Die Abenteuer Des Jonathan Gullible
weil dann immer Brot für die Alten da wäre. Und weil wir
uns alle auf den großen Regierungskorb verlassen konnten, haben die
meisten von uns aufgehört, extra Brot für die Zukunft
zurückzulegen.«
Seine Schultern sackten unter der Last seines Lebens zusammen.
Der alte Mann überflog die Gruppe der faltigen alten Leute. Er
zeigte auf einen älteren Herrn, der auf einer nahen Bank saß:
»Eines Tages sah mein Freund Alan dort drüben, wie die Leute Brot
in den großen Korb legten und herausnahmen. Er errechnete, daß bald
kein Brot mehr in dem großen Korb sein wird. Alan war Buchhalter,
weißt du. Er fand es leicht heraus: es wurde immer mehr Brot aus
dem Korb genommen als Leute neues Brot hineinlegten - bis nichts
mehr da ist. Und er löste unsere Beunruhigung aus.« Alan nickte
wackelig.
»Wir gingen direkt zum Korb und kletterten an der Seite hoch.
Das war nicht einfach, aber wir sind nicht so schwach und blind,
wie manche der jungen Herren denken. Jedenfalls, wir sahen hinein
und entdeckten, daß der Nahrungskorb fast leer war. Als die anderen
das hörten, gab es einen großen Aufstand. Wir gingen sofort zu
Herrn Ponzi und erklärten ihm, daß er besser gleich etwas dafür tun
sollte, Brot in den Korb zu bekommen oder er würde es bei der
nächsten Wahl bitter büßen.«
»Toll, ich wette, er hatte große Angst«, sagte Jonathan.
»Angst? Ich habe noch nie jemanden so nervös gesehen. Er weiß,
daß wir eine Menge Einfluß haben, wenn wir aufgebracht sind. Zuerst
schlug er vor, den Älteren noch mehr Brot zu geben - direkt vor der
nächsten Wahl. Dann würde er mehr Brot von den Jüngeren nehmen, die
arbeiteten - direkt nach der Wahl.
Aber diese Arbeiter haben seinen Plan durchschaut und wurden
auch verrückt. Die Jungen, die klugen, sagten, sie wollen schon
jetzt Brot zu essen haben. Sie wollten nicht warten, daß sie das
Brot in der Zukunft essen können. Und außerdem könnte die Zukunft
anders kommen als geplant. Die meisten von ihnen vertrauten den
Politikern nicht, daß sie es liegenließen, bis sie in Rente
gingen.«
»Was machte er dann?« fragte Jonathan.
»Dieser Ponzi hat immer einen neuen Trick zur Hand. Er schlug
vor, daß jeder warten solle, bis er 70 Jahre alt ist, bevor er Brot
aus dem Korb nehmen darf. Na, das ärgerte die, die kurz vor der
Rente standen und das Brot mit 65 Jahren erwarteten, wie es
ursprünglich versprochen war. Schließlich kam Ponzi mit einer
genialen neuen Idee.«
»Gerade rechtzeitig!« rief Jonathan.
»Gerade rechtzeitig zur Wahl. Ponzi versprach allen alles! Er
würde den älteren mehr geben und weniger von den jungen nehmen.
Perfekt! Versprich mehr für weniger und jeder ist glücklich!« Der
alte Mann machte eine Pause, um zu sehen, ob Jonathan es verstand.
»Der einzige Haken ist, daß die Brotscheiben jedes Jahr etwas
schmaler werden. So. Die Brotscheiben werden so schmal, daß wir
hundert Scheiben auf einmal essen können - und immer noch hungrig
sind.«
»Verdammte Ganoven!« brach Alan heraus. »Wenn alle Brotscheiben
weg sind, werden sie wahrscheinlich Bilder davon drucken, die uns
satt machen sollen!«
Kapitel 26 Wessen großartiger Einfall?
»Hurra! Hurra!« schrie ein Mann mit aller Kraft. Die alten
Männer und Frauen waren überrascht. Sie starrten begeistert auf
diese unerwartete Unterbrechung.
Der Eindringling war äußerst gepflegt, trug die letzte Mode für
wohlhabende Herren und einen sorgfältig geschnittenen Schnurrbart.
Er stürmte mit einem Gefolge schwarzgekleideter Männer in die
Halle. Sie krochen um ihn herum, als würde ihr Leben von ihm
abhängen.
Der Anführer schritt zum Tisch und nahm sich eine Tasse Kaffee,
wobei er die anderen mit einer Handbewegung abwimmelte. Wie eine
Herde Schafe zogen sie sich in eine Ecke des Raumes zurück und
warteten geduldig.
»Glückwunsch«, sagte Jonathan, »was sie auch immer feiern.«
Jonathan fühlte sich verpflichtet, diesem Stutzer Kaffee zu brühen,
und er betrachtete dabei die Genauigkeit der Bügelfalten in seiner
Kleidung. »Darf ich Sie fragen, warum Sie so glücklich sind?«
»Natürlich«, sagte der Mann stolz. »Danke für den Kaffee. Oh,
der ist heiß!« Er stellte den Kaffee zurück und hielt Jonathan
seine Hand hin: »Ich heiße Arthur Hatch. Und du?«
»Jonathan. Jonathan Gullible. Angenehm.«
Arthur schüttelte Jonathans Hand. »Jonathan, heute ist mein
Wohlstand gesichert. Ich habe gerade eine entscheidende Abstimmung
für meine Erfindung gewonnen:
Weitere Kostenlose Bücher