Die 8 Anti-Krebs-Regeln
Studie schließlich untersuchte die Wirkung von
Vitamin D bei über 1300 Frauen, die nach den Wechseljahren an Brustkrebs erkrankt waren. Hier zeigte der Vergleich mit einer Kontrollgruppe, dass
die Frauen mit den höchsten Vitamin-D-Spiegeln im Vergleich zu derjenigen Gruppe mit den niedrigsten Blutspiegeln sogar ein um 69 Prozent geringeres
Krebsrisiko aufwiesen. Bei einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung könnten also sieben von zehn Patientinnen von einem Brustkrebs verschont
bleiben.
VITAMIN D SCHÜTZT VOR DARMKREBS
Wie das Brustkrebsrisiko sinkt durch Vitamin D auch die Gefahr, an Darmkrebs zu erkranken. Im Frühjahr 2007 wurden die Ergebnisse von fünf verschiedenen Studien vorgestellt, die einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Höhe des Vitamin-D-Gehalts im Blut und dem Risiko eines Darmkrebs aufzeigten: Die Gruppe der Studienteilnehmer, die am meisten Vitamin D im Blut hatten, wies ein um 54 Prozent geringeres Risiko auf als die mit dem niedrigsten Gehalt. Weitere US-amerikanische Studien aus den Jahren 2007/2008 zeigten ebenfalls sehr deutlich, dass Vitamin D in ähnlichem Ausmaß wie bei Brustkrebs auch bei Darmkrebs ein natürlicher Verbündeter gegen die Krankheit sein kann.
VITAMIN D IN DER KREBSTHERAPIE
Vitamin D hilft aber nicht nur, Krebs vorzubeugen (Prophylaxe). Selbst wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist, kann es die wuchernden Zellen in Schach halten. So berichteten kanadische Forscher aus Toronto im Jahr 2008, dass sich die Überlebensrate verbessert und die Häufigkeit von Metastasen sinkt, wenn die Patienten in der Nachsorge über einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel verfügen. Dazu wurden 512 Frauen, die sich aufgrund eines bösartigen Brusttumors einer Operation unterziehen mussten, zehn Jahre lang immer wieder untersucht. Nur 24 Prozent der Patientinnen wiesen zu Beginn der Studie einen ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel im Blut auf. Im Verlauf der Studie zeigte sich, dass diese gute Versorgung im Vergleich zu einem zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel das Risiko einer Metastasierung um 94 Prozent, das für einen vorzeitigen Tod um 73 Prozent senkt.
Dabei scheint Vitamin D auf mehrere Weisen ins Tumorgeschehen einzugreifen: Es bewirkt, dass sich die Zellen in Richtung Gutartigkeit entwickeln, unterdrückt das Tumorwachstum, reduziert die Gefäßneubildung im Tumor, schwächt die Signale zur Metastasierung und sendet gesteigerte Impulse an den Körper, den programmierten Zelltod (Apoptose; siehe auch (>)) zu veranlassen. Weil die positive Wirkung auf das Immunsystem innerhalb weniger Monate auftritt, lässt zugleich die Infekthäufigkeit nach.
Trotz all dieser überwältigenden Ergebnisse wird Vitamin D derzeit nicht in der Krebstherapie eingesetzt. Nicht einmal zehn Prozent aller Ärzte überprüfen überhaupt routinemäßig den Vitamin-D-Spiegel ihrer Patienten.
Betroffene sollten daher ihren Arzt unbedingt von sich aus auf diese neuen Forschungsergebnisse ansprechen und fragen, ob der Einsatz von Vitamin D möglich ist.
WICHTIG
Gene sind steuerbar
Lange Zeit galt es als unumstößliche Tatsache, dass unsere Gene alle Vorgänge im Körper steuern und somit mehr oder weniger allein verantwortlich für Aussehen, Gesundheit und/oder die Entstehung von Krankheiten sind. Heute weiß man – nicht zuletzt durch die Fortschritte der endokrinologischen Forschung (Endokrinologie = Lehre von den Hormonen) –, dass die Gene durch körpereigene Substanzen wie etwa Vitamin D, aber auch durch Bestandteile aus der Nahrung selbst steuerbar sind. Die Zellen können die Gene an- und abschalten, ganz so wie sie es in der jeweiligen Stoffwechselsituation brauchen.
WIE WIRD VITAMIN D GEMESSEN?
Die Vitamin-D-Menge im Körper wird durch eine Messung des 25-OH-Vitamin-D-Werts (noch nicht aktivierte Form des Vitamins) im Blut bestimmt. Er spiegelt sowohl die mit der Nahrung aufgenommene als auch die über die Haut produzierte Vitamin-D-Menge wider. Für den Messwert selbst sind zwei Messeinheiten gebräuchlich: ng/ml oder nmol/l. Verwenden die untersuchenden Labore unterschiedliche Bezeichnungen, können Sie die Werte einfach umrechnen. Dabei lautet der Umrechnungsfaktor von ng/ml auf nmol/l 2,5. Sie rechnen also ng/ml x 2,5.
Als ausreichende Menge an Vitamin D gelten heute 32–60 ng/ml oder 80–150 nmol/l. Um diesen Spiegel im Blut zu erreichen und zu halten, ist die tägliche Aufnahme oder körpereigene Produktion von 100 Mikrogramm oder 4000 Internationalen Einheiten (IE) Vitamin D
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