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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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schätze mal, das hier war ihr Atelier«, sagte ich zu Conklin. »Hier drin haben sie sich das Ganze ausgedacht.«
    Conklin setzte sich an die Schreibtischplatte, und ich beschäftigte mich mit der Korkwand. »Buch Nummer zwei«, sagte ich zu Conklin. » Lux et Veritas . Hast du eine Ahnung, was das heißen soll?«
    »Das ist einfach«, erwiderte Rich und senkte den Schreibtischstuhl ab. »Licht und Wahrheit.«
    »Kurz und bündig. Sieht ganz so aus, als wären noch mehr Feuer geplant gewesen...«
    Da rief Rich: »Hawk hat ein Tagebuch geführt. Ich habe die Maus nur angefasst, und schon war es auf dem Bildschirm.«
    »Fantastisch!«
    Während Rich Brett Atkinsons Tagebuch durchlas, setzte ich meine Studien der Zeichnungen fort. Eine davon traf mich mitten ins Herz, fast so, als hinge ich ebenfalls an dieser Korkwand fest. Darauf waren ein Mann und eine Frau zu sehen, beide im mittleren Alter. Sie gingen Arm in Arm nebeneinander her. Aber ihre Gesichter waren leer, ausdruckslos. Unter der Zeichnung stand eine Bildunterschrift.
    Ich erkannte die Schrift.
    Genau dieselbe Hand hatte auch die Sinnsprüche auf die Titelblätter der Bücher geschrieben, die wir in den Häusern der Brandopfer gefunden hatten.
    »Requiescat in frigori«, sagte ich und ließ mir die Silben auf der Zunge zergehen. »Ruhet in was?«
    Rich hörte gar nicht zu.
    »Da ist eine Landkarte in Atkinsons Computer«, sagte er. »Darauf hat er San Francisco, Palo Alto und Monterey markiert. Gibt’s doch nicht. Schau dir das an! Fotos von den Häusern, die sie niedergebrannt haben. Das sind Beweise , Lindsay . Handfeste Beweise !«
    Das stimmte .

    Ich schaute Conklin über die Schulter, während er diverse Dateien öffnete, nach den Namen der Brandopfer, ihrer Kinder und den genauen Daten der Brände suchte. Lange Minuten verstrichen, bevor mir die eigenartige Zeichnung an der Korkwand wieder einfiel und ich Richs Aufmerksamkeit erlangen konnte.
    »Requiescat in frigori«, wiederholte ich.
    Rich stellte sich zu mir vor die Wand und betrachtete die Zeichnung eines Paares, das vielleicht Mr. und Mrs. Atkinson darstellen sollte. Er las die Bildunterschrift.
    »Frigori«, sagte Rich. »Das kommt von frigus, glaube ich. Heißt das nicht so was wie Kälte, Kühlung, Frieren, irgendwas in der Richtung?«
    »Frieren?«, rief ich. »Oh, mein Gott! Oh, mein Gott!«
    »Was denn?«, wollte Conklin wissen. »Was ist denn los?«
    Ich brüllte nach Jacobi, der zusammen mit den Sheriffs den Rest des Hauses durchsuchte. Mit Conklin und Jacobi im Rücken stürmte ich die Kellertreppe hinab. Die Gefriertruhe hatte Übergröße.
    Ich klappte den Deckel auf, und kalte Luft kam mir entgegen.
    »Requiescat in frigori«, sagte ich. »Ruhet im Frieren.«
    Ich fing an, die Packungen mit Tiefkühlgemüse beiseitezuschieben, bis ich das Gesicht einer Frau entdeckte.
    »Die Truhe ist tief genug, da passen auch zwei rein«, murmelte Jacobi.
    Ich sagte »Mm-hmm« und hörte auf zu wühlen.
    Dem ungefähren Alter nach zu urteilen hatte ich mit ziemlicher Sicherheit Moira Atkinson vor mir, im Sonntagsstaat und erfroren.

122
    Ich hatte meine neue blaue Uniform angezogen und mir dreizehnmal die Haare gewaschen und danach noch ein letztes Mal, nur so zum Spaß. So betrat ich am nächsten Morgen den Obduktionssaal. Claire stand auf einer zwei Meter hohen Leiter und hielt ihre Minolta auf Mieke Vetters enthaupteten, nackten Körper gerichtet. Da oben wirkte Claire riesig und ziemlich wackelig zugleich.
    »Kann das nicht jemand anders machen?«, sagte ich.
    »Ich bin ja schon fertig«, meinte sie. Sie stieg die Leiter herunter, setzte schwerfällig einen Fuß vor den anderen.
    Ich deutete auf die Frauenleiche. »Ich kann dir ein bisschen Zeit ersparen«, sagte ich dann. »Zufälligerweise weiß ich genau, wie das Opfer ums Leben gekommen ist.«
    »Ach, weißt du, Lindsay, ich muss das machen, aus Gründen der Beweissicherung.«
    »Okay, aber bloß, dass du Bescheid weißt. Gestern hat dein Opfer hier mich mit Blut, Knochensplittern, Haaren und sogar mit Gehirnfetzen bespritzt. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie sich tropfende Gehirnmasse anfühlt?«
    »Wie warme Gummibärchen? Hab ich Recht?«, sagte Claire und grinste mich an.
    »Ähm. Ja. Genau.«
    »Einer meiner ersten Fälle war ein Selbstmord«, sagte Claire und setzte ihre Arbeit fort, indem sie einen Y-Schnitt durchführte und Mrs. Vetter, ausgehend von den beiden Schlüsselbeinen, bis zum Becken hinunter aufschlitzte.
    »Ein

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