Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
andernfalls in den frühen Abendstunden. Vermeiden Sie dabei möglichst das Benässen der Blätter oder gar der Blüten, um einer Ausbreitung von Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Rosen schneidet man im Herbst schon mal um die Hälfte zurück
Die meisten Rosen brauchen einen regelmäßigen Schnitt, damit sie ihre Blüh- und Wuchsfreude bewahren und nicht verkahlen. Das gilt besonders für Beet- und Edelrosen, die man jährlich kräftig zurückschneiden sollte – je nach Wuchsstärke der Sorten und Triebe auf drei bis sechs Augen bzw. etwa 20–40 cm. Der beste Termin dafür ist das Frühjahr, um die Zeit der Forsythienblüte. Daneben kursiert aber auch der Ratschlag, man solle die Triebe bereits im Spätjahr um die Hälfte einkürzen. Zum einen, weil es ordentlicher aussieht, zum andern, weil es angeblich die Pflanzengesundheit fördert.
Davon raten jedoch fast alle Rosenexperten ab. Wenn die Triebe in strengen Wintern erfrieren, betrifft das hauptsächlich den oberen Bereich. Wurde der bereits weggeschnitten, verstärkt dies das Risiko, dass die Triebteile an der Basis mitsamt den Augen bzw. Knospenanlagen Frostschäden erleiden. Bleibt der Frühwinter dagegen ausgesprochen mild, kann der Spätjahrsschnitt die Rose zu einem vorwitzigen Neuaustrieb anregen, der die Frosthärte der gesamten Pflanze mindert.
Deshalb ist es ratsam, im Herbst höchstens sehr stark wachsende Sorten leicht einzukürzen und ansonsten nur Zweige, die von Pilzkrankheiten befallen sind, herauszuschneiden. Alles andere geschieht besser im Frühjahr, nachdem die stärksten Fröste vorüber sind. Dann können Sie leichter abschätzen, welche Triebe und Augen den Winter gut überstanden haben.
Übrigens ist der früher bewährte Stichtermin zu Beginn der Forsythienblüte nicht mehr ganz so zuverlässig. Denn infolge des Klimawandels öffnen die Forsythien ihre gelben Glöckchen zuweilen schon früh im März oder gar im Februar. Warten Sie in dem Fall mit dem Rosenschnitt lieber bis Ende März oder Anfang April.
Beim Pflanzen im Frühjahr ist Anhäufeln nicht nötig
Rosen gibt es zwar auch als Containerpflanzen, die man fast jederzeit setzen kann, doch die häufigste Angebotsform sind wurzelnackte Rosen ohne Erdballen. Die kommen am besten im Spätjahr in den Boden, nachdem man die Triebe und Wurzeln auf etwa 20 cm eingekürzt hat. Nach dem Einpflanzen wird rundum ein schützender Erdhügel angehäufelt, so hoch, dass nur noch die Triebspitzen herausschauen. Diesen Hügel häufelt man frühestens gegen Ende März ab, wenn keine starken Fröste mehr drohen. Auf dieselbe Weise lassen sich wurzelnackte Rosen auch noch im März und April setzen. Leider verzichten Rosenfreunde dann oft auf das Anhäufeln, weil sie das vor allem als Frostschutzvorkehrung einstufen.
Das ist ein fataler Irrtum. Denn der angehäufelte Erdhügel bewahrt die junge Rose nicht nur vor Kälte, sondern auch vor dem Austrocknen, und diese Gefahr ist gerade
nach dem Pflanzen in sonnigen, warmen Frühjahrswochen besonders groß. Deshalb schneidet man bei der Frühjahrspflanzung auch die Triebe noch etwas stärker zurück, auf rund 15 cm. Vor dem Einsetzen werden die Pflanzen am besten einen Tag lang bzw. über Nacht komplett in eine Wanne mit Wasser gestellt oder gelegt. Und nach dem Pflanzen sollte man ebenso wie bei der Herbstpflanzung gründlich anhäufeln. Entfernen Sie die »Frühjahrshügel« erst nach vier bis acht Wochen, nachdem sich rund 10 cm lange, belaubte Neutriebe entwickelt haben.
Überalterte Rosen? Einfach neue pflanzen
Gartenrosen können über viele Jahrzehnte attraktiv bleiben, doch irgendwann zeigen auch sie Alterserscheinungen und lassen in der Blühfreude nach. Manchmal gefallen sie dem Gartenbesitzer auch nicht mehr, oder er möchte den schönen Anblick oder intensiveren Duft einer neu entdeckten Lieblingssorte genießen. Dann liegt es nahe, die alten Exemplare oder das gesamte Beet durch eine Neupflanzung an derselben Stelle zu ersetzen.
Doch so wird die Freude an den neuen Rosen oft getrübt: Häufig wachsen die Pflanzen langsam, kümmern oder gehen sogar ein. Ursache ist die sogenannte Boden- bzw. Rosenmüdigkeit. Woraus diese resultiert, ist bis heute nicht genau bekannt. Wahrscheinlich sind es mehrere Faktoren, die den Boden »ermüden«. Dabei spielen vermutlich Ausscheidungen älterer Rosenwurzeln, die das Wachstum junger Wurzeln hemmen, ein Rolle; dazu der einseitige Nährstoffentzug und das Ansiedeln schädlicher, auf Rosengewächse
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