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Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5

Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5

Titel: Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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vom selben Familienzweig ab!«
    »Also könnten auch wir Superhelden sein?«, fragte Dan staunend.
    »Komm wieder runter«, beschwichtigte Amy. »Wir müssen immer noch herausfinden, wo genau wir hinmüssen, wenn wir in Sankt Petersburg angekommen sind.«
    Dan und Amy schwiegen und dachten nach. Bald schon kämpften sie gegen den Schlaf an. Der Zug hatte die nervende Angewohnheit, einen müden Menschen noch schläfriger zu machen. Er schaukelte und schwankte, und die Räder ratterten in gleichmäßigem Takt über die Schienen.
    Bevor er endgültig einschlief, kam Dan noch ein letzter Einfall: »Vielleicht müssen wir dorthin, wo Rasputin getötet werden sollte.«
    Amy verwarf diesen Gedanken. Die Schnitzereien im Innern der Figur passten nicht zum Jusupow-Palast. Sie unterdrückte ein Gähnen. In ihrem Buch suchte sie nach irgendeinem Hinweis auf einen Schuh oder einen Wal. Ihre Finger glitten an ihren Hals hinauf und sie rieb versonnen über Grace’ Jadeanhänger.

    Grace, was hättest du an meiner Stelle getan? , fragte sie sich. Amys Augen füllten sich mit Tränen, während Dan neben ihr schlief. All die Sorgen und Ängste, die sie vor ihm zu verbergen versuchte, kamen nun in ihr hoch.
    Ich schaff das nicht allein , dachte sie und blätterte die Seite über Rasputin vor und zurück. Eine Träne fiel auf das Papier und sie wischte sie mit einem Finger weg. Ihr Blick blieb an einem Wort hängen. Es war wie eine Eingebung.
    »Ich hab’s! Ich hab’s!«, rief Amy.
    Dan schreckte aus dem Schlaf hoch und brachte sich sofort in Kampfposition, während Amy sich noch die Tränen aus den Augen wischte.
    »Hier!«, sagte sie und zeigte auf ein Bild des Jusupow-Palastes. »Du hattest recht, Dan!«
    »Also kann ich weiterpennen, ja?«
    »Bevor die Jusupows den Palast übernommen haben, gehörte er jemand anderem. Willst du wissen, wem?
    »Klär mich auf«, brummte Dan, wach, aber mit abwesendem Blick.
    »Vorher war es der Wohnsitz von Graf Pjotr Andrejewitsch Schuwalow. Schuh-Wal-OW. Kapierst du? Ein Schuh, ein Wal und die Buchstaben OW. Schuwalow.«
    »Das passt«, freute sich Dan. Zwei Sekunden später fuhr er erneut hoch und sah seine Schwester breit grinsend an.

    »Weißt du, was das heißt? Wir fahren zum Schauplatz eines Mordes!«
    Sechs Sitzreihen hinter den beiden legte Irina Spasky ihre Zeitung beiseite, hinter der sie sich versteckt hatte. Sie war an Dan und Amy vorbeigelaufen, getarnt mit dunkler Sonnenbrille und einem breitkrempigen Hut, und hatte unbemerkt ein kabelloses Mikrofon an deren Platz installiert. Jedes Wort und jede Idee, die Amy und Dan unbedacht besprochen hatten, war klar und deutlich bei ihr angekommen.
    Die jungen Kabras sind verrückt und die jungen Cahills sind selbstmörderisch , dachte sie. Jetzt muss ich ihnen quer durch Russland folgen und alte Geheimnisse schützen, anstatt neue Hinweise aufzudecken . Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge und fand wieder einmal bestätigt, wie widerlich doch Kinder waren. Aber dann zog sich ihre Brust in instinktivem Protest zusammen. Vor langer, langer Zeit hatte es einmal ein Kind gegeben, das sie sehr gern gemocht hatte.

Sechstes Kapitel
    Der Schlaf im Zug hatte Dan und Amy neue Kraft verliehen und sie stiegen wie elektrisiert aus dem Zug, als dieser Sankt Petersburg erreicht hatte. Warum also ein Hotel suchen, wenn es doch Paläste zu durchsuchen galt?
    »Wir müssen hier entlang«, sagte Amy. Die frische Abendluft machte sie hellwach und die beiden bahnten sich einen Weg durch das Menschengewirr auf dem Bahnsteig. Sie waren am Moskovsky Bahnhof angekommen, keine fünf Kilometer vom Jusupow Palast entfernt, und so beschlossen sie, lieber zu laufen, als eine weitere Taxifahrt zu riskieren.
    »Am Ufer der Mojka gibt es neben dem Jusupow Palast noch viele andere herrschaftliche Anwesen.«
    »Du könntest auch als Reiseleiterin durchgehen«, meinte Dan. »Dann führ mich mal.«
    Schon bald waren sie draußen und folgten dem Newski Prospekt, einer achtspurigen Hauptstraße. Pastellfarbene Häuser aus dem 17. Jahrhundert wechselten sich mit modernen Geschäften ab, als wollten sie sich gegenseitig ihren Platz im heutigen Russland streitig machen.
    »Dan«, raunte Amy und fasste ihren Bruder energisch bei der Hand. »Ich glaube, wir werden verfolgt.«
    Dan warf einen Blick über die Schulter. »Der Mann in Schwarz«, flüsterte er.
    Er war es, ohne Frage. Der schwarze Mantel, der schwarze Hut, dieser gleitende Schritt, das zerfurchte Gesicht. Es gab

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