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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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trat nun nahe genug heran, um Amys Stimme aus dem Handy zu hören.
    »Mr McIntyre, wir tun unser Bestes«, sagte sie. »Dan hat so was wie einen Plan.«
    Grace hatte Fiske einmal gesagt, dass Amy sie an ihn erinnere. Aus diesem Grund hatte Fiske während der gesamten Zeichenjagd versucht, sich in Dans und Amys Lage zu versetzen.
    Sie sind mutiger als ich , hatte er immer gedacht. Sie sind immer so selbstsicher.
    Jetzt aber hörte er die Sorge und Angst in Amys Stimme und er wusste, dass das nicht immer stimmte. Amy hatte schreckliche Angst. Sie hatte keinerlei Sicherheit für ein gutes Gelingen. Aber sie und Dan hatten sich immer nach Kräften bemüht, immer alles gegeben, von Anfang an.
    Konnte Fiske dasselbe von sich sagen?
    Er musste jetzt einfach sein Bestes geben.
    Fiske nahm Mr McIntyre das Telefon aus der Hand.
    »Wir vertrauen euch, Amy«, sagte er heiser. »Ihr werdet uns nicht kontaktieren können, sobald ihr da seid, aber – wir verlassen uns auf euer Urteil. Jetzt liegt alles an euch.«
    Mr McIntyre durchbohrte ihn mit seinem Blick. McIntyre war ein vorsichtiger Mann. Er verließ sich nicht gern auf andere. Besonders nicht auf Kinder, die zu jung und spontan waren, als dass ihre Taten vorhersehbar wären.
    »Macht euch keine Sorgen um die Kosten«, hörte sich Fiske ins Handy sagen. »Es ist kein Grund zur Beunruhigung, wenn die anderen erfahren, dass ihr mit uns in Verbindung steht. Das hier ist die letzte Station. Bald wird alles aufgedeckt werden.«
    Amy schnappte hörbar nach Luft.
    Fiske wollte weiterreden. Seltsam. Er kannte dieses Bedürfnis gar nicht. Er wollte erklären, trösten, ermutigen, aber ihm fiel nichts Tröstendes oder Ermutigendes ein. Er hatte nur Warnungen im Kopf.
    Hastig klappte er das Handy zu und ließ es auf den Tisch fallen.
    Mr McIntyre beobachtete ihn. »Wir müssen jetzt unsere eigenen Reisevorbereitungen treffen«, sagte er.
    Fiske stand da und betrachtete die Dunkelheit, die sich über den Avon legte.
    Das Telefon klingelte erneut, vibrierte auf der Tischplatte. Mr McIntyre nahm ab.
    Er schwieg einen Moment, dann schrie er: » Was ist passiert? Wer hat den Hinweis gestohlen?«
    Das Telefon rutschte ihm aus der Hand und fiel zu Boden.
    Fiske griff danach.
    »Es ist zu gefährlich! Wir müssen abbrechen …«
    »Wir können nicht abbrechen«, entgegnete Mr McIntyre. Jetzt war er es, der in die Dunkelheit starrte. »Es liegt nicht mehr in unserer Hand.«

Neunzehntes Kapitel
    »Ich sagte doch«, beharrte der Pilot. »Da ist nichts!«
    »Jetzt sag ich Ihnen auch mal was«, erwiderte Nellie, die fast Nase an Nase vor ihm stand. »Wir zahlen Ihnen einen Haufen Geld, damit Sie uns trotzdem dorthinbringen!«
    Der Pilot zeigte auf den Computerbildschirm.
    »Ich erkläre es gern noch mal«, sagte er übertrieben geduldig. »Bei 53 Grad Nord und 6 Grad West ist nur Wasser, so steht es hier auf der Karte.« Er zoomte das Bild heran, sodass der Computer nun nichts außer Blau zeigte. »Der Punkt liegt vor der Küste Irlands, ja, aber da ist keine Insel. Nicht einmal ein Fels. Ich kann da nirgendwo landen!«
    »Dann nehmen wir Fallschirme«, sagte Nellie.
    Der Pilot schnaubte.
    »Wisst ihr eigentlich, welchen Ärger ich bekomme, wenn ich zwei Kinder und einen Teenager mitten in der Irischen See aussetze?«, fragte er. »Ich verlier meine Lizenz!«
    »Ich bin kein Teenager!«, wehrte sich Nellie wütend. »Ich bin 20 Jahre alt!«
    Es schien, als ob die beiden schon eine Ewigkeit stritten. Es ging fortwährend hin und her, während Dan und Amy ein spätes improvisiertes Mittagessen aus dem Flugplatz-Snackapparat zu sich nahmen. Dan knüllte eben die letzte Tüte Crispy Bacon Frazzles zusammen.
    »Was ist, wenn wir noch einmal 2000 Dollar drauflegen?«, schlug er vor.
    Alle starrten ihn an.
    Was ist? , fragte sich Dan. Kann ich nicht auch mal der ruhige und besonnene Typ sein?
    Ihm wurde bewusst, dass er das vor der Zeichenjagd nie gewesen wäre.
    Natürlich hatte er aber auch vor der Zeichenjagd keinen Zugang zu diesen riesigen Geldsummen, mit denen man andere erfolgreich bestechen konnte.
    »Gut«, schnauzte der Hubschrauberpilot. »Ich werde euch auf diese verrückte Mission bringen. Aber eins ist klar: Wir landen nicht auf den Wellen. Ihr springt nicht mit Fallschirmen ab. Ihr öffnet nicht mal das Fenster, bevor ich es erlaube!«
    Es war ein anstrengender Flug. Nellie riet Amy und Dan, sie sollten doch wenn möglich schlafen, aber jedes Mal wenn Dan die Augen schloss, sah er die

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