Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
Gärtner berichten immerhin von guten Erfahrungen mit Handbesen, die sie zwischen die Krokusse stecken oder legen: Scheinbar werden diese aufgrund ihrer Borsten von manchen Amseln für Katzen gehalten.
Ausputzen welker Blüten: nur etwas für Schöngeister
Ob Petunien, Studentenblumen oder Schmuckkörbchen, ob im Balkonkasten oder im Beet: Besonders bei einjährigen Sommerblumen wird stets empfohlen, welke Blüten frühzeitig und regelmäßig zu entfernen. Das sieht sicherlich besser aus. Aber ist das nicht vor allem eine Sache für Ordnungsfans, die zu viel Zeit haben?
Nein, keinesfalls. Das Ausputzen welker Blüten verbessert nicht nur die Optik. Es beugt auch der Ausbreitung von Blütenfäulnis und Pilzkrankheiten vor, die bei Blumen mit gefüllten, nach Regen langsam abtrocknenden Blüten besonders heikel werden kann. Vor allem aber sorgen Sie mit dem Ausputzen dafür, dass die Blumen immer wieder Blütenknospen ansetzen und so unermüdlich neuen Flor entfalten. Denn wenn die welken Blüten hängen bleiben, investieren die Pflanzen die meiste Energie in ihr eigentliches Ziel: nämlich Samen für ihren Fortbestand zu bilden. Versprechen die bisher gebildeten Blüten schon ausreichend Nachwuchs, gibt es kaum noch einen Anreiz, weitere anzulegen. Selbst hochgezüchtete Blumen, die gar nicht mehr zur Samenbildung fähig sind, reagieren häufig noch nach diesem in den Genen verankerten Muster. Bei eher naturnahen Blumen dagegen, beispielsweise Ringelblumen und Stockrosen, dient das Ausputzen auch dazu, einer unerwünschten Selbstaussaat zuvorzukommen.
Teils lassen sich die welken Blüten leicht abziehen oder abkneifen. Meist ist es aber am besten, die verwelkten Blütenstände mitsamt Stiel ganz herauszuschneiden. Mit dieser Methode können Sie bei vielen Stauden die Blütezeit verlängern, beispielsweise bei Phlox, Pfingstrose, Ehrenpreis, Lupine und Taglilie ( Hemerocallis ) – nicht zu
vergessen auch bei manchen Blütensträuchern, vor allem Rosen, Rhododendren und Flieder.
Aspirin und Spülmittel halten Schnittblumen frisch
Schnittblumen sind nichts für die Ewigkeit, aber man möchte doch möglichst lang an ihnen Freude haben. So machen seit jeher Geheimtipps die Runde, wie sich mit Zugaben zum Vasenwasser die Lebensdauer verlängern lässt. Das reicht von Zucker, Aspirintabletten, einem Tropfen Spülmittel oder Kupfermünzen über Essig oder Soda bis hin zu Bleichmitteln oder Viagra. Zumindest für manche dieser Zusätze gibt es halbwegs einleuchtende Begründungen. So soll z. B. Spülmittel durch Herabsetzen der Oberflächenspannung die Wasseraufnahme verbessern, Kupfer und anderen Zusätzen schreibt man hemmende Effekte auf fäulnis- und welkefördernde Mikroorganismen zu.
Die meisten Floristen raten jedoch von solchen Experimenten ab. Am zuverlässigsten wirken in der Regel die handelsüblichen Frischhaltemittel, die man beim Kauf von Schnittblumen oft schon in Tütchen mit dazubekommt. Sie enthalten meist Zucker, bakterien- und pilzhemmende Substanzen sowie Pflanzenhormone, und zwar in einer genau auf diesen Zweck abgestimmten Mischung. Sicher kann man dem Wasser auch eine Prise normalen Zuckers zugeben; doch selbst wenn er nur ein wenig überdosiert wird, bildet er einen idealen Nährboden für fäulniserregende Bakterien und Pilze.
Aspirin, Spülmittel und Kupfermünzen zeigen in »Versuchen«, wie sie z. B. Zeitschriften immer wieder mal durchführen, gelegentlich gute Wirkungen, aber noch häufiger keine oder gar nachteilige Effekte. Vor allem
Aspirintabletten führen zuweilen dazu, dass die Blumen noch schneller welken. Dabei scheint es auch Unterschiede zu geben, je nachdem, ob Rosen, Sommerblumen oder Zwiebelblumen die Vase zieren.
Viel wichtiger als solche fragwürdigen Zusätze ist die richtige Schnittblumenpraxis: Blumen im eigenen Garten vorzugsweise frühmorgens schneiden und nie in der Mittagshitze; dies mit einem scharfen, sauberen Messer etwa in der Mitte zwischen zwei verdickten Knoten am Stängel, dann die unteren Blätter entfernen und das Stielende mit einem schrägen, lang gezogenen Anschnitt versehen, am besten unter fließendem Wasser. Nur sehr weiche Stiele, etwa von Zwiebelblumen, werden gerade angeschnitten. Schließlich eine sorgfältig gereinigte Vase, sauberes Wasser, ungefähr mit Zimmertemperatur, das etwa alle drei Tage erneuert wird (zuvor jeweils die Stielenden wieder anschneiden), dazu ein mäßig warmer Platz ohne pralle Sonne und ohne Zugluft: Das sind die besten
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