Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Abenteuer Des Jonathan Gullible

Die Abenteuer Des Jonathan Gullible

Titel: Die Abenteuer Des Jonathan Gullible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Schoolland
Vom Netzwerk:
ein großes Haus, drei Kinder,
die in die besten Schulen gingen, und ich wollte in meinen Beruf
zurückgehen. Deshalb fragte ich meine Nachbarin, ob sie mir nicht
empfehlen könnte, wie ich etwas Hilfe im Haushalt bekomme.
    Wilhelm und Hilda wurden mir wärmstens empfohlen und ich stellte
sie gleich ein. Hilda kümmert sich wundervoll um den Garten und die
Kutsche. Sie kann alles im Haus reparieren und macht viele
Botengänge. Und Wilhelm, so ein Lieber, war mein Lebensretter. Es
ist so gut zu den Kindern. Er ist immer da, wenn ich ihn brauche.
Er schneidet die Haare, kocht, macht sauber - tausend Hausarbeiten
macht er viel besser, als ich es jemals könnte. Meine Jungs sind
von seinen Keksen begeistert. Wenn ich nach Hause komme, kann ich
mich mit meinem Mann ausruhen und mit den Kindern spielen.«
    »Das klingt nach einer Hilfe, die jeder gern hätte«, sagte
Jonathan. »Aber was ging schief?«
    »Zuerst lief alles bestens. Dann erhielt mein Mann eine neue
Beförderung zum Chef des Büros des Guten Willens. Ja, seine Gegner
untersuchten unsere Finanzen und fanden heraus, daß wir nie
Lohnsteuern für Wilhelm und Hilda gezahlt haben.«
    »Warum nicht?« fragte Jonathan.
    »Wir konnten nicht. Die Steuern waren hoch und mein Einkommen
war anfangs niedrig, wir hätten sie einfach nicht einstellen
können, wenn wir die Steuern bezahlt hätten.«
    Wilhelm sagte dazu: »Dann hätten wir große Schwierigkeiten
bekommen.« Seine Frau stieß ihn an und sagte: »Sei vorsichtig
Wilhelm. Wir haben so viel riskiert, um hier herzukommen.«
    »Ja, gnädige Frau«, sagte er aufrichtig zu Frau Ins, »Sie haben
unser Leben gerettet. Wir sind von unserer Heimatinsel geflohen,
weg von der Hungersnot und dem schrecklichen Bürgerkrieg. Wir
hatten keine Wahl - wir konnten entweder fliehen oder verhungern
oder erschossen werden. Deshalb sind wir weggegangen und nach
Regulos gekommen. Wenn Frau Ins uns nicht geholfen hätte, hätte man
uns zurückgeschickt, um zu sterben.«
    »So ist es«, sagte Hilda in einer weichen, angenehmen Stimme:
»Wir schulden Ihnen unser Leben und jetzt tut es uns leid, daß sie
wegen uns in dieser Schwierigkeit stecken.«
    Frau Ins seufzte laut und sagte: »Mein Mann wird seine
Beförderung ins Büro des Guten Willens verlieren und vielleicht
auch seine alte Stelle. Er war der Chef der Regulos Zuerst -
Kommission, zur Förderung des Nationalstolzes. Seine Feinde werden
ihn wegen seiner Scheinheiligkeit anklagen.«
    »Scheinheiligkeit?« fragte Jonathan.
    »Ja, Die Kommission Regulos Zuerst arbeitet gegen neue
Neuankömmlinge.«
    »Neue Neuankömmlinge?« wiederholte Jonathan. »Wer sind denn die
alten Neuankömmlinge?«
    »Alte Neuankömmlinge? Ja, das sind alle anderen von uns«, sagte
Frau Ins. »Alle unsere Vorfahren kamen einmal irgendwoher als
Neuankömmlinge, entweder auf der Flucht vor Unterdrückung oder um
ihr Leben zu verbessern. Aber neue Neuankömmlinge sind erst seit
kurzem hier. Sie sind durch das Dasbootistvoll-Gesetz
verboten.«
    Jonathan schluckte unbehaglich. Er wagte nicht, sich
vorzustellen, was passieren würde, wenn die Behörden entdeckten,
daß er auch ein neuer Neuankömmling war. Er versuchte, unbeteiligt
zu klingen und fragte: »Warum wollen sie keine neuen
Neuankömmlinge?«
    Die Fischerin unterbrach sie: »Die, die die Macht haben im Hohen
Rat, haben vor dem Wettbewerb Angst. Neue Neuankömmlinge könnten
härter arbeiten, oder länger, oder für geringere Löhne bei höherem
Risiko. Sie könnten die Aufgaben erledigen, die niemand von uns
machen möchte.«
    »Warten Sie mal. Es gibt genug begründete Beschwerden gegen die
neuen Neuankömmlinge«, sagte Jack. »Neue Neuankömmlinge kennen
nicht immer die Sprache, die Kultur oder die Sitten und Gebräuche
auf unserer Insel. Ich bewundere ihren Mut. Sie riskieren ihr
Leben, um als Fremde hierher zu kommen. Aber sie brauchen Zeit,
alles zu lernen, und hier gibt es nicht genug Platz. Es ist viel
komplizierter jetzt als damals, als unsere Vorfahren von den fernen
Inseln geflohen sind.«
    Jonathan dachte über den vielen Platz nach, den er auf dem Land
gesehen hatte, als Frau Ins stolz einfügte: »Mein Mann hat genau
die gleichen Argumente angeführt gegen die neuen Neuankömmlinge. Er
sagte immer, daß die neuen Neuankömmling zuerst unsere Sprache und
unsere Sitten lernen müßten, bevor man ihnen erlauben kann
hierzubleiben. Sie mußten auch Geld haben, technische Fähigkeiten,
Eigenverantwortlichkeit und dürften keinen Platz

Weitere Kostenlose Bücher