Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
Voraussetzungen, um den Anblick schöner Sträuße über Wochen zu genießen.
Rüdheiten an Rosen
Rosen müssen kräftig gedüngt werden
Prächtige Blüten, üppiger Wuchs und sattgrüne Blätter: Bei solch einem Erscheinungsbild achtet man gern auf eine gute Nährstoffversorgung, zumal es sich um die hoch geschätzte »Königin der Blumen« handelt. So werden Rosen oft großzügig mit Blaukorn und ähnlichen Mineraldüngern bedacht, teils mehrmals bis in den Herbst hinein.
Doch das ist oft zu viel des Guten. Leider beginnen manche Rosenfreunde damit schon beim Pflanzen, indem sie das Pflanzloch mit reinem Kompost auffüllen oder kräftig Dünger unter die Erde mischen. Ersteres führt zum nachteiligen »Blumentopf-Effekt«, Letzteres kann sogar die Wurzeln schädigen, wenn leicht löslicher Mineraldünger verwendet wird. Dünger brauchen und verkraften die jungen Rosen erst, nachdem sie gut eingewachsen sind. Im Jahr nach der Pflanzung bzw. im Sommer nach einer Frühjahrspflanzung genügt eine Düngergabe Ende Juni/Anfang Juli; danach dann zwei Gaben pro Jahr, die erste gegen Anfang April, die zweite gegen Ende Juni.
Verwenden Sie dafür am besten speziellen Rosendünger, und zwar nur gemäß den Dosierungsempfehlungen auf der Verpackung. Besonders bewährt haben sich organischmineralische und organische Dünger. Zu viel stickstoffhaltiger Dünger führt zu »mastigem« Wuchs und macht die Pflanzen anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Ausgesprochen kritisch ist eine späte stickstoffreiche Düngung nach Ende Juni: Dann können die jungen Triebe nicht mehr richtig ausreifen, sodass Frostschäden drohen.
Färben sich Rosenblätter gelb, fehlt Dünger
Häufig hellen sich die Blätter von Rosen auf und werden gelb bis fast weißlich, nur die Blattadern bleiben noch grün. In der Regel beginnt dies an den jüngsten Blättern. Nicht selten versuchen Gärtner dann gegenzusteuern, indem sie mehr Dünger ausbringen – teils sogar gezielt mit einem hohem Anteil an Stickstoff, weil dieser an der Bildung von Blattgrün beteiligt ist.
Tatsächlich zeigen die genannten Symptome einen Nährstoffmangel an, allerdings nicht an Stickstoff oder anderen Hauptnährelementen, sondern an Eisen, das die Pflanzen nur in mäßigen Mengen benötigen. Dabei ist meist schon genug Eisen im Boden vorhanden; die Pflanzen können es aber nicht nutzen, weil die Aufnahme durch einen zu hohen Kalkgehalt des Bodens (ab einem pH-Wert über 7) blockiert wird.
Kurzfristig können Sie solch einen Mangel mit speziellen Eisendüngern aus dem Fachhandel beheben. Auf Dauer jedoch ist es wichtig, auf jede unnötige Kalkgabe zu verzichten und nur mit weichem Wasser (z. B. gesammeltem Regenwasser) zu gießen statt mit hartem, kalkhaltigem Leitungswasser. Zeigt eine Bodenuntersuchung einen deutlich überhöhten pH-Wert an, lässt sich dieser durch mehrmaliges Einarbeiten von saurem Laub- oder Nadelkompost, torffreier Rhododendrenerde oder notfalls auch Torf allmählich absenken. Helfen können außerdem sauer wirkende Düngemittel wie Schwefelsaures Ammoniak.
Rosen brauchen häufig Wasser
Rosen sind keine Trockengewächse: So kann es bereits im späten Frühjahr zu Welkeanzeichen kommen, wenn wochenlang kein Regen fällt. Später beeinträchtigt anhaltender Wassermangel dann auch das Ansetzen neuer Blütenknospen. Zudem fördert ein zu trockener, heißer Stand den Befall mit Blattläusen und Spinnmilben. Vorsorglich wässern deshalb manche Rosenfreunde ihre Lieblingspflanzen täglich, zuweilen sogar mit dem Regner.
Rosen sind allerdings gute »Selbstversorger«, denn sie bilden tief reichende Wurzeln und kommen so mit Trockenphasen besser zurecht als viele andere Pflanzen. Gießt man sie jedoch häufig mit kleineren Wassermengen, konzentrieren sie ihr Wurzelwerk, besonders die wasseraufnehmenden Feinwurzeln, nahe der Erdoberfläche. Dadurch wird das ständige Gießen geradezu zwingend und birgt nebenbei die Gefahr, dass die Rosen häufig zu feucht stehen.
Deshalb wässert man am besten seltener, dann aber gründlich: 10–30 Liter pro m 2 , mit einem Schlauch ohne Brauseaufsatz direkt in den Wurzelbereich – das reicht bei einem Boden mit normalem Wasserspeichervermögen
selbst im Hochsommer meist für eine Woche. Gießen Sie auf sandigen Böden mit der höchsten Wassermenge und etwas häufiger, auf schweren, tonhaltigen Böden entsprechend seltener und zurückhaltender. Optimal ist es, wenn Sie schon morgens zum Gießen kommen,
Weitere Kostenlose Bücher