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Die Abtrünnigen von Kregen

Die Abtrünnigen von Kregen

Titel: Die Abtrünnigen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zweiunddreißig Preysanys getragen wurde. Goldbestickte und grüne Seide verdeckte die Sicht auf das Innere; die Vorhänge wurden nie geöffnet. Schöne Apim- und Fristle-Sklavinnen versorgten die Insassin der Palankeen. Kein lüsternes Soldatenauge sollte jemals die Schönheit der Frau in der Sänfte schauen. Jeden Abend wurde an einer reservierten Stelle ein wunderschönes und verschwenderisch großes Zelt errichtet, bewacht von Gafards persönlicher Garde. Und jeden Abend nahm er ein Bad, zog frische Kleidung an, übersät von Edelsteinen, rieb sich mit Duftwässern ein und suchte das herrliche Zelt auf. Der Zelteingang wurde hinter ihm geschlossen, und bis zum Morgen sah ihn niemand mehr.
    Unterwegs gewöhnte er es sich an, mich immer öfter an seiner Seite reiten zu lassen. Das erfüllte mich mit Unbehagen. Seine offen zur Schau gestellte Gunst mochte mir in der Gefolgschaft Schwierigkeiten bereiten. Duhrra war ständig bei mir, und abends schliefen wir in unserem kleinen Zweimannzelt, wenn wir nicht zum Wachdienst eingeteilt waren.
    Gafard faßte es in einem Satz zusammen. »Ich brauche Männer wie mich selbst, Männer, denen ich vertrauen kann. In dir, Gadak, sehe ich einen Mann, der es weit bringen kann. Ich erbitte deine Loyalität.«
    Ich gebrauchte die üblichen Worte der Zustimmung. Doch ich wußte, daß sich in seinem Gefolge andere Männer befanden, die mich rücksichtslos beseitigen würden, wollte ich seinen Zorn erregen. Ich wußte, wie absolute Macht auf einen Menschen wirken kann.
    Es war mir womöglich gar nicht schlecht bekommen, daß meine eigenen Perioden absoluter Macht auf Kregen immer wieder durch Zeiten unterbrochen worden waren, da ich das Opfer solcher Macht war, auf die ich mit heftiger Ablehnung reagierte, wenn sie offensichtlich ungerecht ausgeübt wurde.
    Endlich überquerten wir den Daphig, einen bräunlichen Strom mit vielen Schnellen und unebenen Ufern, und erreichten damit das umstrittene Gebiet. Die bebauten Ländereien lagen längst hinter uns, die gewaltigen Fabrikfarmen Magdags, die riesigen Weidegebiete, die endlosen Flächen fast mannshoch wachsenden Grases. Jetzt erreichten wir eine kargere Zone, in der Wasser kostbar war. Unser Ziel war ein Vorposten, von dem aus wir auf die Leemköpfe Jagd machen konnten, nachdem wir uns ausgeruht und neu formiert hatten.
    An diesem Abend sagte Gafard zu mir: »Ich gehe morgen auf die Jagd, Gadak. Du begleitest mich.«
    »Wie du befiehlst, so gehorche ich, Gernu.«
    So ritten wir denn am nächsten Morgen aus. Fünf geschätzte Offiziere begleiteten ihn, außerdem zwei Frauen und ich, Gadak.
    Die Treiber, einfache Swods, die sich ein paar Obs dazuverdienten, liefen voraus, um sich zu formieren, und wir ritten langsam hinterher, bewaffnet mit dem einfachen kurzen Bogen des Binnenmeeres. Mir war bereits aufgefallen, daß zu den Söldnern unserer Armee keine Bogenschützen aus Loh gehörten, die einen besonderen Ruf genossen. Und noch etwas hatte ich registriert – unsere Expedition bestand aus kommandierenden Oberherren und aus verschiedenen Söldner-Swods, die beritten oder zu Fuß waren. Doch von jener hervorragenden kampferprobten Armee, die Genod Gannius nach dem Vorbild der Sklavenphalanx von Magdag gebildet hatte, war nichts zu bemerken.
    Mit schimmernden Rüstungen ritten wir durch das Licht der Sonnen von Scorpio. Ich hielt nach jagdbarem Wild Ausschau. Dabei kam ich in einer Felssenke etwas von der Hauptgruppe ab. Ein Ruf von hinten machte mich darauf aufmerksam.
    Gafard ritt mir mit einer der Frauen nach; sie saß geschickt auf ihrer Sectrix, was mir anzeigte, daß sie sich aufs Reiten verstand. Ansonsten war nicht viel von ihr zu sehen; sie trug ein weites grünes Gewand und einen grünen Schleier, was in Turismond sehr ungewöhnlich war.
    Ich vermutete in der Frau Gafards Geliebte, das Mädchen aus der kostbaren Palankeen. Er machte keine Anstalten, mich vorzustellen, winkte mich aber an seine linke Seite. Die Verschleierte ritt zu seiner Rechten, ein Privileg, das nur wenigen gewährt wird.
    Obwohl wir auf der Jagd waren, konnte Gadak nicht zu reden aufhören. »Die Pläne des Königs, Gadak! Ich sage dir, mit unserer Armee können wir die Südküste von den Roten befreien! Wir könnten das ganze Binnenmeer Grün machen!«
    »Wenn es Grodnos Wille ist, wird es geschehen!«
    »Du hast die Armee des Königs noch nicht gesehen. Dies hier ist ein elender kleiner Haufen, eine Söldnerbande, die Leemköpfe und Barbaren niederwerfen

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