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Die Abenteuer des Tom Bombadil

Die Abenteuer des Tom Bombadil

Titel: Die Abenteuer des Tom Bombadil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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Tracht
    Vergißmeinnichtsilberhellblau.
    Die leichten Sandalen
    Aus Fischschuppenschalen
    Zeichneten kaum eine Spur!
    Sie glitzerten nur
    Nach ihrer Natur -
    So steht es in den Annalen.
     
    So ging sie unsäglich
    Geschmückt, nicht wie täglich,
    Mit funkelnden Fischschuppenschritten,
    Wohin sie auch trat,
    Da gab's in der Tat
    Nur Glanz wie von Sternschnuppentritten.
    Sie wandte den Blick
    Himmelan und zurück
    Zum Strand am beschatteten Teiche.
    Was aber sah
    Sie plötzlich da?
    Eine Fremde in ihrem Bereiche!
    Leichtfüssig wie Ich-Mi tanzte Si,
    Das schien ihr ein wenig vermessen;
    Ach Prinzessin Sie-Si,
    So etwas kommt nie-
    Mals vor unter gleichen Prinzessen!
     
    Doch ein seltsam Ding
    Schien's Ich-Mi, Si hing
    Nach unten mit Kopf und Krone.
    Wie sonderbar!
    Dann wurde ihr klar,
    Daß jene dort unten wohne.
     
    Sie blieb also auf Dauer
    Allein und in Trauer!
    Es gab keine Nähe
    Als Zeh gegen Zehe -
    Wie war das zu verstehen?
    Man kommt sich näher
    Von eh- und jeher
    Wohl nicht durch flüchtige Zehen!
     
    Nur ihre Füße
    Wechselten Grüße.
    Das war doch für Zweisamkeit
    Oder einen Schwatz
    Kein rechter Ersatz,
    Und es tat ihr von Herzen leid.
    Ließe sich's ändern,
    In anderen Ländern,
    Wo kundige Elfen
    Prinzessinnen helfen,
    Oder wo Zauber gedeiht?
     
    Aber wie je
    Tanzen Zeh gegen Zeh
    Die holde Prinzessin Ich-Mi
    Mit Perlen im Haar,
    Aufgefädelt sogar,
    In leichten Sandalen
    Aus Fischschuppenschalen -
    Beim Sternschnuppenstrahlen
    Der leichten Sandalen,
    Mit Perlen im Haar,
    Aufgefädelt sogar
    Die holde Prinzessin Sie-Si.

 
    Ein alter Krug, ein fröhlicher Krug
    Lehnt grau am grauen Hang.
    Dort brauen sie ein Bier so braun,
    Daß selbst der Mann im Mond kam schaun
    Und lag im Rausche lang.
     
    Der Stallknecht hat einen Kater - miau! -
    Der streicht im Suff die Fiedel.
    Sein Bogen sägt die Saiten quer,
    Mal quietscht es laut, mal brummt es sehr
    Von seinem grausigen Liedel.
     
    Der Schankwirt hält sich einen Hund,
    Der hat viel Sinn für Spaß.
    Geht's in der Stube lustig her,
    Spitzt er das Ohr und freut sich sehr
    Und lacht und lacht sich was!
     
    Auch haben sie eine Hörnerkuh,
    Stolz wie ein Königskind,
    Der steigt Musik wie Bier zu Kopf,
    Sie schwenkt den Schwanz bis hin zum Schöpf
    Und tanzt, das gute Rind.
     
    Und erst das silberne Geschirr
    Und Löffel haufenweis!
    Am Sonntag kommt das Beste dran,
    Das fangen sie schon am Samstag an
    Zu putzen voller Fleiß.
     
    Der Mann im Mond trank noch eine Maß
    Der Kater jaulte laut,
    Es tanzten Teller und Besteck,
    Die Kuh schlug hinten aus vor Schreck,
    Der Hund war nicht erbaut.
     
    Der Mann im Mond trank noch eine Maß
    Und rollte sanft vom Faß;
    Dann schlief er und träumte von braunem Bier.
    Am Himmel standen nur noch vier,
    Vier Sterne morgenblaß.
     
    Da rief der Knecht seiner blauen Katz:
    »Die Mondschimmel schäumen schon
    Und beißen auf den Trensen herum,
    Der Mondmann aber, der liegt krumm,
    Und bald geht auf die Sonn'!«
     
    Da spielte der Kater hei-didel-dum-didel,
    Als rief er die Toten herbei;
    Er sägte ganz jämmerlich schneller und schneller,
    Der Wirt rief: »He, Mann! Es wird heller und heller,
    Schon längst schlug die Glocke drei!«
     
    Sie rollten ihn mühsam den Hang hinan
    Und plumps! in den Mond hinein,
    Die Mondschimmel - hui! - gingen durch vor Schreck,
    Die Kuh wurde toll, und das Silberbesteck
    Das tanzte Ringelreihn.
     
    Beim Didel-dum-didel der Jammerfiedel
    Jaulte das Hündlein sehr,
    Da standen die Kuh und die Rösser köpf,
    Die Gäste soffen aus Tasse und Topf
    Und ließen die Betten leer.
     
    Da riß die Saite, und plötzlich sprang
    Die Kuh übern Mond ins Gras,
    Das Hündlein lachte und freute sich schon,
    Doch das Samstagsgeschirr klirrte schamlos davon
    Mit Sonntagslöffel und -glas.
     
    Der Vollmond rollte hinter den Hang,
    Die Sonne erhob ihr Haupt.
    Da gingen die Leute am hellichten Tag
    Zu Bett - welch verrückter Menschenschlag!
    Das hätte sie nie geglaubt!

 
     
    Der Mann im Mond trug Silberschuh,
    sein Bart war aus Silberzwirn,
    gekrönt mit Opal und Perlen dazu
    schien er selber wie Gletscher und Firn.
    Eines Tages schritt er im grauen Habit
    (hinterließ nicht die mindeste Spur,
    nur den gläsernen Schlüssel nahm er mit)
    zur Elfenbeintüre im Flur,
     
    trat dort auf die Treppe aus Filigran,
    verließ sein eigenes Haus,
    einen langgehegten, närrischen Plan,
    den führte er heute aus!
    Diamanten hatte er gründlich satt,
    auch sein Mondsteinminarett,
    das war ihm alles zu

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