Die 8 Anti-Krebs-Regeln
erkennen.
Wissenschaftler begründen dies mit der diabetesbedingten Hyperinsulinämie, also der überschießenden Insulinproduktion. Denn Insulin wird von vielen Krebszellen als Wachstumsfaktor genutzt. Eine ähnliche Wirkung hat der insulin-like growth factor 1(IGF 1; insulinähnlicher Wachstumsfaktor). Dieses Wachstumshormon taucht in einer höheren Konzentration vor allem bei übergewichtigen Menschen auf – der nächste Risikofaktor für Krebs, der in der Steinzeit kaum bekannt war.
DAS GEWICHT STEIGT
Die Anzahl der Fettzellen im menschlichen Körper wird in der Kindheit festgelegt; der Prozess endet mit dem Erreichen der Pubertät. Wird der evolutionäre spontane Bewegungstrieb eines Kindes bis dahin blockiert oder nicht gefördert, entwickelt sich das Kind deutlich langsamer. Zudem steigt auch das Risiko, dass sich infolge des Bewegungsmangels mehr Fettzellen entwickeln. Weil die Anzahl der Fettzellen ein Leben lang gleich bleibt, gibt es zukünftig keinen Spielraum – weder nach unten noch nach oben. Das wiederum bedeutet, dass übergewichtige Kinder als Erwachsene immer Mühe haben werden, ein gesundes Gewicht zu erreichen und dieses zu halten. Denn je mehr Fettzellen vorhanden sind, desto höher ist die Gefahr, Fette in den Körper einzulagern. Wer sich noch dazu (zu) wenig bewegt, gerät schnell in einen Teufelskreis. Bewegung nämlich erhöht den Grundumsatz, also die Kalorienmenge, die Sie pro Tag für den Herzschlag, die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, für Verdauung, Atmen oder Schlafen benötigen. Wenn Sie also aktiv sind und sich gleichzeitig bewusst ernähren, purzeln die Pfunde und Sie können Ihr Wunschgewicht halten.
KREBS DURCH ÜBERGEWICHT?
Insbesondere ein bauchbetontes Übergewicht (abdominales Fettdepot) gilt als erheblicher Risikofaktor für eine ganze Reihe von Krebserkrankungen. Denn das Fettgewebe im Bauch funktioniert wie eine eigene Hormonproduktionsstätte, in der unter anderem Insulin, Entzündungsstoffe und andere anabole Hormone (Hormone, die den Aufbaustoffwechsel fördern) produziert werden. Das Fettgewebe wirkt demnach wie eine endokrine Drüse, die Hormone direkt ins Blut abgibt (wie das beispielsweise auch die Bauchspeicheldrüse tut). Und je mehr Fett sich in den Depots anlagert, desto höher ist die Hormonproduktion. Das Fatale daran: In Bauchfett stellt der Organismus Hormone her, die das Zellwachstum erheblich fördern. Weil auf diese Weise auch bösartige Zellen in ihrem Wachstum und ihrer Zellteilung angeregt werden können, ist das Risiko für Krebserkrankungen bei Übergewicht erhöht.
DAS IMMUNSYSTEM WIRD GESCHWÄCHT
Untersuchungen zeigen, dass eine »bewegte« Kindheit bis ins Erwachsenenalter eine schützende Wirkung haben kann. Um einen möglichst dauerhaften hohen Schutz zu erhalten,müssen Sie jedoch darüber hinaus lebenslang körperlich aktiv bleiben – was durchaus bis ins höchste Erwachsenenalter machbar ist. Möglicherweise stärkt regelmäßige körperliche Bewegung das Immunsystem, so dass die körpereigene Kontrollfunktion über mutierte Zellen bessert funktioniert. Im Fokus der Wissenschaft stehen unter anderem die natürlichen Killerzellen im Blut, also die zentralen Träger der Krebsabwehr (immune surveillance), die durch Sport und Bewegung noch aktiver werden. Auf diese Weise könnten sie schneller in das umliegende Gewebe gelangen und dort den Entstehungsprozess bösartiger Zellen blockieren. Auch die Anzahl bestimmter Immunzellen steigt an: Bereits nach einer Minute körperlicher Anstrengung lassen sich bei einer ganzen Reihe von Immunzellen Veränderungen beobachten – auch wenn deren Ursachen und Folgen wissenschaftlich momentan noch nicht belegt sind.
So gut das alles klingen mag: Noch weiß man nicht genau, ob tatsächlich das durch Sport gestärkte Immunsystem Krebserkrankungen verhindern kann oder ob ein anderer Faktor dazu beiträgt. Schließlich fällt es bis heute schwer, überhaupt definieren zu können, was ein starkes Immunsystem überhaupt ausmacht. Welche Zellen müssen auf welche Weise aktiv sein, um als stark bezeichnet zu werden? Auf diese Frage hat im Augenblick noch niemand eine Antwort. Was man jedoch weiß: Bewegung und Sport können das Immunsystem gewissermaßen schulen, veränderte Zellen schneller zu erkennen und zu zerstören. Ein möglicher Grund, weshalb unsere Steinzeitvorfahren über lange Zeit sammeln und jagen konnten, ohne krank zu werden. Bei Bewegungsmangel dagegen lässt die Aktivität der
Weitere Kostenlose Bücher