Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben
gut erledigt, nicht zu etwas Wichtigem.
Die Tatsache, dass eine Aufgabe viel Zeit in Anspruch nimmt, macht sie nicht wichtig.
Von jetzt an denken Sie bitte immer daran: Was Sie tun, ist unendlich viel wichtiger, als wie Sie es tun. Effizienz ist natürlich wichtig, aber sie ist wertlos, wenn man sie nicht auf die richtigen Dinge anwendet. Und um die richtigen Dinge zu finden, müssen wir zuerst einmal in den Garten gehen.
Paretos Garten: 80/20 und die Beseitigung
des Überflüssigen
Vor vier Jahren hat ein Ökonom mein Leben für immer verändert. Es ist eine Schande, dass ich nie die Chance hatte, ihm einen auszugeben. Aber mein lieber Freund Vilfredo ist leider vor beinahe hundert Jahren gestorben.
Vilfredo Pareto war ein gerissener und umstrittener Ökonom und Soziologe, der von 1848 bis 1923 lebte. Der ausgebildete Ingenieur begann seine abwechslungsreiche Karriere als Leiter von Kohlebergwerken und wurde später als Professor für politische Ökonomie der Nachfolger von Léon Walras an der Universität von Lausanne in der Schweiz. Sein bahnbrechendes Werk »Cours d’economie politique« enthielt ein zur damaligen Zeit wenig beachtetes »Gesetz« der Einkommensverteilung, das später nach ihm benannt wurde: Pareto-Gesetz oder die Pareto-Verteilung, im letzten Jahrzehnt auch zunehmend als das 80/20-Prinzip bezeichnet.
Pareto zeigte, dass der Wohlstand einer Gesellschaft extrem ungleich, wenn auch innerhalb der Gruppen sehr regelmäßig verteilt ist. 80 Prozent des Reichtums und des Einkommens sind im Besitz von 20 Prozent der Bevölkerung. Die gleiche mathematische Formel lässt sich auch außerhalb der Ökonomie anwenden. Tatsächlich ist diese Verteilung fast überall anzutreffen. So wurden zum Beispiel 80 Prozent der Erbsen in Paretos Garten von 20 Prozent der Pflanzen hervorgebracht, die er dort gesetzt hatte.
Paretos Gesetz lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: 20 Prozent des Inputs sorgen für 80 Prozent des gesamten Outputs. Das lässt sich, je nach Kontext, auch anders ausdrücken:
80 Prozent der Konsequenzen folgen aus 20 Prozent der Ursachen.
80 Prozent der Ergebnisse resultieren aus 20 Prozent des gesamten Aufwands, inklusive des zeitlichen.
80 Prozent der Unternehmensgewinne werden mit 20 Prozent der Produkte erwirtschaftet.
80 Prozent der Aktiengewinne werden von 20 Prozent der Anleger gemacht.
Diese Liste kann unendlich fortgesetzt werden. Dabei ist das Ungleichgewicht oft sogar noch stärker ausgeprägt: 90/10, 95/5 oder 99/1 sind nicht ungewöhnlich – mindestens handelt es sich aber um ein Verhältnis 80/20.
Als ich eines späten Abends über Paretos Arbeit stolperte, schuftete ich sieben Tage in der Woche 15 Stunden lang und fühlte mich total überfordert und hilflos. Ich stand vor Sonnenaufgang auf, um mit Europa zu telefonieren, kümmerte mich von neun bis fünf um die Vereinigten Staaten und arbeitete anschließend fast bis Mitternacht, indem ich Telefonate nach Japan und Neuseeland erledigte. Ich war gefangen in einem führerlos dahinrasenden Zug ohne Bremsen, und ich schaufelte wie besessen Kohle, weil mir nichts Besseres einfiel. Vor die Alternative gestellt, einen Burn-out zu erleiden oder Paretos Ideen einmal auszuprobieren, entschied ich mich für Letzteres. Am nächsten Morgen betrachtete ich mein Geschäft und mein Leben im Licht dieser beiden Fragen:
Welche 20 Prozent aller Kunden/Vorkommnisse verursachen 80 Prozent meiner Probleme und meines Kummers?
Welche 20 Prozent aller Maßnahmen sorgen für 80 Prozent der erwünschten Ergebnisse und somit dafür, dass ich glücklich bin?
Einen ganzen Tag lang ignorierte ich alle anderen scheinbar so dringenden Dinge und analysierte meine Situation so umfassend und leidenschaftslos, wie ich konnte. Ich stellte alles auf den Prüfstand, von meinen Freunden über meine Kunden bis hin zu meinen Freizeitaktivitäten. Erwarten Sie nicht, dass man in so einer Situation alles richtig macht – die Wahrheit tut oft weh. Das Ziel einer solchen Analyse ist, zu erkennen, welche Dinge in Ihrem Leben nur wenig dazu beitragen, dass Sie Ihre Ziele erreichen. Diese gilt es zu eliminieren. Finden Sie hingegen Ihre Stärken und multiplizieren Sie diese.
In den folgenden 24 Stunden traf ich eine Reihe von simplen, aber emotional schmerzhaften Entscheidungen, die mein Leben buchstäblich für immer veränderten und mich in die Lage versetzten, den Lebensstil zu genießen, den ich heute pflege. Schon die erste meiner Entscheidungen ist ein
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