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Die 6. Geisel - Thriller

Titel: Die 6. Geisel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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da eigentlich?«
    »Ich schreibe an einem Buch, und ich würde eigentlich ganz gerne damit weitermachen.«
    Conklin kam mit einem batteriebetriebenen Transistorradio herein. Er knallte die Tür hinter sich zu und schaltete das Radio
ein. Aus den Lautsprechern kam nur lautes Rauschen. Er spielte an den Knöpfen herum und drehte die Lautstärke auf. An Tenning gewandt, sagte er: »Der Empfang ist wirklich ziemlich schlecht hier drin. Ich würde zu gerne wissen, wann dieser Regen endlich aufhört.«
    Ich sah die Panik in Tennings Augen, als das Rauschen sich zu einem elektronischen Kreischen steigerte. Schweißperlen traten auf seine Stirn, während er zusah, wie Conklin am Regler drehte.
    »Hey«, sagte Tenning schließlich, »könnten Sie das Ding vielleicht ausschalten?«
    »Gleich, gleich«, entgegnete Conklin. Er drehte das Radio noch lauter und stellte es auf den Tisch. »Kann ich Ihnen einen Kaffee bringen, Garry? Ist zwar nicht von Starbucks, hat aber so viel Koffein, wie Sie sich nur wünschen können.«
    »Hören Sie«, sagte Tenning, die hektisch flackernden Augen auf das Radio gerichtet, »Sie dürfen mich nicht ohne meinen Anwalt vernehmen. Sie sollten mich in eine Arrestzelle sperren.«
    »Wir vernehmen Sie ja gar nicht, Mann«, entgegnete Conklin. Er griff nach einem Metallstuhl, knallte ihn möglichst geräuschvoll neben Tenning auf den Boden und setzte sich zu ihm.
    »Wir versuchen, Ihnen zu helfen . Sie wollen einen Anwalt - kein Problem «, sagte Conklin direkt in Tennings Ohr. »Aber damit nehmen Sie sich die Chance, zu gestehen und einen Deal für sich herauszuholen. Und dagegen haben wir nichts einzuwenden, oder, Sergeant?«
    »Mir ist alles recht«, sagte ich laut, um das statische Rauschen zu übertönen. Ich drehte am Knopf, fand einen Sender mit Heavy Metal aus den Achtzigern und stellte das Radio so laut, dass von dem misstönenden elektronischen Gejaule fast der Tisch vibrierte.
    »Wir werden die Hunde exhumieren, die Sie getötet haben, Garry«, sagte ich über die Musik hinweg. »Und dann werden
wir die Zähne mit den Bisswunden an Ihrem Arm vergleichen. Und wir werden die DNS von dem Blut an Ihrer Keule mit der Ihrer Opfer vergleichen. Und in zwanzig Jahren oder so werden Inspector Conklin und ich uns dann Plätze in der ersten Reihe bei Ihrer Hinrichtung reservieren - außer natürlich, Sie sagen mir, ich soll den Staatsanwalt anrufen und fragen, ob wir die Todesstrafe nicht vom Tisch kriegen können.« Ich sah auf meine Uhr. »Ich schätze, Sie haben noch ungefähr zehn Minuten Zeit, sich zu entscheiden.«
    Eine Band namens Gross Receipts begann ihre schräge Version von »Brain Buster« zu intonieren. Tenning hockte da wie ein Häufchen Elend, schlang die Arme um den Kopf und hielt sich die Ohren zu.
    » Aufhören! Aufhören! Schicken Sie den Anwalt weg. Ich sag Ihnen alles, was passiert ist. Aber machen Sie um Himmels willen das verdammte Ding aus! «

107
    Es goss noch immer in Strömen, als ich den Wagen hinter Claires SUV abstellte.
    Durch den prasselnden Regen sprintete ich quer über die Straße und rannte die knapp fünfzig Meter bis zum Eingang von Susie’s Restaurant. Als ich die Tür öffnete, hörte ich schon die rhythmischen Klänge von Steeldrums, und der Duft von Hühnchen mit Curry stieg mir in die Nase.
    Ich hängte meine Jacke an der Garderobe auf und bekam mit, wie Susie ihre Stammgäste zu einem Limbo-Wettbewerb aufforderte, während die Band ihren Soundcheck machte. »Lindsay, zieh deine nassen Schuhe aus und mach mit!«, rief sie mir zu. »Du kannst es doch, Mädel.«
    »Vergiss es, Suz«, sagte ich und lachte. »Ich hab schon mal dabei zugeschaut, das hat mir gereicht.« Ich ging gleich ins Hinterzimmer, schnappte mir Lorraine und bestellte bei ihr ein Bier.
    Yuki winkte mir von unserer Nische aus zu. Dann blickte Cindy auf und grinste. Ich rutschte auf die Bank neben meine beste Freundin Claire. Es war eine ganze Weile her, dass wir zuletzt alle vier zusammen etwas unternommen hatten. Viel zu lange.
    Als mein Bier kam, wollte Cindy einen Toast auf mich ausbringen, weil ich Garry Tenning aus dem Verkehr gezogen hatte.
    Ich winkte lachend ab und sagte: »Ich war schließlich extrem motiviert, Cindy. Ich war nicht so scharf auf eine Mitbewohnerin, und du hättest schließlich auf unbestimmte Zeit zu mir ziehen müssen, wenn wir diesen Mistkerl nicht geschnappt hätten.« Yuki und Claire kannten noch nicht die ganzen Einzelheiten, also brachte ich sie auf den

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