Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben
empfehle, noch weniger Sorgen machen. Es gibt dort weniger Schusswaffen und weniger Gewaltverbrechen als in den meisten Großstädten der USA. Außerdem sollen Sie Ihre Reise ja als Mini-Ruhestand planen. Sie begeben sich also an eine zweite Heimat, wo Sie sich in Ruhe eingewöhnen können. Das verringert noch einmal die Probleme, die auftreten können, wenn Sie gehetzt zwischen Flughäfen und Hotels hin und her eilen. Aber trotzdem, was ist, wenn …?
Jen Errico, eine alleinerziehende Mutter, die mit ihren beiden Kindern fünf Monate lang die Welt bereiste, hatte eine noch ganz andere Angst vor Augen, die sie oft um zwei Uhr nachts schweißgebadet aufwachen ließ: Was ist, wenn mir etwas passiert?
Sie wollte ihre Kinder auf das Worst-Case-Szenario vorbereiten, sie aber auch nicht zu Tode ängstigen, also machte sie –wie alle guten Mütter – ein Spiel daraus: Wer kann sich am besten die Reiseroute, die Hoteladressen und Mamis Handynummer merken? Sie hatte in jedem Land Notfallkontakte, deren Rufnummern als Kurzwahl auf ihrem Handy (mit Global Roaming) gespeichert waren. Doch es ging alles gut. Inzwischen plant sie, ein Ski Chalet in Europa zu beziehen und ihre Kinder in der vielsprachigen Schweiz zur Schule zu schicken. So gebiert ein Erfolg den nächsten.
Am meisten ängstigte sie sich in Singapur, dabei war das im Rückblick der Ort, wo es am wenigsten Grund dazu gab (sie war mit ihren Kindern unter anderem auch in Südafrika). Sie hatte Angst, weil es die erste Station ihrer Reise war und sie es noch nicht gewohnt war, mit ihren Kindern unterwegs zu sein. Ihr begegnete aber keine reale Gefahr, die Angst war hausgemacht.
Robin Malinsky-Rummell, die mit ihrem Mann und ihrem siebenjährigen Sohn ein Jahr lang durch Südamerika reiste, wurde von Freunden und Verwandten davor gewarnt, nach den blutigen Unruhen von 2001 Argentinien zu besuchen. Sie recherchierte gründlich, entschied, dass die Angst unbegründet war, und hatte schließlich eine wundervolle Zeit in Patagonien. Als sie den Einheimischen erzählte, dass sie aus New York stammte, fiel diesen der Unterkiefer herunter und sie erklärten mit großen Augen: »Ich habe im Fernsehen gesehen, wie diese Türme zusammenstürzten! Ich würde mich nie an einen derart gefährlichen Ort wagen!« Setzen Sie nicht automatisch voraus, dass es im Ausland gefährlicher ist als in ihrer Heimatstadt. Oft ist es nicht so.
Robin ist davon überzeugt, wie ich übrigens auch, dass die Leute ihre Kinder als Ausrede vorschieben, damit sie ihre Komfortzone nicht verlassen müssen. Ein sehr durchsichtiger Vorwand, um keine Abenteuer wagen zu können. Wie kann man diese Angst überwinden? Robin empfiehlt zwei Dinge:
Machen Sie einen Probelauf von ein paar Wochen, bevor Sie zum ersten Mal mit Ihren Kindern auf eine lange Auslandsreise gehen.
Beginnen Sie jede Station mit einem einwöchigen Sprachkurs vor Ort, der direkt nach der Ankunft beginnt. Oft arrangiert die Sprachschule die Abholung vom Flughafen und sucht eine Unterkunft für Sie, und Sie können Freunde finden und die Gegend kennenlernen, bevor Sie auf eigene Faust losziehen.
Aber was ist, wenn Ihre Sorge nicht so sehr darin besteht, die Kinder zu verlieren, sondern eher darin, den Verstand zu verlieren, weil Sie die Kinder dabeihaben?
Mehrere Familien, die ich für dieses Buch interviewt habe, empfahlen mir das älteste Überzeugungsmittel, das der Mensch kennt: Bestechung. Jedes Kind bekommt einen bestimmten virtuellen Geldbetrag – 25 bis 50 Cents – für jede Stunde Wohlverhalten. Der gleiche Betrag wird von seinem Konto abgezogen, wenn es die Regeln bricht. Alle Ausgaben für Vergnügungen – Souvenirs, Eis oder anderes – werden mit dem Geld von diesem Konto gezahlt. Konto im Minus – keine Süßigkeiten. Diese Methode verlangt oft mehr Selbstbeherrschung von den Eltern als von den Kindern.
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Dies ist kein Buch über Billigreisen. Für jemanden, der einen Mini-Ruhestand plant, ist es oft ein besseres Geschäft, 200 Euro mehr in ein stressfreies Flugticket zu investieren (die sich im Lauf von zwei Monaten amortisieren), als 20 Stunden lang die Vielflieger-Bonuspunkte bei irgendeiner unbekannten Fluglinie hin- und herzuschieben oder hinter fragwürdigen Schnäppchen herzujagen.
Einmal kaufte ich mir nach zweiwöchigem Suchen ein Hinflugticket nach Europa für 120 Dollar. Selbstbewusst und voller Enthusiasmus kam ich auf dem John F.
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