Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben
die Angaben auf unseren Flugtickets uns dazu zwangen.
Ich empfehle Ihnen: Tun Sie genau das Gegenteil davon. Die Alternative zu dieser Art von »Gewalturlaub« – der Mini-Ruhestand – sieht so aus, dass man für einen bis sechs Monate an einen anderen Ort übersiedelt, bevor man wieder nach Hause zurückkehrt oder an einen anderen Ort weiterzieht. Es ist ein Anti-Urlaub im positiven Sinn. Obwohl solch ein Mini-Ruhestand natürlich entspannend sein kann, ist er keine Flucht aus Ihrem Leben, sondern eine Bestandsaufnahme. Vor was sollten Sie auch fliehen, nachdem Sie alle unliebsamen Dinge eliminiert beziehungsweise automatisiert haben? Sie haben jetzt einfach die Möglichkeit, alles wieder ganz neu zu sehen und Ihr Leben wie ein unbeschriebenes Blatt neu zu füllen. Deshalb wollen wir die Welt nicht als eine Serie touristischer Schnappschüsse zwischen fremden, aber immer gleichen Hotels sehen – wir wollen versuchen, sie zu erleben , und zwar in einer Geschwindigkeit, die zulässt, dass wir uns verändern.
Damit unterscheidet sich der Mini-Ruhestand auch vom Sabbatical. Sabbaticals werden meist wie der Ruhestand als ein einmaliges Ereignis betrachtet. Genießen Sie es jetzt, solange Sie können. Der Mini-Ruhestand ist hingegen als wiederkehrendes Ereignis definiert – er ist ein Teil Ihres neuen Lifestyle-Konzepts. Ich nehme mir gegenwärtig drei bis vier Mini-Ruhestände im Jahr, und ich kenne Dutzende von Menschen, die das Gleiche tun.
Treiben Sie die Dämonen aus und gewinnen Sie emotionale Freiheit
Wirklich frei zu sein bedeutet mehr, als nur genug Geld und Zeit zu haben, um zu tun, was man tun will. Auch wenn Sie sich in finanzieller und zeitlicher Hinsicht befreit haben, es ist durchaus möglich – ehrlich gesagt, ist eher die Regel als die Ausnahme –, dass Sie immer noch im Hamsterrad gefangen sind. Man kann sich nicht vom Stress einer Kultur freimachen, die von Größe und Geschwindigkeit besessen ist, solange man sich nicht von materialistischen Abhängigkeiten, chronischer Zeitnot und anderen kulturell bedingten Zwängen lösen kann. Das dauert eine Weile. Man kann eine solche Veränderung nicht in Nullkommanichts erreichen, und noch so viele zweiwöchige Sightseeing-Trips können eine echte Zeit der Besinnung und Wanderschaft nicht ersetzen. 44 In diesem Fall sind two weeks – zwei Wochen – einfach too weak – zu schwach. 45
Alle Leute, die ich interviewt habe, haben mir bestätigt: Es braucht zwei bis drei Monate, nur um sich von den gewohnten Abläufen freizumachen und zu erkennen, wie sehr man sich selbst ablenkt, indem man ständig in Bewegung ist. Können Sie mit spanischen Freunden ein zweistündiges Essen genießen, ohne nervös zu werden? Können Sie sich an das Leben in einer kleinen Stadt gewöhnen, in der alle Geschäfte nachmittags eine zweistündige Siesta einlegen und dann um 16 Uhr schließen? Wenn nicht, dann sollten Sie sich fragen, warum.
Lernen Sie, das Tempo zu verlangsamen. Verlieren Sie sich. Achten Sie darauf, wie Sie sich selbst und die Menschen um sich herum beurteilen. Wahrscheinlich ist es schon eine Weile her, seit Sie das zum letzten Mal gemacht haben. Nehmen Sie sich mindestens zwei Monate Zeit, um alte Gewohnheiten loszuwerden und sich selbst neu zu entdecken – ohne dass Sie ständig an Ihren Rückflug denken müssen.
Die finanziellen Realitäten: Es wird immer besser
Die wirtschaftlichen Argumente für den Mini-Ruhestand sind das Sahnehäubchen auf der ganzen Sache. Vier Tage in einem anständigen Hotel oder eine oder zwei Wochen in einer netten Pension kosten das Gleiche wie ein ganzer Monat in einem schicken Apartment. Wenn Sie zeitweise umziehen, sparen Sie außerdem die Kosten zu Hause. Und im Ausland lebt es sich meist weitaus günstiger. Hier sind ein paar Beispiele dafür, was mich meine letzten Reisen gekostet haben:
Ich habe Highlights aus Südamerika und Europa nebeneinandergestellt. Meine Aufenthalte in Buenos Aires (Argentinien) und Berlin beweisen, dass Luxus nicht nur in Drittweltländern möglich ist, sondern auch eine Frage von Kreativität und Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten ist. Wobei vor allem die Mieten in Berlin in den letzten Jahren teurer geworden sind und Amerikaner aufgrund der Dollarschwäche in keinem Land der Welt mit den hier genannten Summen meiner Reisen der letzten Jahre hinkommen werden. Trotzdem werden Sie sehen, dass ich nicht von Brot und Wasser gelebt habe – eher schon wie ein Rockstar. Das heißt, man
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