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Die Abenteuer Des Jonathan Gullible

Die Abenteuer Des Jonathan Gullible

Titel: Die Abenteuer Des Jonathan Gullible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Schoolland
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wegnehmen.
    Mein Mann hatte gerade ein neues Gesetz entworfen, um neue
Neuankömmlinge zu identifizieren und nach Hause zu schicken, als er
auf ein kleines Problem stieß. Die Beschreibung paßte mehr auf
unsere eigenen Kinder als auf Leute wie Wilhelm und Hilda.«
    In diesem Moment traten zwei Männer in steifen Anzügen mit
vollen Aktenkoffern durch die Tür. Sie gingen zu Frau Ins, die vor
Angst in sich zusammensank. Einer der Männer winkte den Wachen,
ihre Fußfesseln zu öffnen. »Wir möchten uns in aller Form bei Ihnen
für diese unglückliche Verwechslung entschuldigen, Frau Ins. Sie
können sicher sein, daß die gesamte Angelegenheit auf höchster
Ebene geregelt wird.«
    Sie folgte ihrer Begleitung sichtlich erleichtert schnell durch
den langen Gang, ohne ein Wort zu Wilhelm und Hilda zu sagen. Die
anderen betrachteten sie in Totenstille, die nur durch das Klirren
einer Kette unterbrochen wurde.
    Als Frau Ins außer Sichtweite war, trennten die Wächter Wilhelm
und Hilda von den anderen und schoben sie grob in die
gegenüberliegende Richtung: »Los geht’s, Pack. Dorthin, wo ihr
hergekommen seid.«
    »Aber wir haben doch nichts schlechtes getan«, bettelten Wilhelm
und Hilda, »wir werden sterben.«
    »Das ist nicht unsere Angelegenheit«, brummte der Wächter.
    Die Fischerin wartete, bis sie die Treppe hinuntergelaufen waren
und die Tür hinter ihnen zuschlug, dann murmelte sie:« Doch, sie
ist es.«
    Jonathan zitterte etwas, als er an das Schicksal dachte, das dem
Paar bevorstand und vielleicht auch ihm. Er sah auf und fragte die
Frau: « Also sind alle hier in Ketten, weil sie nicht arbeiten
durften?«
    Die Frau zeigte die Reihe entlang zu einem jungen Mann, er sein
Gesicht in seinen Händen vergrub und antwortete: »Wenn man es so
sieht, ist er die Ausnahme. Die Behörden bestanden darauf, daß er
als Soldat arbeitet. Er weigerte sich - also wurde er mit uns an
diese Kette gebunden.«
    Jonathan konnte das Gesicht des jungen Mannes nicht richtig
erkennen, aber er fragte sich, warum die Stadtverwaltung von einem
so jungen Menschen verlangen würde, für sie zu kämpfen. »Warum
zwingen ihn die Behörden, ein Soldat zu sein?«
    Die Fischerin antwortete Jonathan direkt: »Sie sagen, das ist
die einzige Möglichkeit, unsere freie Gesellschaft zu
schützen.«
    Ihre Worte hallten in Jonathans Ohren genauso wie das
metallische Geräusch der Ketten.
    »Schützen vor wem?« fragte Jonathan.
    »Vor denen, die uns in Ketten legen würden«, blickte die Frau
düster.

Kapitel 25 Betrug oder Bewirtung
    Der Jahrmarkt der Regierungen hatte mehr Räume und Gänge als ein
Labyrinth. Jonathan lief einen anderen Korridor entlang bis er den
köstlichen Duft von Kaffee und frisch gebackenem Brot roch. Er
folgte seiner Nase und kam in eine große Versammlungshalle, wo
einige ältere Männer und Frauen miteinander stritten und ärgerlich
mit ihren Fäusten drohten. Andere weinten und hielten sich an den
Händen fest, um sich gegenseitig zu unterstützen.
    »Was ist passiert?« fragte Jonathan und schielte auf einen
großen Korb der in der Mitte der Halle stand. Er reichte fast bis
zur Decke. »Worüber sind Sie so verärgert?«
    Die meisten der alten Leute beachteten ihn nicht und klagten und
jammerten weiter einander an. Doch ein ernster Mann stand langsam
auf und ging zu Jonathan: »Dieser hochnäsige Herr«, grummelte er,
»er hat es wieder getan. Er hat uns betrogen!«
    »Was hat er getan?« fragte Jonathan.
    »Carlo Ponzi hat uns vor Jahren von einem großen Plan erzählt«,
sagte der alte Mann und schüttelte traurig seinen Kopf, »der dafür
sorgen sollte, daß niemand im Alter hungrig ist. Klingt gut,
nicht?«
    Jonathan nickte ruhig.
    »Ja, das haben wir auch alle gedacht. Hmpf«, schnaubte er
wütend. »Bei Todesstrafe wurde jeder, außer dem Hohen Herrn Ponzi
und seinen Beamten, verpflichtet, jede Woche Brotscheiben in diesen
riesigen Regierungskorb zu geben. Alle, die älter als 65 Jahre und
in Rente waren, konnten Brot aus dem Korb herausnehmen.«
    »Alle gaben etwas, nur Lord Ponzi und seine Beamten nicht?«
wiederholte Jonathan.
    »Oh, sie bekamen eine spezielle Behandlung«, antwortete der alte
Mann. »Wir mußten mehr von unserem eigenen Brot in einen besonderen
Korb legen, der nur für sie reserviert war. Jetzt weiß ich, warum
sie einen eigenen wollten.«
    »Es muß schön sein, in Ihrem hohen Alter Brot zu haben«, sagte
Jonathan.
    »Natürlich! Das dachten wir auch. Das schien so eine gute Idee
zu sein,

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