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Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Titel: Die Abenteuer von Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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war. Und nun zu den Schurken, die
    anscheinend direkt in die Angelegenheit verwickelt sind. Der Laskar ist für sein schlimmes Vorleben bekannt, aber da wir von Mrs. St. Clair wissen, daß er unten an der Treppe stand, wenige Minuten nachdem sie ihren Mann am Fenster gesehen hatte, kann er kaum mehr als ein Mitschuldiger an dem Verbrechen sein. Er verteidigte sich, indem er vorgab, absolut nichts zu wissen, und beteuerte, er hätte keinerlei Kenntnis vom Tun und Lassen des Hugh Boone, seines Mieters, und er könnte nichts darüber sagen, wie die Kleider des vermißten Herrn in das Zimmer gekommen seien. Soviel zu dem Geschäftsführer Laskar. Nun zu dem traurigen Krüppel, der im zweiten Stock über der Opiumhöhle wohnt und mit Sicherheit der letzte gewesen ist, der Neville St. Clair gesehen hat. Er heißt Hugh Boone, und sein scheußliches Gesicht kennt jeder, der öfters in der City zu tun hat. Er ist ein berufsmäßiger Bettler, obwohl er, um die polizeilichen Vorschriften zu umgehen, vorgibt, einen Handel mit
    Wachszündhölzern zu betreiben. Am Anfang der Threadneedle Street, auf der linken Seite, gibt es, wie Ihnen vielleicht schon aufgefallen ist, einen kleinen Winkel. Dort läßt sich die Kreatur täglich nieder und sitzt mit übereinandergeschlagenen Beinen, seinen kleinen Vorrat Zündhölzer im Schoß, da. Er bietet ein erbärmliches Bild, und so ergießt sich ein kleiner Regen Wohltätigkeit in die schmierige Ledermütze, die vor ihm auf dem Pflaster liegt. Ich habe den Burschen mehr als einmal beobachtet, ehe ich noch dachte, daß ich jemals von Berufs wegen seine Bekanntschaft machen würde, und ich war erstaunt über die Ernte, die er in kurzer Zeit einsammelt. Sein Äußeres, müssen Sie wissen, ist so bemerkenswert, daß keiner an
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    ihm vorüber kann, ohne auf ihn aufmerksam zu werden.
    Apfelsinenrotes Haar, ein bleiches Gesicht, entstellt von einer schrecklichen Narbe, die, als sie zusammenwuchs, die Oberlippe schief nach oben gezogen hat, ein Kinn wie eine Bulldogge und ein Paar durchdringende dunkle Augen, die in seltsamem Kontrast zu der Haarfarbe stehen - all das hebt ihn aus der Menge der üblichen Bettler heraus. Dafür sorgt auch sein Witz, denn auf jede Neckerei eines Passanten hat er eine Antwort parat. Das ist der Mann, von dem wir jetzt wissen, daß er über der Opiumhöhle wohnt und daß er der letzte war, der den Herrn, nach dem wir suchen, gesehen hat."
    "Aber ein Krüppel" sagte ich. "Was könnte ein Einarmiger gegen einen Mann in der Blüte seiner Jahre ausrichten?"
    "Er ist nur insofern ein Krüppel, als er beim Gehen hinkt, aber sonst scheint er ein kräftiger, wohlgenährter Mann zu sein. Aus Ihren ärztlichen Erfahrungen wissen Sie sicher, daß die Schwäche eines der Glieder oft durch außergewöhnliche Kraft der anderen
    kompensiert wird."
    "Bitte, fahren Sie in Ihrer Erzählung fort."
    "Mrs. St. Clair wurde ohnmächtig, als sie das Blut auf dem Fensterbrett sah und die Polizei begleitete sie in einer Kutsche nach Hause, da sie bei den Untersuchungen keine Hilfe sein konnte.
    Inspektor Barton, der den Fall übernommen hat, suchte das ganze Grundstück sorgfältig ab, fand aber nichts, das Licht in die Angelegenheit bringen konnte. Man hat den Fehler begangen, Boone nicht sofort zu verhaften und so war es ihm für wenige Minuten möglich, sich mit dem Laskar, seinem Freund, auszutauschen. Aber dieser Fehler wurde sofort gutgemacht. Man nahm ihn fest und durchsuchte ihn, fand aber bei ihm nichts, das ihn hätte belasten können. Allerdings waren auf seiner rechten Manschette einige Blutspritzer, aber er zeigte seinen Ringfinger, der neben dem Nagel einen Schnitt aufwies und erklärte, das Blut komme daher und fügte hinzu, er hätte kurz zuvor am Fenster gestanden und die dort festgestellten Spritzer stammten zweifellos auch aus seiner Wunde.
    Er bestritt energisch, Mr. Neville St. Clair jemals gesehen zu haben und schwor, daß die fremden Kleider in dem Zimmer für ihn genauso ein Rätsel seien wie für die Polizei. Zu Mrs. St. Clairs Aussage, sie habe ihren Mann an dem Fenster gesehen, erklärte er, sie müsse entweder verrückt gewesen sein oder geträumt haben. Er protestierte laut, als er zur Polizeistation gebracht wurde. Der Inspektor blieb in dem Gebäude, denn er hoffte, die Ebbe würde eine neue Spur zutage
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    fördern. Und tatsächlich förderte sie etwas zutage, wenn auch nicht das, was man befürchtet hatte. Auf der Schlammbank lag, nachdem sich

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