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Die 50 Groessten Luegen Und Legenden Der Weltgeschichte

Titel: Die 50 Groessten Luegen Und Legenden Der Weltgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Ingmar Gutberlet
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englischen Nationalhelden im Kampf gegen die Normannen gar erst um 1800. Und selbst die wohl beliebteste Eigenschaft des Robin Hood wurde erst später hinzugefügt: Die frühen Legenden wissen nichts von einem Wohltäter, der die Reichen beraubt, um das Elend der Armen zu lindern. Dort stellt sich der Gesetzlose eher als begeisterter, blutrünstiger Kämpfer dar, der seine Gegner brutaler als nötig zur Strecke bringt: Der Sheriff wird nicht nur erschossen, sondern auch noch enthauptet; ein anderer Feind wird erschlagen, sein Haupt abgetrennt und aufgespießt umhergetragen. Die eigentliche Legende verherrlicht das gewaltsame Leben der Ausgestoßenen, die im Mittelalter den Schutz der Wälder suchten und im Streit schon mal zum Mörder wurden. So, wie das tatsächlich überaus gefährliche und beschwerliche Leben im mittelalterlichen (Ur-)Wald romantisch verklärt wird, werden die Verbrecher zu Helden gemacht, die sie gar nicht waren.
    Das alles klingt recht eindeutig nach einer Legende ohne Hand und Fuß. Und wirklich hat zu Robin Hoods angeblichen Lebzeiten kein Chronist seine Abenteuer aufgeschrieben – wo sie doch spektakulär genug gewesen wären, um schriftlich festgehalten zu werden. Nirgendwo bezeugt jemand, diesen Mann gekannt zu haben. Hat es also nie einen wirklichen Robin Hood gegeben, wie häufig behauptet wird?
    In alten Urkunden taucht aber wirklich eine Variante desNamens Robin Hood auf: Ein Mann stand 1261 vor Gericht und erhielt ein Jahr später den Spitznamen Robehod – das lässt vermuten, dass der Genannte bereits einen gewissen Ruf hatte und dieser Ruf mit einem bestimmten Namen verbunden wurde. Der erste ähnlich genannte Träger ist uns aus einem Dokument von 1226 bekannt. Darin geht es um einen Geächteten namens Robert Hod – möglicherweise ist das der Mann, auf den all die Legenden zurückgehen. Andererseits kam dieser Name häufiger vor, wenn auch nicht gerade in Zusammenhang mit einem Gesetzesbrecher, der an unseren Robin Hood zumindest erinnert. Für diesen Robert Hod als den echten Robin Hood spricht außerdem, dass im Zusammenhang mit ihm von einem Mann die Rede ist, der später Sheriff von Nottingham wird – auffällig, wo doch die Legende von einem solchen Sheriff als dem Erzfeind Robins spricht. Aber ein Beweis ist auch dies nicht.
    Schon Mitte des 19. Jahrhunderts verbannte ein britischer Gelehrter Robin Hood kaltblütig ins Reich der Legende. Er behauptete, der Name sei eine abgewandelte Form von »Robin of the Wood«, was in Zusammenhang mit Märchenerzählungen und Aberglauben stehe, die die Menschen damals mit dem Wald in Verbindung brachten. Aber auch dafür blieb der kluge Mann einen Beweis schuldig,
    In jedem Fall erwähnen Chroniken seit dem späten 13. Jahrhundert gelegentlich »Robinhood« als Bei- oder Spitznamen. Das ist ein deutliches Indiz dafür, dass zu dieser Zeit die Legende von Robin Hood bereits bekannt war.
    Es gilt also weiterhin, was der wohl beste britische Robin-Hood-Kenner James C. Holt einmal geschrieben hat: Die Frage, wer Robin Hood war, ist weit weniger bedeutsam als das beharrliche Fortleben der Legende. Über die Jahrhunderte wurde die Legende immer wieder verändert und den Bedürfnissen einer neuen Zeit angepasst. Und ein anderer Robin-Hood-Fachmannmeinte, jede Generation bekomme den Robin Hood, den sie verdient. Vielleicht ist also die spannendste Frage, was aus Robin Hood noch alles werden kann.

Sodom und Gomorrha: Der Prozess gegen die Tempelritter?
SODOM UND GOMORRHA
DER PROZESS GEGEN DIE TEMPELRITTER?
    Mit dem Welterfolg des Buches Sakrileg von Dan Brown sind die legendären Tempelritter eindrucksvoll ins öffentliche Bewusstsein zurückgekehrt. Ganz vergessen waren sie aber nie – seit ihrer Zerschlagung Anfang des 14. Jahrhunderts geistern sie munter durch die Welt des Okkulten, der Verschwörungstheorien und des Unerklärlichen. Der wohl beliebteste Mythos besagt, die Templer seien die Hüter des Heiligen Grals, der die letzten Geheimnisse der Welt berge. Diese Tradition begann schon zu Lebzeiten des Ordens zu Beginn des 13. Jahrhunderts mit dem Parzival des Wolfram von Eschenbach. Nach ihrer Zerschlagung hieß es dann, einige Tempelritter seien abgetaucht, um im Geheimen weiter ihrer heiligen Aufgabe nachzugehen. Später wurden die geheimnisvollen Freimaurer in ihre Nachfolge gestellt, weil auch in ihrer Tradition der Tempel von Jerusalem eine Rolle spielt. Schwer entschlüsselbare Symbolik in alten Kirchen wurde den Templern

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