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Die Abtrünnigen von Kregen

Die Abtrünnigen von Kregen

Titel: Die Abtrünnigen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Frau der Sterne, zu schützen suchte.
    Woher ich diese Gewißheit nahm, wußte ich eigentlich nicht. Ich habe nach bestem Vermögen zu erklären versucht, wie dieses Mädchen auf mich wirkte, und obwohl ich Gafard eine Kopfnuß zu geben gedachte, sobald ich ihn und den König zusammen mit einem Voller erwischen konnte, würde ich bei dem Schlag wohl an sie denken.
    Eines Abends trat ich meinen Dienst früher als sonst an; ich war unruhig und wollte von einigen Diffs loskommen, die schmutziges Jikaida spielten, was mir nicht gefiel. Ich wanderte an der Mauer entlang, dachte an Delia und hing allen möglichen Träumen nach. Die Tür zum Wachraum stand offen, ich trat ein und stolperte beinahe über den jungen Genal den Sommersprossigen. Er hatte eine klaffende Halswunde und lebte nicht mehr.
    Im nächsten Augenblick hielt ich das Langschwert in der Rechten und eine Fackel in der anderen. Die Tür zum Schlafraum der Wächter war geschlossen und durch Balken von außen versperrt.
    Drei schwarzgekleidete Männer fuhren bei meinem Eintreten herum und stürzten sich auf mich.
    »Wächter! Wächter!« brüllte ich, ehe der Kampf richtig begann. »Zum Turm! Verrat!«
    Dann stachen die Klingen zu und liefen klirrend aneinander entlang. Die drei waren erfahrene Kämpfer und wußten mit ihren Genoddern umzugehen. Sie hätten mich auch erwischt, wäre ich nicht auf den Gedanken gekommen, mein Kurzschwert zu ziehen und es nach Art einer Main-Gauche zu schleudern. Mit einem Langschwert in der anderen Hand war das keine Kleinigkeit, doch schon bekam der zweite Mann die lange Klinge in den Hals, und der dritte schrie auf und versuchte zu fliehen, doch ich hieb ihn von hinten nieder. Der erste Gegner wälzte sich noch am Boden von dem Kurzschwert getroffen, das ich geworfen hatte. Er sackte zusammen, als Grogor aus dem Hof hereinstürzte.
    »Nach oben, Grogor!« brüllte ich.
    Wir nahmen die Balken von der Tür, und die Männer, nervös gemacht durch den Kampflärm und von der verschlossenen Tür, stürmten heraus. In einer einzigen Woge des Zorns rannten wir die Treppe hinauf. Der Kampf dauerte nicht lange. Die Entführer hatten drei Mann im Wachraum zurückgelassen; drei andere waren oben. Wir ließen keine Gnade walten. Wir wollten sie nicht verhören. Wir wußten nur zu gut, wer sie geschickt hatte.
    Bei dieser Gelegenheit sah ich die Frau nicht, denn sie hatte ihren Dolch genommen und ihre Privatgemächer unter dem Dach aufgesucht. Wir erwischten die Entführer, die aber zuvor noch ein hübsches Numim-Mädchen töten konnten. Ich fluchte. Wir kehrten nach unten zurück, sobald uns eine Apim-Zofe der Frau der Sterne versichert hatte, daß alles in Ordnung sei, und schafften die sechs Leichen fort.
    Mit zuckendem Gesicht eilte Gafard gleich darauf die Treppe hinauf. Als er zurückkehrte, war er bleich vor Zorn. Ich fragte mich, was er tun würde. Eigentlich konnte er nichts unternehmen, außer dem König mit einer wohlformulierten Meldung das Mädchen zu übersenden.
    »Der König stürzt sich in Unkosten«, sagte er.
    Mehr nicht.
    Ich glaube, in diesem Augenblick bewunderte ich ihn mehr als je zuvor. Nach diesem Zwischenfall paßten wir natürlich noch besser auf.
     
    Drei Tage später wurde ich von Gafard mit einem Auftrag in die Stadt geschickt; so etwas gehörte zu meinen Pflichten als Adjutant. Er hatte ein Perlenhalsband bestellt, ein Perlencollier für sein Mädchen, und ich sollte das Gold für die Fassungen und Klammern abgeben.
    Die Märkte Magdags sind ein seltsamer Ort, voller Treiben, wie man es von solchen Gassen kennt, doch ohne die bunte, fröhliche Art der sanurkazzischen Handelsplätze. Düster waren diese Magdager, die ihre Arbeit von Sklaven verrichten ließen, die Befehle gaben und die Peitsche schwangen, »Grak!« brüllten und alle Gewinne einsteckten. Sie verstehen sich vorzüglich auf das Bearbeiten von Leder, das allerdings gegenüber der sanurkazzischen Lederqualität abfällt. Ich fand die Arkade der Juweliere und den richtigen Laden, der vergitterte Fenster und eine schmale Tür hatte. Als das Geschäftliche erledigt war, trat ich ins Freie; dabei neigte ich den Kopf, um nicht an der niedrigen magdagschen Tür anzustoßen. Im nächsten Augenblick erschien eine Dolchspitze vor meinem Hals, eine Hand umfaßte meinen Arm, und eine Stimme sagte: »Wir wollen dir nichts tun, Dom. Folge uns ohne Aufsehen.«
    Normalerweise hätte ich mich darauf nicht eingelassen. Und ich versuchte es auch: ich trat in die

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