Die 4 Kraefte der Selbstheilung
Übersetzungsfaktor (Transkriptionsfaktor) für viele hundert Gene. Es beeinflusst die Teilung der Körperzellen und Wachstumsprozesse ebenso wie es regelgerechte Abbauprozesse steuert. Im Gehirn sind die Wirkungen von Insulin und seinen Verwandten (Insulin-like growth factor IGF 1 + 2) eng mit Merkfähigkeit, Gedächtnisleistung und geistigen Prozessen verbunden. Dabei unterstützt das Hormon die Reifung, das Wachstum, den Schutz und das Überleben der Nervenzellen.
Zusammen mit dem Hormon Leptin, das für das Gefühl der Sättigung zuständig ist, orchestriert Insulin laut einer neueren Studie alle Prozesse im Gehirn, die mit Essen und Trinken sowie mit körperlicher Aktivität und der Fettverdauung (Lipolyse) zusammenhängen. Zudem steuern sie Gehirnareale an, die an den Mechanismen Belohnung und Sucht beteiligt sind.
Wie eine Insulinresistenz entsteht
Bei einer Überernährung mit Zucker – wie sie heute üblich ist – ist im Blut mehr Zucker vorhanden, als die Körperzellen verbrauchen können. In diesem Fall schützen sich die Zellen vor einer »Überzuckerung« und ziehen die Insulinrezeptoren an der Zellaußenhaut einfach ein.
Diesen Prozess nennt man Down-Regulation.
Auf diese Weise werden Körperzellen unempfindlich, resistent, gegen das Insulin. Da die Zuckermoleküle allerdings weiter im Blut kreisen, kommt es zu einem Rückstau. Um diesen aufzulösen, vervielfacht die Bauchspeicheldrüse ihre Leistung, und das jetzt im Überschuss produzierte Insulin quetscht noch einen geringen Teil des Zuckers in die Muskelzellen. Was dann nicht mehr hineinpasst, wandert in die Fettzellen, die mit zahllosen Rezeptoren Tag und Nacht geöffnet haben. Sollte deren Aufnahmekapazität auch überschritten sein, dann stimuliert der Überschuss aus Fettsäuren, Zucker und Insulin das Ausreifen einer neuen Generation Fettzellen.
Besonders die gesättigten tierischen Fettsäuren aus zu fettreicher Ernährung können die Muskelzellen resistent gegen Insulin machen. Dies ist der Fall bei Überernährung durch eine Mischkost aus Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß, zum Beispiel durch regelmäßige abendliche Brotzeiten oder häufige kleine kohlenhydrat-, eiweiß- und fetthaltige Mahlzeiten pro Tag in Form von Wurstbrötchen, Hamburgern oder auch süßen Fruchtjoghurts, kombiniert mit einem bewegungsarmen Lebensstil. Dadurch verfetten die Insulinrezeptoren der Zellen von innen.
Fazit: Sind Körperzellen durch eine jahrelange Fehlernährung erst einmal insulinresistent, steht dem Wachstum von Fettgewebe nichts mehr im Wege. Denn das Insulin sorgt nicht nur dafür, dass die Eingangstüren zu den Fettzellen geöffnet werden, sondern es schließt gleichzeitig die Ausgangstüren jedes Mal für mehrere Stunden. Auch diesen Mechanismus haben wir geerbt: In Urzeiten wechselte das Nahrungsangebot durch die Jahreszeiten und das Jagdglück. In den Fastenphasen garantierte die Fähigkeit, Energie für schlechte Zeiten zu sparen, das Überleben.
INFO
GEGEN STOFFWECHSELSTRESS
Sie können Ihren Stoffwechsel entstressen, indem Sie Ihre Ernährung umstellen auf eine Insulin-Trennkost. Ein aktiver Alltag oder ein regelmäßiges Bewegungsprogramm aus kleineren Übungseinheiten wirken zusätzlich entspannend.
So regulieren Sie nicht nur Ihren Stoffwechsel und alle Vitalfunktionen, sondern verbessern auch Ihre Leistungsfähigkeit. Die Insulin-Empfindlichkeit der Muskelzellen kehrt zurück.
1 Damit die Energie aus der Nahrung verbrannt werden kann, setzt die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin frei, das die Zelle »aufschließt«.
2 Über die Rezeptoren wird eine Signalkette zum Zellkern ausgelöst. Der Zellkern veranlasst die Bildung von Transportern, die durch einen Transportschacht in der Zellmembran die Aufnahme von Zucker, Eiweiß und Fett ermöglichen. In der Zelle werden die Nährstoffe zur Energiegewinnung verbrannt oder als Körperbaustoff verwendet.
3 Ist die Nahrung sehr reich an Kohlenhydraten und enthält entsprechend viel Glukose, gerät das Insulinsystem aus dem Gleichgewicht. Die Bauchspeicheldrüse schüttet dann vermehrt Insulin aus, um die überschüssige Energie in die Zelle zu »drücken«. Die Zelle wird durch die Verarbeitung zu vieler Nährstoffe gestresst, der Energiestoffwechsel ist überhöht. Gleichzeitig fällt der Glukosespiegel im Blut rasch wieder ab, und es kommt zu Heißhungerattacken.
4 Durch den dauerhaften Insulinüberschuss im Blut ziehen sich die Rezeptoren an den Zellen irgendwann fast ganz
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