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Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5

Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5

Titel: Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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als er die Tür am Ende der Stufen öffnete und in einen dunklen Gang blickte.
    Der unterirdische Korridor führte etwa sieben Meter geradeaus und endete schließlich an einer Kreuzung. Die beiden schlichen vorsichtig bis dorthin. Die Wände waren jetzt aus Beton, und Dan ahnte, dass sie eine gesicherte Zone betraten.
    »Ich glaube, wir müssen da lang«, sagte Amy und
zeigte nach links. Am Ende des langen Tunnels beleuchtete eine trübe Glühlampe eine orangefarbene Tür.
    »Warum bin ich nur so n-n-nervös?«, stammelte Amy. Der orangefarbene Schlüssel klimperte in ihrer zitternden Hand.
    »Keine Ahnung. Vielleicht weil wir bei Nacht in ein Grab einbrechen, das in einer Kirche namens Kathedrale auf dem Blut versteckt ist?«
    »Danke f-f-für deine Hilfe«, bibberte Amy.
    »Gib mir den Schlüssel. Ich schließ auf.«
    Dan steckte den Schlüssel in das Schlüsselloch und drehte ihn langsam um. Ein Teil der Türvertäfelung schob sich auf und es erschien eine Anzeige mit unterschiedlichen Einstellrädern. Sie trugen die vier Symbole eines Kartenspiels. Dan stellte sie abwechselnd auf Karo und Herz ein und die Tür wurde entriegelt.
    »Dann mal los«, sagte Amy und holte tief Luft, als Dan die schwere Tür gerade so weit aufdrückte, dass die beiden hindurchschlüpfen konnten. Die Luft drinnen war kühl und feucht. Es fühlte sich an, als würden sie über festgestampfte Erde laufen.
    Dan suchte in der Dunkelheit erfolglos nach einem Lichtschalter an der Wand, dann knipste er die Taschenlampe an.
    »Sollen wir die Tür wieder schließen?«, fragte Amy.
    »Lieber nicht. Sonst kommen wir womöglich nie wieder raus. Ich möchte nicht, dass sie hier in zehn Jahren
nur noch unsere Knochen finden.« In Dans Kopf blitzte der Gedanke an die Höhle in Korea auf.
    Spinnweben hingen von der niedrigen Decke und die beiden stiegen breite Stufen hinab. Als sie unten angekommen waren, überkam Amy endgültig Panik.
    »Dan, ich k-k-kann d-d-das n-n-nicht …«
    Dan packte seine Schwester an der Hand und leuchtete mit der Taschenlampe durch die Gruft. Er richtete den Lichtkegel in alle dunklen Ecken. Es war ein großer Raum, in dem mehrere verstaubte alte Särge standen. Am anderen Ende, in der hintersten Ecke der Gruft, befand sich eine Tür.
    »Was für ein grässlicher Ort«, sagte Amy. »Sie haben hier Menschen erschossen, kaltblütig ermordet.«
    Sie drehte sich instinktiv zu der Tür um, durch die sie gekommen waren, aber Dan gab nicht nach.
    »Amy, wir sind kurz vor dem Ziel. Was ist, wenn wir da drinnen etwas über unsere Eltern erfahren? Halt meine Hand und mach die Augen zu, falls dir das hilft. Ich führe uns. Vertrau mir.«
    Dan warf ihr ein schiefes Lächeln zu, aber sein Blick war genauso angsterfüllt wie Amys.
    »Komm schon, Amy. Vor einer Arbeit in Geschichte hat man vielleicht Angst, aber doch nicht hier!«
    Und dieses einzige Mal überließ Amy ihrem Bruder die Führung und folgte ihm ohne Widerspruch. Sie schloss die Augen und schob ihre Füße an sechs Särgen
mit brüchigen Knochen vorbei. Dan hielt die Taschenlampe ständig auf die Tür gerichtet, bis er im Zickzack durch das Gewirr der Särge gefunden hatte.
    »Halt mal die Lampe«, sagte er.
    Amy ließ Dans Hand nur widerwillig los, aber er musste offenbar den Türknauf drehen. Amy griff nach der Lampe, kniff aber weiter die Augen zu.
    »Mach die Augen noch nicht auf«, warnte Dan.
    Aber Amy hörte nicht auf ihn, blinzelte und merkte, dass ihr Bruder einen Sargdeckel angehoben hatte.
    »Bist du wahnsinnig! Mach das zu!«
    »Beruhige dich. Sind doch nur Knochen.«
    Dan schloss den Sargdeckel und ging endlich auf die Tür zu.
    »Du kannst die Lampe ausmachen«, sagte er. »Da drin brauchen wir kein Licht.«
    Dan trat vorsichtig ein und war gleich umgeben von einem weichen, goldenen Licht. Er schloss die Tür und Amy schaltete die Taschenlampe aus. Man konnte nicht sagen, woher das Licht kam, aber es schien, als sei es überall, als wären tausend Kerzen in den Wänden versteckt.
    »Das Bernsteinzimmer«, staunte Amy. »Wir haben es geschafft, Dan! Wir sind drin!«
    Die Decke über ihnen erstreckte sich nun sieben Meter in die Höhe. Alles im Zimmer hatte die Farbe dunklen Honigs, durchströmt von atemberaubendem Licht.

    »Woher kommt nur dieses Licht?«, fragte Dan. »Ich fass es nicht.«
    Amy hatte sich einer der Wände genähert und strich mit der Hand über die sorgsam gearbeiteten Muster. Goldschimmernde Wandtafeln umrahmten die feinsten

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