Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
gute Qualität der Rasensaatmischung wählen. Im Umfeld von Bäumen und Sträuchern ist außerdem die Einsaat von speziellem Schattenrasen ratsam.
Schattenrasen wächst gut im Schatten
Wo Baumkronen, Strauchgruppen oder Gebäude den Lichteinfall mindern, wächst der Rasen nur spärlich und lückenhaft. Oft siedeln sich hier verstärkt Moose und Algen an. Zudem müssen sich die Gräser gegen die Wurzelkonkurrenz der Gehölze behaupten. Mit Schattenrasen-Mischungen bietet sich scheinbar die optimale Lösung für solche Standorte an.
Schattenrasen-Saaten sind für lichtarme Plätze sicher besser geeignet als normaler Zier- oder Gebrauchsrasen. Sie enthalten einen hohen Anteil an relativ schattenverträglichen Gräsern, vor allem Lägerrispe ( Poa supina ) sowie z. B. Waldschmiele ( Deschampsia cespitosa ). Aber wirklich befriedigen können sie nur an halbschattigen oder lichtschattigen Stellen. So haben etwa mehrjährige Versuche der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau gezeigt, dass die meisten Schattenrasen-Mischungen schon bei 40%-iger Lichtreduktion wenig ansehnlich bleiben. Sie schaffen es zwar alle, die Fläche geschlossen zu begrünen und damit auch wenig Moos aufkommen zu lassen. Immerhin gelang das den meisten Mischungen sogar noch bei starker Lichtreduktion von 70%. Doch schon bei der schwächer beschatteten Variante wurde das Bild spätestens nach dem dritten Jahr unschön:
Die Grünflächen wuchsen uneinheitlich und wirkten dadurch zunehmend fleckig und »struppig«.
Schattenrasen sollte höchstens mit 5 cm Schnitttiefe gemäht, ausreichend und kalibetont gedüngt sowie im trockenen Schatten besonders gründlich bewässert werden. Und in stärker beschatteten Bereichen ist es oft sinnvoller und pflegeleichter, geeignete Bodendecker wie Golderdbeere ( Waldsteinia ), Taubnessel ( Lamium maculatum ) oder Immergrün ( Vinca minor ) zu pflanzen.
Blumenwiese ist viel einfacher als Rasen
Schluss mit dem ständigen Mähen, Beregnen und Vertikutieren – jetzt wird eine bunt blühende Naturwiese ausgesät. Die sieht nicht nur schön aus, sondern nützt auch der heimischen Tierwelt. So denken sich das immer mehr Gartenbesitzer, und das ist durchaus nicht verkehrt.
Allerdings muss man dann bereit sein, seine Bewegungsfreiheit ein wenig einzuschränken. Denn die naturnahen Grünflächen eignen sich weder für häufiges Begehen noch als Liegewiesen. Wer auf solche Annehmlichkeiten nicht ganz verzichten möchte, muss dann doch des Öfteren den Mäher anwerfen, um sich kleine Trittschneisen frei zu halten. Andernfalls braucht die Blumenwiese üblicherweise nur zwei Schnitte im Jahr, den ersten gegen Ende Juni, den zweiten gegen Ende September. Dafür müssen Sie freilich den Umgang mit einer Sense lernen oder mit der nicht ganz ungefährlichen Motorsense arbeiten oder sich einen leistungsstarken Alles- bzw. Wiesenmäher zulegen.
Was aber den Traum von der Blumenwiese verleidet, ist der nicht einfache Weg dahin. Sät man eine
Allerwelts-Wiesenmischung mit Klatschmohn, Kornblumen und Margeriten aus, sieht das im ersten Jahr oft noch gut aus. Doch im Folgejahr sind die attraktiven Blüher meist schon verschwunden, und es machen sich vor allem typische Gartenunkräuter wie Giersch, Wegerich und Disteln breit. Die sind auf die nährstoffreichen Gartenböden gut eingestellt. Eine wirklich artenreiche Wildflora dagegen entwickelt sich vor allem in Magerwiesen.
Zwar können Sie den Boden durch anfangs häufiges Mähen sowie das Einarbeiten von reichlich Sand »aushungern«, doch dafür brauchen Sie einige Jahre Geduld. Etwas einfacher geht es mit Blumenwiesen-Mischungen, die jeweils auf unterschiedliche Standorte zugeschnitten sind und so z. B. auch auf nährstoffreichen Böden zu einer recht ansehnlichen Wiese führen. Grundsätzlich gehört es aber auch zu den Eigenheiten einer Wiese, dass sich die Pflanzenzusammensetzung mit der Zeit ändert. Will man sich davon nicht gänzlich überraschen lassen, empfiehlt sich des Öfteren gezieltes Nachsäen oder das Einpflanzen hübscher Wildstauden.
Blümerant im Blumengarten
Stauden sind große, stattliche Pflanzen
Viele sprechen von Tomaten-, Bananen- oder auch Hanfstauden. Von daher scheint ungefähr klar zu sein, was »Stauden« sind: ziemlich große, buschige Pflanzen, so ähnlich wie Sträucher, aber ohne holzige Zweige.
Das Einzige, das daran stimmt, ist das Fehlen verholzter Triebe: Stauden im botanischen Sinn sind krautige, perennierende Pflanzen.
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