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Die 8 Anti-Krebs-Regeln

Die 8 Anti-Krebs-Regeln

Titel: Die 8 Anti-Krebs-Regeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Cavelius , Johannes Coy , Joerg Spitz , Freerk T. Baumann
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Mexikos erst möglich machte. Im Schlaraffenland USA wurde dieser Überlebensvorteil jedoch rasch zumNachteil. Das Überangebot an Nahrung sorgt dafür, dass die Pima zu viel und vor allem zu viele Kohlenhydrate essen, was ihren Stoffwechsel, der auf karge Nahrung und Hungern angepasst ist, überfordert.
    Wieder einmal finden sich die Wurzeln des Übels in den Genen beziehungsweise dem menschlichen Überlebensprogramm. Denn der Mensch passte sich im Lauf seiner Entstehungsgeschichte perfekt an den urzeitlichen Wechsel von Mangel und Überfluss an. Dank seines Stoffwechsels konnte er auch unter schwierigen Bedingungen überleben. Einen wichtigen Beitrag leistete dabei das geniale Fettspeicherprogramm der Natur. Jede Kalorie, die überschüssig im Körper landete, wurde in den enorm dehnbaren Fettzellen (Adipozyten) zwischengelagert, damit der Mensch für eventuelle Not-, Hunger- und Kältezeiten gewappnet war. Und weil die kulturelle Evolution sehr viel schneller verlief als die genetische, hält unser Stoffwechsel bis heute an dieser Taktik fest. Und das, obwohl zumindest in der westlichen Welt Hungersnöte schon lange dem Überfluss gewichen sind. In besonderem Maße sind dabei Menschen betroffen, die sehr kohlenhydratreich essen. Denn der darin enthaltene Zucker wird, sofern ihn die Zellen nicht nutzen, umgehend in Fett umgewandelt.
    INFO
    Insulin: Schlüsselhormon mit Geschichte
    Seit schätzungsweise 400 Millionen Jahren gibt es das Eiweißhormon Insulin. Es sorgte also lange bevor der Mensch die Erde bevölkerte bereits für eine wichtige Form der Energiezufuhr im Zellstoffwechsel der Tiere. Auch unsere Vorfahren konnten genügend Zucker aus ihrer Nahrung freisetzen oder bilden, um den täglichen Glukosebedarf von 60 bis 120 Gramm zu stillen. Allerdings deckte der Neandertaler den Großteil davon nicht direkt durch Kohlenhydrate, sondern über Zuckerneubildung aus Eiweiß (Beutetiere). Daneben nahm er wichtige sekundäre Pflanzen- und Ballaststoffe durch Pflanzenteile wie Blätter und Knollen zu sich. Da es recht lang dauert, bis der Körper aus bestimmten Aminosäuren (glukogene Aminosäuren) Glukose bildet, stieg der Blutzuckerspiegel nicht an. Die Bauchspeicheldrüse musste daher nicht ständig Insulin ausschütten und eine Insulinresistenz schützte in Hungerzeiten vor unnötigem Zuckerverbrauch. Erst als der Mensch lernte, das Feuer zu beherrschen, wurde die Nahrung leichter verdaulich, und damit konnte er auch einen größeren Teil der Energie aus ihr verwerten. Die Bauchspeicheldrüse musste sich auf eine erhöhte Insulinproduktion einstellen. Und die Entwicklung wurde noch verstärkt, weil durch die Etablierung des Ackerbaus vor etwa 10 000 Jahren und den damit verbundenen Getreidekonsum der Kohlenhydratanteil in der Nahrung zunahm.
DIE INSULINFALLE: VORSTUFE FÜR VIELE ZIVILISATIONSKRANKHEITEN
    Damit die Muskelzellen die Energie aus der täglichen Nahrung aufnehmen und nutzenkönnen, setzt die Bauchspeicheldrüse Insulin frei, sobald der Glukosepegel im Blut steigt. Dieses Hormon »öffnet« die Zellen und sorgt dafür, dass Zucker, Eiweiß und Fett aufgenommen und verwertet werden – zur Freisetzung von Energie oder als Baustoffe für neue Zellstrukturen (anabole Wirkung).
    Je mehr Kohlenhydrate nun in der Nahrung stecken, desto mehr gerät das empfindliche Gleichgewicht von Blutzucker und Insulin aus dem Ruder. Normalerweise nämlich stellt sich ein Gefühl der Sättigung ein, wenn der Zuckerspiegel hoch ist. Sackt der Pegel wieder ab, ist man erneut hungrig. Und genau hier beginnt das Problem: Je mehr und vor allem je schneller der Zucker ins Blut gelangt – das ist vor allem bei reiner Glukose der Fall – desto schneller steigt der Blutzuckerspiegel. Die Bauchspeicheldrüse schüttet im Gegenzug immer mehr Insulin aus, um den Zucker schnellstmöglich in die Zellen zu schleusen. Entsprechend rasch sackt der Glukosespiegel wieder nach unten – Heißhunger stellt sich ein.
    Wird diese Spirale nicht unterbrochen, beispielsweise durch eine Ernährungsumstellung, versuchen sich die Zellen vor dem Überangebot an Zucker zu schützen: Sie werden unempfindlich gegen Insulin. Das Hormon kann die Zellen dann nicht mehr aufschließen – als hätte man das Schloss ausgetauscht und der alte Schlüssel würde nicht mehr passen. Diese Insulinresistenz verhindert, dass Glukose aus dem Blut ins Zellinnere aufgenommen wird; Diabetes entsteht. Die Insulinresistenz führt außerdem dazu, dass wichtige Zellen wie

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