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Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Titel: Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Mayer
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Sie überdauern mithilfe unterirdischer Speicherorgane wie kräftigen Wurzeln oder Rhizomen (aus verdickten Sprossen). Da ihre Stängel nicht verholzen, sterben diese meist nach der Blüte und Samenbildung ab, um mit den im Boden geschützten Speicherorganen den Winter zu überstehen. Im Frühjahr treiben die Stauden daraus wieder neu aus. Manche ziehen ihre oberirdischen Teile auch schon im späten Frühjahr ein, um der Sommertrockenheit auszuweichen.
    Diese Lebensweise kennen wir im Garten vor allem von mehrjährigen Blumen wie Schafgarbe, Glockenblumen und Sonnenhut. Deshalb wird der Begriff »Stauden« meist mit ausdauernden Zierpflanzen gleichgesetzt, zu denen neben attraktiven Blütenstauden auch Ziergräser wie Chinaschilf zählen; außerdem im weiteren Sinn die Zwiebel- und Knollenblumen, wie Tulpen und Lilien.
    Dabei ist es völlig gleich, ob die Pflanzen groß und buschig werden, wie z. B. Rittersporn und Pfingstrose, nur niedrige Polster bilden, wie z. B. Blaukissen und Pfingstnelken, oder als Winzlinge in Steinfugen wachsen, wie z. B. Hauswurz und Mauerpfeffer: Sie alle sind Stauden.
    Tomaten und Hanf (Cannabis) dagegen sind eindeutig keine, da es sich um einjährige, kurzlebige Pflanzen handelt.
Von den eingangs genannten wächst nur die Banane wirklich als Staude; ebenso wie beispielsweise Erdbeeren, Rhabarber, Liebstöckel und andere mehrjährige, aber nicht verholzende Nutzpflanzen.
    Im Herbst werden alle Stauden zurückgeschnitten
    Im Spätjahr werden die meisten Stauden unansehnlich: Rittersporn, Schafgarbe, Silberkerze, Sonnenauge & Co. ziehen ein, das heißt, sie lassen ihre oberirdischen Teile absterben. Nun kann man die welken Stängel knapp über dem Boden wegschneiden. Das schafft dann auch Platz für den Neuaustrieb im folgenden Frühling. Wenn man rechtzeitig zurückschneidet, lässt sich zudem eine unerwünschte Selbstaussaat verhindern.
    Doch der radikale Rückschnitt im Herbst empfiehlt sich längst nicht für alle Stauden. Bei etwas frostempfindlichen Schönheiten, wie Astilben, Fackellilien ( Kniphofia ) und Herbstanemonen, werden die alten Stängel und Blätter besser erst im Frühjahr zwischen dem neuen Austrieb herausgeschnitten. So können sie über Winter den Wurzelbereich etwas schützen.
    Ein Rückschnitt erst im Frühjahr ist außerdem ratsam bei Stauden, die ansprechende Samen- und Fruchtstände bilden, z. B. Fetthenne ( Sedum ), Sonnenhut ( Echinacea, Rudbeckia ), Edeldistel ( Eryngium ) und die meisten Ziergräser. Selbst nach dem Verbräunen wirken deren Samenstände im winterlichen Garten ansprechend und geradezu malerisch, wenn sie von Raureif überzogen sind. Natürlich sollte man sich auch keinesfalls der wintergrünen Blätter etwa von Bergenien, Elfenblumen ( Epimedium ) und Purpurglöckchen ( Heuchera ) berauben: Hier genügt es, im Frühling welkes Altlaub zu entfernen.

    Schließlich gibt es eine Reihe von Stauden, die am besten gleich nach der Blüte – je nach Art im Früh-, Spätsommer oder Frühherbst – zurückgeschnitten oder etwas eingekürzt werden. Das gilt z. B. für Frauenmantel, Türkischen Mohn, Mädchenauge ( Coreopsis ) sowie Polsterstauden wie Blaukissen und Polsterphlox.
    Das welke Laub der Zwiebelblumen kann man entfernen
    Ebenso wie die Blütenstauden ziehen Zwiebel- und Knollenblumen nach der Blüte allmählich ein und bekommen gelbe, schließlich braune Blätter. Da es sich meist um schöne Frühlingsblüher, wie Narzissen, Krokusse und Blausternchen, handelt, geschieht dies schon im späten Frühjahr oder Frühsommer. Da juckt’s manchen in den Fingern, wenn die gerade einsetzende Sommerblütenpracht durch welkes Zwiebelblumenlaub getrübt wird. Und wenn Zwiebelblumen im Rasen wachsen, würden einige am liebsten gleich mit dem Mäher darübergehen.
    Aber stopp – hier lohnt sich etwas Geduld. Lassen Sie die Zwiebel- und Knollenblumen ihre Blätter vollständig
einziehen, bis praktisch nichts mehr zu sehen ist. Nur so können sie ausreichend Reservestoffe in ihren unterirdischen Organen einlagern, um im folgenden Frühjahr wieder üppig auszutreiben und zu blühen. Deshalb hat es sich auch bewährt, die Frühlingsblüher in Beeten und Rabatten nicht an den vorderen Rand, sondern weiter nach hinten zu setzen. So verdecken die sommergrünen Blumen mit zunehmendem Wachstum die welkenden Laubreste.
    Etwas Nachhelfen ist nur bei Kaiserkronen und Holland-Iris sinnvoll: Hier können Sie die verwelkten Blütenstiele bis zu den obersten Blättern

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