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Die Abenteuer des Tom Bombadil

Die Abenteuer des Tom Bombadil

Titel: Die Abenteuer des Tom Bombadil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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silbermatt,
    und einsam war sein Bett.
     
    Was hätte er nicht alles gewagt,
    dem Silber zu entgehn
    und mit Rubin, Saphir, Smaragd
    als ein anderer dazustehn!
    Er war allein, hatte nichts zu tun
    als immer nach unten zu spähn,
    wo die fröhliche Welt ohne Rast und Ruh
    sich erfreute am eigenen Drehn.
     
    Der Vollmondglanz, so kalt wie Metall,
    beflügelte ungemein
    seine Sehnsucht, nicht nach unendlichem All,
    sondern irdischem Feuerschein,
    Purpur und Sonne und helle Glut,
    wie wäre das wunderbar,
    ein Sonnenaufgang täte ihm gut
    und wäre noch besser sogar!
     
    In ständigen Fluten von Blau und Grün
    hätte er gerne gelebt,
    und menschliche Lust, ihm unbewußt,
    mit rotem Blut erstrebt.
    Er vermißte Sang und Lachen schon lang
    und heiße Gerichte und Wein!
    Bei Schneeflockenkeks von früh bis spät,
    wie könnte es anders sein?
     
    Er schnappte nach Luft und sog den Duft
    gewürzter Speise schon ein,
    verschwendete keinen Gedanken an Gruft,
    sondern belebenden Wein!
    Da stolperte er wie von ungefähr
    und schoß wie ein Meteor
    in die Bucht von Bei ins schäumende Meer,
    prustend wie nie zuvor!
     
    Doch eh ` er sich in sein Schicksal ergab,
    fragte er sich: »Beim Mond!
    Wie entgehe ich dem Wassergrab
    und bleibe heil und verschont?«
    Ein Fischerboot, das ihn von weitem sah –
    die Besatzung staunte nicht schlecht! –
    drehte bei und kam mit dem Netze ganz nah
    und fing den vermeintlichen Hecht.
     
    Sie hievten ihn an Bord sogleich
    und sahen ihn neugierig an.
    Was da grünlich schimmerte, mondscheinbleich,
    war kein Fisch, es glich einem Mann!
    Dann wurde er gegen seinen Wunsch
    auch noch an Land gebracht,
    er zog einen schmollenden Mondmannsflunsch,
    aber wurde nur ausgelacht.
     
    »Am besten wird sein, du suchst dir ein Bett,
    die Stadt liegt nahebei,
    dann bist du morgen wieder komplett –
    uns ist das einerlei!«
    Vom Turme schlug's einen einzigen Schlag
    bei dem seltsamen Geschehn,
    es war noch lang bis zum folgenden Tag,
    und er wandte sich zum Gehn.
     
    Noch schmauchte kein Herd, stand kein Tisch gedeckt,
    schien alles nur klamm und kalt,
    von Unrat waren die Straßen befleckt,
    und Licht drang aus keinem Spalt.
    Ringsum vernahm er Schnarchen nur,
    es war ja auch Schlafenszeit,
    von Liedern hörte er keine Spur,
    nur das Schnarchen weit und breit.
     
    Er klopfte im Vorübergehn
    an Fenster, Tür und Tor,
    jedoch es ließ sich niemand
    sehn, still blieb es wie zuvor.
     
    Da stieß er endlich auf ein Haus,
    aus dem drang kärgliches Licht;
    er klopfte, jemand trat heraus
    mit bitterbösem Gesicht:
     
    »Was wünschet Ihr denn zu dieser Zeit?«
    »Ich möchte Wärme und Wein!«
    Gab er ganz ehrlich zu Bescheid.
    »Und frohes Beisammensein,
    Gespräch und Lieder für mein Ohr,
    für die Kehle den roten Wein,
    und den Wein in Strömen, die Lieder im Chor –
    und gratis obendrein . . .«
     
    »Das führen wir nicht!« ließ sie sich herbei
    zu erwidern und zog ein Gesicht.
    »Selbst der Eintritt ist bei uns nicht frei,
    die Türen schließen dicht!
    Mir fehlt allerdings, vortrefflicher Mann,
    eine Elle Samt für ein Kleid,
    auch kommt's Euch wohl auf Perlen nicht an
    zu dieser unziemlichen Zeit?
     
    Für einen Platz am warmen Herd
    gebt einige wenige mehr!«
    Er fror! So war's ihm der Mühe wert,
    und er gab die Perlen her.
    Jedoch stand weder Speise noch Trank
    für seinen Gaumen
    parat, eh' er nicht Krone und Mantel als Dank
    im voraus geben tat.
     
    Und was bekam er zu guter Letzt?
    Einen alten, irdenen Topf,
    verrußt und zersprungen, vorgesetzt!
    Das wollte ihm nicht in den Kopf!
    Die Grütze war kalt und zwei Tage alt,
    ein hölzerner Löffel stak drin.
    Da zweifelte er am Feste bald,
    bald an seinem eigenen Sinn!
     
    Was hatte er sich denn vorgestellt,
    als er den Mond verließ?
    Eine farbige, festefeiernde Welt,
    die ihn willkommen hieß!
    Eins aber hatte er nicht bedacht
    bei aller Liebesmüh:
    Er hatte sich auf den Weg gemacht
    zu früh, ach, viel zu früh!

 
    Troll saß allein auf einem Stein
    Und kaute und nagte an altem Gebein
    Schon Jahr um Jahr, denn Fleisch ist rar
    Und eine seltene Gabe.
    Habe! Labe!
    Und Troll lebt immerzu allein,
    Und Fleisch ist kaum zu haben.
     
    Da kam mit Meilenstiefeln an
    Der Tom und rief: »He, Trollemann!
    Mir scheint das schlimm, du nagst an Tim,
    Meinem Onkel, der längst verschieden,
    Er ruhe in Frieden!
    Lang ist er tot, der würdige Mann,
    Und ich dachte, er lag in Frieden.«
     
    »Ja, Jungchen«, grinst Troll, »ich stahl den

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