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Die Abtrünnigen von Kregen

Die Abtrünnigen von Kregen

Titel: Die Abtrünnigen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vorhatte. Einer der beiden mußte ausweichen. Die Möglichkeiten verringerten sich schnell, die Entscheidung mußte fallen. Und schließlich vermochte ich die Darstellungen auf den roten Flaggen zu erkennen. Ich stand bereit, mich mit einem Ruderer der Krozairs von Zy anzulegen!
    Apushniad, der ich war, würde ich es fertigbringen, gegen meine Roten Brüder in Zair zu kämpfen und sie zu töten?

11
     
     
    Die beiden Ruderer verengten den letzten Streifen Wasser; sie sprangen wie Meeres-Leems aufeinander los.
    Die Antwort auf die Frage, die ich mir gestellt hatte, lautete: Natürlich konnte ich es! Ich war ein alter Söldner, ein alter Pirat. Wenn mich jemand zu töten versuchte, egal, wer es war, wollte ich zuerst zuschlagen, beim Schwarzen Chunkrah! Außerdem mußte ich an die grüne Standarte meiner Frau der Sterne denken. War das Leben eines Krozairbruders von Zy mehr oder weniger wert als ein Stück grüne Seide, das mir von einem Mädchen anvertraut worden war? Wie kam ich überhaupt auf solche idiotischen und hartherzigen Gedanken? Hatte mir dieses Mädchen, die Geliebte Gafards, die Frau der Sterne, den Verstand verwirrt?
    Es mußte einen Ausweg geben – einen ehrenvollen Ausweg.
    Die Pfeile regneten ringsum herab, und ich verfluchte die Männer des Binnenmeeres und auch die Vallianer und Segesther, die den Schild als Waffe des Feiglings verachteten. In diesem Augenblick hätte ich Turko den Schildträger hinter mir gebrauchen können.
    Ich schlug zwei Pfeile zur Seite.
    Der Offizier neben mir, ein Chuliksöldner, der die Bugvarters befehligte, zog sich einen Pfeil aus dem Arm und brach ihn wütend durch.
    Ich starrte hungrig auf den roten Ruderer. Er verfügte über zwei Ruderbänke, die dicht übereinander angebracht waren. Der Bug schien breiter zu sein, als ich für nötig gehalten hätte. Ich sah die Köpfe der Männer, die sich hinter der vorderen Brustwehr drängten. Der Enterbaum blieb oben und konnte jederzeit herabgelassen werden. Wir waren auf das gleiche Manöver vorbereitet. Beide Kapitäne rechneten mit einer Rammaktion.
    Wie schnell würde Gafard reagieren?
    Er war ein großartiger Rudererkapitän – das mußte er bei seinem Ruf auch sein. Nicht umsonst wurde er Meeres-Zhantil genannt, ein Name, der sich von dem berüchtigten Krozair, dem Lord von Strombor, herleitete. Er maß sich an dem längst gestorbenen Krozair. Was immer Pur Dray getan hatte, Gafard, der Kämpfer des Königs, wollte mehr leisten oder bei dem Versuch umkommen.
    Der Ruf von achtern klang schwach an meine Ohren. Die Brise war nach dem Rashoon schnell erstorben. Das Kommando von dem roten Ruderer schallte ebenso deutlich herüber.
    Beide Ruderer wendeten auf der Stelle. Ich hatte damit gerechnet, daß der angreifende Ruderer im letzten Augenblick herumzucken und uns von schräg vorn rammen würde, gegen die ersten Ruder und die vordere Seite des Mittelschiffs. Aber das war ein riskantes Manöver. Bei einem Angriff Ramme gegen Ramme würde der mit dem stärkeren Rammsporn Sieger bleiben, vorausgesetzt, der Angreifer vermochte sein Ruder rechtzeitig aus dem Weg zu heben, was doch einigermaßen schwierig war.
    Außerdem vermutete ich, daß ein Zweiruderer sich nicht auf einen direkten Zusammenstoß mit einem Dreiruderer einlassen würde.
    Damit behielt ich recht, irrte mich aber hinsichtlich des anderen Manövers. Gafard hatte etwas Ähnliches vermutet und sein Schiff herumziehen wollen, um auf Angriffsrichtung zu bleiben.
    Aber der Zairer setzte die Drehung fort. Er drehte sich über neunzig Grad hinaus, immer weiter, und dann senkten sich alle Ruder im Einklang, und das Schiff schoß davon, weg von uns. Wir drehten uns ebenfalls noch, das Wasser schäumte an den Flanken des Schiffes, das im Augenblick nicht auf den Gegner ausgerichtet war. Ich hörte Gafard tobend seine Befehle geben.
    Von den Zairern keck getäuscht, sahen wir den Bug der anderen vorbeihuschen. Aus nächster Nähe hatte ich die Männer drüben gesehen. Ich hatte den Krozairbruder erkannt, der dort das Kommando führte, der Prijiker, der den Bugstoßtrupp befehligte. Die harten, bronzebraunen Gesichter unter den schimmernden Helmen drehten sich in unsere Richtung, Pfeile wurden auf beiden Seiten abgeschossen, doch niemand zuckte zusammen.
    Pur Kardazh stand dort drüben, einer der fünf Krozairbrüder, die gemeinsam mit mir in den Schoß der Krozairs von Zy aufgenommen worden waren.
    Nath, der Schiffs-Hikdar, kam brüllend nach vorn gelaufen. Mit der

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