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Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Titel: Die Abenteuer von Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Reisetasche in einer Kutsche und rollte in Richtung Paddington Station.
    Sherlock Holmes ging auf dem Bahnsteig hin und her, seine hohe hagere Gestalt wirkte durch den langen grauen Reisemantel und die knappsitzende Tuchmütze noch dünner und länger als sonst. "Es ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, daß Sie gekommen sind, Watson", sagte er. "Ich fühle mich gleich sicherer, wenn jemand bei mir ist, auf den ich mich völlig verlassen kann. Hilfe vom Ort ist entweder wertlos oder irgendwie vorbelastet. Wenn Sie diese beiden Eckplätze belegen wollen, hole ich die Fahrkarten."
    Wir hatten das Abteil für uns, von einem gewaltigen Haufen Papier, den Holmes mitgebracht hatte, abgesehen. Darin wühlte und las er herum, legte nur Pausen ein, um Notizen zu machen und
    nachdenkend vor sich hin zu starren, bis wir Reading hinter uns
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    hatten. Dann rollte er plötzlich alles zu einem gigantischen Knäuel zusammen, das er ins Gepäcknetz warf.
    "Haben Sie schon von dem Fall gehört?" fragte er.
    "Nicht ein Wort. Ich habe seit mehreren Tagen keine Zeitung gesehen."
    "Die Londoner Presse hat keine besonders ausführlichen Berichte gebracht. Ich habe eben die neuesten Zeitungen durchgesehen, um die Einzelheiten zusammenzubekommen. Es scheint nach dem, was ich entnehmen konnte, einer von den einfachen Fällen zu sein, die so außerordentlich schwierig sind."
    "Das klingt ein bißchen paradox."
    "Aber es ist zutiefst wahr. Einmaligkeit liefert in der Regel einen Schlüssel. Je gesichtsloser und gewöhnlicher ein Verbrechen ist, desto schwieriger wird es, es unter Dach und Fach zu bringen. In diesem Fall hat man eine sehr schwerwiegende Beschuldigung gegen den Sohn eines ermordeten Mannes erhoben."
    "Ist es denn Mord?"
    "Man nimmt es an. Ich werde nichts für erwiesen halten, bis ich selbst die Gelegenheit gehabt habe, Einblick zu gewinnen. Ich will Ihnen den Stand der Dinge, soweit ich ihn zu verstehen vermag, mit wenigen Worten erklären. Boscombe Valley ist ein ländlicher Bezirk, nicht sehr weit von Ross in Herefordshire entfernt. Der größte Grundbesitzer in dieser Gegend ist Mr. John Turner, der sein Geld in Australien gemacht hat und vor wenigen Jahren in die alte Heimat zurückgekehrt ist. Eine seiner Farmen, die in Hatherley, wurde an Mr.
    Charles McCarthy verpachtet, auch ein ehemaliger Australier. Die Männer kannten sich schon in der Kolonie und so war es nicht unnatürlich, daß sie, als sie sich hier niederließen, es so nahe wie möglich taten. Turner war anscheinend der reichere Mann und so wurde McCarthy sein Pächter, aber sie verkehrten, wie es den Anschein hat, miteinander auf dem Fuß völliger Gleichheit. McCarthy hat einen Sohn, einen Burschen von achtzehn, und Turner besitzt eine einzige Tochter im selben Alter; eine Frau haben beide nicht mehr. Es sieht so aus, als hätten sie die Gesellschaft der benachbarten englischen Familien gemieden und zurückgezogen gelebt, aber die sportbegeisterten McCarthys wurden häufig bei Rennen in der Umgebung gesehen. McCarthy hielt sich zwei
    Bedienstete, einen Mann und ein Mädchen. Turner hat einen beachtlichen Haushalt, mindestens ein halbes Dutzend Leute. Soviel konnte ich über die Familien zusammenbekommen. Jetzt zu den
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    Tatsachen. Am 3. Juni, das war am letzten Montag, verließ McCarthy gegen drei Uhr nachmittags sein Haus in Hatherley und ging zum Weiher von Boscombe. Das ist ein kleiner See, gebildet von dem Fluß, der durch das Tal fließt. Am Morgen war er mit seinem Bediensteten in Ross gewesen und hatte dem Mann gesagt, er sei in Eile, weil er eine wichtige Verabredung um drei Uhr wahrnehmen müsse. Von dieser Verabredung kam er nicht lebend zurück. Von der Hatherley -Farm bis zum Weiher von Boscombe ist es eine
    Viertelmeile, und zwei Leute haben ihn, auf dem Weg gesehen. Es handelt sich um eine alte Frau, deren Name nicht erwähnt wurde und der andere ist William Crowder, ein bei Mr. Turner angestellter Wildhüter. Die beiden Zeugen behaupten, Mr. McCarthy sei allein gegangen. Der Wildhüter fügte hinzu, daß einige Minuten, nachdem er Mr. McCarthy gesehen habe, dessen Sohn, James McCarthy, denselben Weg entlanggekommen sei, unterm Arm ein Gewehr. Wie er sich erinnern will, war der Vater noch in Sicht, als der Sohn folgte, Er dachte nicht mehr an die Angelegenheit, bis er am Abend von dem tragischen Geschehen hörte. Die beiden McCarthys wurden auch später noch gesehen, als William Crowder, der Wildhüter, sie aus den Augen verloren

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