahm eine Hand vom Steuer und zeigte auf den Rücksitz und Fußraum. Jetzt erst merkte Amy, dass sie Saladins Tragebox und Nellies Reisetasche gleich neben sich hatte.
    »Sobald ich mich von Alistair losmachen konnte, hab ich alles gepackt und ausgecheckt. Und dann bin ich schnellstens zur Kirche. Ziemlich gutes Timing, oder?« Nellie klang überraschend gelassen dafür, dass sie auf der engen Straße im Slalom zwischen parkenden Autos hindurchflitzte. »Mann, das ist echt verrückt! Eisenhower winkt uns zu, als meinte er, wir würden anhalten!«
    »Fahr auf die Autobahn«, sagte Amy.
    »In Richtung …?«, fragte Nellie.
    »Weiß ich noch nicht. Hast du eine Schere?«
    »An meinem Schweizer Taschenmesser«, sagte Nellie. »Unterstes Fach in meiner Tasche, rechte Seite.«
    Amy holte das Messer hervor. Dann griff sie in

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