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Die Abtrünnigen von Kregen

Die Abtrünnigen von Kregen

Titel: Die Abtrünnigen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Leistung der Bugvarters war er nicht zufrieden. Daß der befehlshabende Chulik eine Armwunde erlitten hatte, galt ihm nichts.
    »Dieser Cramph! Du siehst doch, was er vorhat!«
    Ja, ich sah es und freute mich darüber.
    Dem Zairer ging es nicht um einen Kampf mit den Magdagern. Er hatte es auf die fetten Breitschiffe des Konvois abgesehen. Mit nachlassendem Wind wurden diese Segler immer unbeweglicher, während die Ruderer geradezu ideale Verhältnisse vorfanden. Der rote Ruderer machte keinen Versuch, Schiffe zu erbeuten. Von Volgodonts Klauen verfolgt, blieb für diesen Luxus keine Zeit.
    Zorngebrüll stieg von unserem Schiff auf. Die Männer waren aufgebracht, weil sie nicht eingreifen konnten. Lange Rauchgeschosse stiegen in hohen, anmutigen Bögen von dem roten Ruderer auf und landeten präzise gezielt in der Takelage und auf den Decks der Breitschiffe. Ein Schiff begann zu brennen, dann ein zweites. Wir fuhren, so schnell es ging, jeder einzelne Sklave mühte sich bis zum Umfallen an den Ruderbäumen. Aber der Rote Ruderer hielt seinen Abstand, und immer neue Feuergeschosse stiegen von seinen Decks empor. So hinterließ das Schiff im Konvoi eine lodernde Gasse der Vernichtung.
    »Bei Grodno! Ich würde dem Kerl am liebsten den Enterbaum auf das Achterdeck knallen!«
    »Das müßte interessant werden«, stellte ich fest.
    Nath schüttelte die Faust zu dem Krozairruderer hinüber.
    »Krozair! Der Fluch Grodnos! Sie sollen bis in alle Ewigkeit verdammt sein! Möge das Grün sie treffen!«
    Ich sparte mir eine Antwort. Mir war inzwischen klargeworden, was mich beim ersten Anblick der Doppeldecker-Galeere gestört hatte. Die beiden Ruderreihen hatten sich relativ langsam gehoben und gesenkt. Ich hatte dahinter eine neu zusammengestellte, unerfahrene Mannschaft vermutet – gerade die Rudersklaven können entscheidend zu solchen Kämpfen beitragen.
    Doch die Flügel des roten Ruderers bewegten sich nun in hektischem Tempo.
    In etwa einer Bur würden Gafards Sklaven in ihrer Leistung nachlassen. Die Ersatzruderer, die er noch an die Bänke schicken konnte, würden nicht ausreichen, um das Tempo zu halten; außerdem würde die Zeit des Wechsels für weitere Verwirrung sorgen. Die Männer am Ruder des Roten aber waren noch frischer. Sie konnten der Volgodonts Klauen davonziehen, soviel war klar.
    Der zairische Ruderer war nach dem Prinzip des langen Kiels gebaut; ich hatte zweiunddreißig Ruder gezählt. Langsam in der Wende, würde das Schiff in Geradeausfahrt besonders schnell vorankommen.
    Unser Rudermeister brüllte etwas, und der Trommel-Deldar minderte das hektische Tempo, die Schlagzahl sank ab.
    Jetzt zeigte Gafard sein wahres Können als Seemann.
    Der weitere Kampf zwischen den beiden Schiffen mochte ein Problem werden. Der Ruderer der Krozairs war in gerader Linie durch den Konvoi gefahren und begann jetzt zu wenden. Gafard folgte langsamer nach und löste sich von der Flanke des Konvois. Befehle wurden gegeben, Pfeifen schrillten, die Ruder wurden waagerecht angehoben und bewegten sich nicht mehr.
    Wie ein getreuer Rark, der eine Herde Chunkrahs bewacht, lauerte der grüne Ruderer, bereit, nach Backbord oder Steuerbord auszubrechen, um die Flanke des Ruderers der Roten zu rammen.
    Das Krozairschiff stellte ebenfalls die Ruder hoch.
    Beide Schiffe trieben mit den Wellen.
    Wenn sich nun ein Wartespiel entwickelte, lagen alle Trümpfe bei Gafard. Wie zur Bestätigung klang plötzlich ein Schrei auf, und die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer an Bord.
    »Ruderer! Nähern sich mit schneller Fahrt!« Und dann: »Grün!«
    Der Krozairkapitän entdeckte die neuen Schiffe etwa um die gleiche Zeit. Sofort trat er in Aktion.
    »Er reißt aus! Grotal der Töter möge ihm die Knochen zermahlen!«
    Als uns die Grünen Ruderer erreichten, vier Einheiten aus der zerstreuten Schwadron, war der Angreifer nur noch ein roter Punkt am Horizont. Ich starrte hinter ihm her und fragte mich, wer der Kapitän sein mochte. Er hatte geschickt gekämpft. Er hatte wie ein Leem zugeschlagen und gegnerische Schiffe vernichtet und war in dem Augenblick verschwunden, da sich das Blatt zu seinen Ungunsten wendete. Er hatte wie ein richtiger kaltblütiger Schiffskapitän gehandelt und nicht, wie es die Krozairs oft taten, als hitzköpfige Kämpfer, die wegen jeder Kleinigkeit bereit sind, in den Tod zu gehen.
    »Dieser Rast!« tobte Gafard. »Zwanzig gute Breitschiffe verbrannt! Und ich wette, er hat nicht mehr als zwanzig

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