Die 8 Anti-Krebs-Regeln
und damit das Hormon automatisch wieder aus dem Blut zu entfernen. Heute, wo nicht mehr ein Angriff eines Bären droht, sondern zum Beispiel der Chef Druck macht oder Doppelbelastung die Nerven überstrapaziert, ist das nicht mehr so einfach. Und so bleibt der Cortisolspiegel oben. Ist das Hormon jedoch dauerhaft erhöht, kann es die Nerven schädigen, die Stimmung beeinträchtigen, das Gedächtnis stören und nicht zuletzt zu einer latenten Gewichtszunahme führen. Der Hormonstoffwechsel hat sich der modernen Welt einfach noch nicht angepasst.
Auch ohne Stress steigt und sinkt der Cortisolspiegel im Blut: Sind Sie ausgeglichen, steigt er im Lauf der Nacht an, bis er am Morgen seine höchste Konzentration erreicht, damit Sie wach in den Tag starten. Am Abend sinkt der Pegel, sofern Sie sich ausreichend bewegt und auf diese Weise für ein natürliches Regulativ gesorgt haben, und macht den Weg frei für das Wachstumshormon, ehe sich das Verhältnis in der zweiten Nachthälfte erneut ändert. Bei Schlafmangel oder fehlender Entspannung bleibt der Cortisolspiegel langfristig auf zu hohem Niveau und die nächtlichen Regenerationsprozesse werden gestört. Eine japanische Studie aus dem Jahr 2009 mit 1255 Bluthochdruckpatienten belegt zudem, dass Menschen, die deutlich weniger als acht Stunden am Tag schlafen, ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingehen. Wer weniger als fünf Stunden am Tag schläft, steigert das Risiko einer solchen Erkrankung sogar um 45 Prozent.
Ob und inwieweit Stress und seelische Belastungen auch das Wachstum von Krebszellen beeinflussen, darüber diskutieren Wissenschaftler schon seit Jahren. Eine texanische Forschungsgruppe um den Onkologen Anil Sood veröffentlichte 2006 die Ergebnisse einer Studie, die anhand von Tierversuchen zeigte, dass Stresshormone direkt an die Zellen von Krebstumoren andocken. Als weitere krank machende und krebsauslösende Auswirkung von Dauerbelastungen gilt oxidativer Stress. Bei chronischer Überbelastung läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren, es kommt zur vermehrten Bildung von freien Radikalen. Weil diesen höchst aggressiven Sauerstoffmolekülen Elektronen fehlen, die sie bei anderen Molekülen »stehlen«, können sie gesunde Zellen zerstören, Schäden im Erbgut anrichten und so im schlimmsten Fall sogar Krebs auslösen (siehe auch >) .
Ganz ist das Rätsel um Stress als Krebsauslöser jedoch noch nicht gelöst. So führte eine dänische Studie aus dem Jahr 2006 mit 7000 Teilnehmerinnen zu einem völlig neuen Ergebnis: Ein gewisses Maß an Alltagsstress senkt bei Frauen das Brustkrebsrisiko um 40 Prozent. Die Forscher um die Studienleiterin Naja Nielsen vermuten, dass Stress auf den Östrogenspiegel wirkt, der wiederum eine wichtige Rolle bei der Brustkrebsentstehung spielt. Schädlich sei allerdings akuter Stress wie nach einer Trennung oder einem Todesfall.
SCHLAF HILFT GEGEN KREBS
Welche Rolle Bewegung im Kampf gegen den Krebs spielt, haben Sie bereits ab (>) gelesen. Eine Studie des National Cancer Institutes USA
aus dem Jahr 2008 zeigte einen spannenden Zusammenhang zwischen Bewegung, Schlaf und Brustkrebs. Der Arzt James McClain und sein Team analysierten dafür
die Gesundheitsdaten von 6000 US-Bürgerinnen. Schon 1998 wurden diese zu ihren Sport- und Schlafgewohnheiten befragt. Knapp zehn Jahre später litten 604
von ihnen an Krebs. Als die Wissenschaftler den Bezug zwischen Sport, Schlaf undKrebs auswerteten, stellten sie fest, dass das
Risiko, an Krebs zu erkranken, für sportliche Frauen, die viel schliefen, um 50 Prozent niedriger war als das der Sportlerinnen, die wenig
schliefen. Offenbar bringt es die Kombination: Schlaf verstärkt die präventive Wirkung von Sport gegen Krebs. Während Bewegung die Aktivität bestimmter
Hormone verändert, das Immunsystem stärkt und beim Abnehmen hilft, wirkt Schlaf auf die sensiblen Stoffwechselprozesse. Ein umfassender Tumorschutz, so
betont James McClain, entsteht daher aus dem harmonischen Zusammenspiel vieler verschiedener Verhaltensweisen im Alltag. Und dazu gehört ganz eindeutig
auch, genug zu schlafen.
GUT ZU WISSEN
»Schlafräuber« Stress
Hektik und psychischer Druck können Ihnen nicht nur den Tag verderben, sondern auch die Nachtruhe empfindlich
stören. Folgende Tipps können Ihnen helfen, negativen Stress und schlaflose Nächte zu vermeiden:
Planen Sie Ihre Termine großzügig.
Strukturieren Sie Ihren Alltag mit einfachen Regeln, wie zum Beispiel regelmäßigen Einschlaf-
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