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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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wirken. Unheimliche Geräusche schallten von den Bäumen über ihnen – Eulen? Fledermäuse?
    Das ist alles nur Einbildung , sagte sich Amy.
    Sie erreichten den Seiteneingang der Kirche. Ein großes Schild warnte mögliche Eindringlinge vor dem exzellenten Alarmsystem des Gebäudes. Amy betrachtete mit Entsetzen die dicken Eisenketten, die um die Türgriffe geschlungen waren.
    »Dan, selbst wenn wir es reinschaffen: Die Polizei ist hier, bevor wir auch nur eine Schaufel Erde ausheben«, sagte sie.
    »Dann graben wir eben besonders schnell«, erklärte Dan stur.
    Er fasste ein Kettenglied an, und schon ratterte das ganze Knäuel zu Boden. Die schweren Glieder machten einen höllischen Lärm.
    Als es wieder still war, lag die lange Kette in einem großen Haufen vor ihnen.
    »Warum hängt jemand eine Kette vor die Tür, ohne die Enden zu schließen?«, fragte Dan. »Warum sollte es nur so aussehen, als sei die Tür verschlossen?«
    »Jemand von einem anderen Team war vor uns hier«, sagte Amy.
    Sie waren ja so dumm gewesen – jeder hätte schneller hierherfahren können, als sie gelaufen waren. Oder Isabel oder Eisenhower hatten sich eingeschlichen, als alle anderen gingen.
    Die Enttäuschung sank bleischwer auf Amy herab.
    »Jemand hat uns abgehängt. Sie haben bereits den nächsten Hinweis und sind längst wieder weg.«
    Dan drückte gegen die Tür.
    »Nein«, korrigierte er seine Schwester. »Dann hätten sie die Kette wieder verschlossen. Ihre Spuren verwischt.«
    Die Tür öffnete sich knarrend.
    »Siehst du?«, sagte Dan. »Wer auch immer das sein mag – sie sind noch hier.«

Fünfzehntes Kapitel
    Amy, der Oberfeigling, stammelte nun so etwas von Vorsicht und Hinterhalt.
    »Wer auch immer da drin ist, hat sicher die Kette rumpeln hören und ist jetzt in Alarmbereitschaft«, flüsterte sie. Im schwachen Licht der Taschenlampe wirkte ihr Gesicht gespenstisch. »Sie locken uns bestimmt in eine Falle. Wir sollten zurückgehen und Nellie zu Hilfe holen. Vielleicht auch Hamilton. Er hat uns öfter mal geholfen, er wird uns auch jetzt helfen. Wir brauchen einen Plan, wir müssen uns eine Falle ausdenken …«
    »Wie? Und den da drin mit dem Hinweis entkommen lassen? Während wir beratschlagen? Niemals!«, wehrte Dan ab.
    Er trat durch die Tür und war im Nu von Dunkelheit umgeben. Da kam ihm plötzlich eine Idee. Amy hatte recht: die Kette war zu laut gewesen. Dan könnte das aber zu seinem Vorteil nutzen.
    Er schwang den Lichtkegel seiner Lampe Richtung Altarraum.
    »Polizei!«, rief er. »Stehen geblieben!«
    Es war niemand da.
    Rasch ließ er den Lichtkegel durch die ganze Kirche wandern. Er lauschte auf ein hektisches Atmen von jemandem, der sich vielleicht zwischen den Kirchenbänken versteckt hielt. Dann aber streckte er den Kopf nach draußen und sagte zu Amy: »Komm, die Luft ist rein.«
    »Du Idiot«, murmelte Amy. »Komplett schwachsinniger Doofkopf.«
    Aber sie betrat die Kirche und Dan zog die Tür hinter ihr zu.
    »Du hast ›fettiger Talgklumpen‹, ›grützköpfiger Wanst‹ und ›vernagelter Tropf‹ vergessen«, bemerkte Dan. »Aber wenigstens bin ich nicht schwach besaitet und mir fehlt es auch nicht an giftiger Galle.«
    »Noch mehr Shakespeare-Flüche?«
    »Soll ich weitermachen?«, freute sich Dan. »Ich kenne jetzt eine ganze Menge davon.«
    »Nein, danke. Ich möchte, dass du still bist, damit wir hören, falls jemand kommt.«
    Das erschien auch Dan eine gute Idee. Er hielt also den Mund und die beiden schlichen auf Zehenspitzen zu Shakespeares Grab. Dan hielt die Taschenlampe nach unten, um den unebenen Steinboden zu beleuchten. Aber hinter ihrem Strahl schienen alle möglichen Gefahren in der Dunkelheit zu lauern.
    Wenn keins der anderen Teams hier ist, um Shakespeares Grab auszuheben, wer hat dann die Tür unverschlossen gelassen? , fragte sich Dan. Ist das hier tatsächlich eine Falle?
    Letztendlich blieb ihm aber nichts anderes übrig, als es darauf ankommen zu lassen und weiter in Richtung Grab zu laufen.
    »Shakespeare ist 1616 gestorben«, flüsterte Amy. »Ich hoffe, seitdem wurde der Mörtel um seinen Grabstein nicht erneuert. 400 Jahre alter Mörtel ist bestimmt schön bröcklig und leicht zu entfernen. Wenn er aber erneuert wurde …«
    »Wird schon schiefgehen«, flüsterte Dan.
    Sie standen nun vor der Grabplatte. Dan bückte sich und schob den Blumenschmuck wieder zur Seite. Seine Finger fuhren über die geheime Inschrift, die sich auf dem Abdruck gezeigt hatte – es waren nur

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