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Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Titel: Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Mayer
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einkürzen und später das verbräunte Laub bis knapp über dem Boden zurückschneiden. Bei prachtvollen Gartentulpen schneidet man die verblühten Stiele bis zur Hälfte zurück, lässt aber die Blätter unbehelligt und komplett einziehen.
    Zwiebelblumen lassen sich erst beim Welken der Blätter teilen
    Einmal im Herbst gesteckt, breiten sich viele Frühjahrszwiebelblumen mit den Jahren zu kleinen Teppichen aus. Dieses oft willkommene »Verwildern« gelingt ihnen durch Bildung von Brut- bzw. Tochterzwiebeln, teils auch durch Selbstaussaat. Das lässt sich zur gezielten Vermehrung nutzen, indem man dichte Zwiebelgrüppchen ausgräbt, sie in kleinere Klumpen zerteilt und diese an verschiedenen Stellen wieder einsetzt. Traditionell wird für dieses Teilen die Zeit nach der Blüte empfohlen, nachdem die Blätter bereits weitgehend verwelkt sind.
    Das ist zumindest für englische Gartenfreunde ein großer Irrtum. In Großbritannien, wo man die kleinen, anmutigen Frühjahrszwiebelblumen geradezu verehrt,
wird seit Jahren das Pflanzen »in the green« propagiert, also mit grünen Blättern. Entsprechend bieten dort etliche Gärtnereien z. B. Schneeglöckchen, Winterlinge, Hasenglöckchen, Traubenhyazinthen und Wildkrokusse nicht im Herbst als Zwiebeln an, sondern erst im Vorfrühling als bereits ausgetriebene Pflanzen. Nach verbreiteten Erfahrungen wachsen sie so besser an und entwickeln sich in den Folgejahren vitaler und blühfreudiger. Gerade bei den kleinen Zwiebeln, etwa von Schneeglöckchen, lässt sich so auch die Gefahr des schnellen Austrocknens vermeiden.
    Aus denselben Gründen hat sich das Teilen dieser Pflanzen mit noch grünen Blättern bewährt. Besonders bei Schneeglöckchen und Winterlingen machen das die englischen Kollegen oft sogar schon während der Blüte. Dabei muss man allerdings sehr behutsam mit dem Wurzelwerk umgehen, was bei größeren Zwiebeln, beispielsweise von Narzissen, schon etwas schwieriger wird. Bei denen ist nach wie vor der altbekannte Termin beim Welken der Blätter empfehlenswert.
    Geflammte Tulpen haben eine Viruskrankheit
    Zu gefährlichen Börsenturbulenzen kommt es heute durch Bankenkrisen, Staatsschulden und ähnlich schnöde Zusammenhänge. Im Holland des 17. Jahrhunderts war das »blumiger«, aber nicht weniger tragisch: Dort führte eine wahnhafte Tulpen-Manie 1637 zum ersten Börsencrash der Geschichte. Spekulanten trieben die Preise für die damals raren Tulpenzwiebeln in schwindelerregende Höhen, und viele Kaufleute verschuldeten sich dabei bis aufs letzte Hemd. Die letzten Auslöser der Misere waren die Rembrandt-Tulpen, von einer Schönheit, die man bis dahin noch nicht gesehen hatte: mehrfarbig gestreift und gezeichnet, in flammenartigen Tönen und Verläufen – und damit wahre Kostbarkeiten. Erst 1928 entdeckten Wissenschaftler, welche Künstler hier am Werk waren: Die spektakuläre Farbwirkung wurde durch Mosaikviren hervorgerufen. Und so stehen geflammte Tulpensorten bis heute unter dem Verdacht, von Viren befallen zu sein.
    Tatsächlich gibt es noch einige der historischen Rembrandt-Sorten mit der Vireninfektion, die die Tulpen ansonsten nur mäßig schädigt, sich aber auf Nachbarpflanzen ausbreiten kann. Solche Tulpen werden aber nur noch in botanischen Gärten unter streng kontrollierten Bedingungen angepflanzt.
    Ebenso schön geflammte Tulpen, die sich heute jeder – ohne sich zu verschulden – im Gartenfachhandel kaufen kann, sind völlig virusfrei: Hier resultiert die attraktive Tönung aus moderner, langwieriger Züchtungsarbeit.
    Amseln fressen Krokusse
    Amseln fliegen geradezu auf Krokusse, allerdings fast nur auf gelb blühende. Mancherorts machen sich diese Singvögel im Frühjahr heftig über die schönen Blüten her, verwüsten ganze Beete und verleiden den Gärtnern die Freude am zeitigen Flor. Doch haben Amseln die gelben Krokusse tatsächlich zum Fressen gern? Zerfetzen sie die Blüten eventuell, um sich die Staubgefäße und den Nektar munden zu lassen?
    Nein, sagen Vogelexperten, das ist das Werk stürmischer Amselmännchen, die ihr Revier verteidigen wollen. Die Krokusblüten, besonders die gelben, erinnern sie an die Schnäbel ihrer Rivalen. Wachsen die Krokusse ausgerechnet dort, wo eine Reviergrenze verläuft, machen sie die Amseln aggressiv, mit der Folge, dass diese wütend darauf einhacken, um sich abzureagieren.
    Davon lassen sie sich weder durch Vogelscheuchen noch durch flatternde Aluminiumstreifen oder Ähnliches abhalten. Manche

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