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Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Titel: Die Abenteuer von Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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namens Breckinridge verkauft wurden und von dem wieder an Mr. Windigate, den Wirt des ›Alpha‹, der sie an die Leute seines Clubs weitergegeben hat, in dem auch Mr. Henry Baker Mitglied ist."
    "Oh, Sir, Sie sind genau der Mann, den ich treffen wollte", rief der kleine Mann, die zitternden Hände ausstreckend. "Ich kann Ihnen kaum erklären, wie sehr ich an der Sache interessiert bin."
    Sherlock Holmes winkte einer vorüberfahrenden Kutsche. "In dem Falle sollten wir uns besser in einem gemütlichen Raum statt auf diesem windigen Marktplatz unterhalten", sagte er. "Aber verraten Sie mir bitte, ehe wir fahren, wem helfen zu dürfen ich die Ehre habe?"
    Der Mann zögerte einen Augenblick. "Mein Name ist John Robinson", antwortete er mit einem Seitenblick.
    "Nein, nein, ich frage, wie Sie richtig heißen", sagte Holmes sanft.
    "Es ist immer ärgerlich, es mit einem ›alias‹ zu tun zu haben."
    In die weißen Wangen des Fremden stieg plötzliche Röte. "Na gut", sagte er, "mein richtiger Name ist James Ryder."
    "Nun also. Der Geschäftsführer vom Hotel ›Cosmopolitan‹. Bitte, steigen Sie in die Kutsche und ich werde Ihnen bald alles erklärt haben, was Sie wissen wollen."
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    Der kleine Mann stand da und sah halb furchtsam, halb
    hoffnungsvoll zwischen Holmes und mir hin und her wie einer, der nicht weiß, ob er sich an der Schwelle zum Glück oder vor einer Katastrophe befindet. Dann stieg er in die Kutsche und eine halbe Stunde später befanden wir uns wieder im Wohnzimmer in der Baker Street. Während der Fahrt war nicht gesprochen worden, doch das schwache Atmen unseres neuen Gefährten und seine ständig
    krampfenden Hände redeten deutlich von seiner Nervenanspannung.
    "Da wären wir", sagte Holmes, als wir ins Zimmer traten. " Das Feuer ist gerade das Richtige bei solchem Wetter. Frieren Sie, Mr.
    Ryder? Bitte, nehmen Sie den Korbsessel. Ich will nur noch meine Pantoffeln anziehen, ehe wir Ihre kleine Angelegenheit in Ordnung bringen. Nun denn! Sie möchten wissen, was mit jenen Gänsen wurde?"
    "Ja, Sir."
    "Oder vielmehr - nehme ich an - mit jener einen Gans. Es handelt sich nur um einen Vogel - stelle ich mir vor - der Sie interessiert, einen weißen mit einem schwarzen Streifen quer über dem Schwanz."
    Ryder zitterte vor Erregung. "Sir, Sie können mir sagen, wohin er geraten ist?"
    "Hierher."
    "Hierher?"
    "Ja, und es stellte sich heraus, daß er ein höchst bemerkenswerter Vogel war. Kein Wunder, daß Sie an ihm interessiert sind. Er legte ein Ei nach seinem Tod - das schönste, glänzendste kleine blaue Ei, das es je gegeben hat. Es befindet sich in meinem Museum."
    Unser Besucher erhob sich schwankend und klammerte sich mit der rechten Hand am Kaminsims fest. Holmes schloß seine Kassette auf und hielt den blauen Karfunkel hoch, der wie ein Stern glänzte, kalt, sprühend, vielstrahlig glitzernd. Ryder stand mit erschöpftem Gesicht da, unsicher, ob er ihn fordern oder ihn aufgeben sollte.
    "Das Spiel beginnt Ryder.", sagte Holmes ruhig. "Halten Sie sich aufrecht, Mann, oder Sie fallen ins Feuer. Watson, stützen Sie ihn in den Sessel zurück. Er ist zu blutarm, um ungestraft ein Verbrechen zu begehen. Geben Sie ihm einen Schluck Kognak. So! jetzt sieht er schon ein bißchen menschlicher aus. Was er doch für ein Hänfling ist."
    Für einen Augenblick taumelte Ryder und wäre fast gefallen, aber der Kognak brachte einen Anflug Farbe in die Wangen zurück, und
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    dann saß er und starrte mit erschrockenen Augen auf seinen Ankläger.
    "Ich habe fast alle Glieder der Kette und alle Beweise in der Hand, die ich möglicherweise brauche und es gibt wenig, das Sie mir erklären müssen. Aber das Wenige sollte der Vollständigkeit halber ebenfalls zur Sprache kommen. Wie erfuhren Sie, Ryder, von dem blauen Stein der Countess of Morcar?"
    "Catherine Cusack hat mir von ihm erzählt", sagte er mit brüchiger Stimme.
    "Aha. Die Zofe der Lady. Nun, die Versuchung, auf einfache Weise plötzlich reich zu werden, war zuviel für Sie - wie auch schon für andere Männer vor Ihnen, aber Sie waren nicht gerade wählerisch in den Mitteln, die Sie einsetzten. Mir scheint, Ryder, in Ihnen steckt das Zeug zu einem richtigen Schurken. Sie wußten, daß Homer, der Klempner, schon einmal in eine ähnliche Sache verwickelt war und daß der Verdacht um so eher auf ihn fallen mußte. Was taten Sie? Sie sorgten für eine kleine Reparatur im Zimmer der Lady - Sie und Ihre Vertraute Cusack - und drehten es so,

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