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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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zurück und wurde im ersten Moment von der Sonne, die hell hereinschien, geblendet. Doch auch draußen war nichts zu sehen, was mich geweckt haben könnte. Da ich nun aber schon einmal wach war, beschloss ich, mich nicht noch einmal hinzulegen. Wahrscheinlich hätte ich ohnehin nicht mehr einschlafen können.
    Als ich ein paar Minuten später das Bad verließ, hörte ich hinter mir ein leises Geräusch, drehte mich um und konnte der Hand, die auf mich zukam, nur noch im letzten Moment ausweichen. Einen Augenblick später erkannte ich, zu wem die Hand gehörte: Tyrok. Wieder einmal einer seiner Überraschungsbesuche, wie es schien.
    „Sag bloß, du hast heimlich trainiert“, sagte er. Ich antwortete ihm mit einem Lächeln und einem Angriff auf ihn, den er jedoch mit Leichtigkeit abblockte, so wie ich das gewohnt war.
    „Ist das schon alles?“ Er wollte mich wütend machen und das gelang ihm. Erneut griff ich ihn an, erfolglos. Auch der dritte Versuch war nicht besser. Noch schlimmer, er hatte einen Gegenangriff eingeleitet: Schon Augenblicke später lag ich unter ihm auf dem Boden. Mit seinen Armen hielt er meine Arme fest, während seine Beine die meinen zu Boden drückten.
    „Du solltest dich niemals zu unüberlegten Angriffen provozieren lassen, so etwas geht allzu oft nach hinten los“, belehrte er mich. Bevor ich etwas unternehmen konnte, küsste er mich leidenschaftlich. Allerdings war dies nur von kurzer Dauer. Anschließend half er mir auf die Beine.
    „Bist du bereit für unser heutiges Training mit den anderen?“ So recht wusste ich nicht, ob ich bereit war. Wir hatten immerhin erst einen Tag trainiert und er wollte mich offenbar ins kalte Wasser werfen. Ich wollte mein Bestes geben, also nickte ich.
    „Ich werde schon alles vorbereiten, komm einfach nach, wenn du hier fertig bist.“
    Tyrok betrachtete mich noch einmal von oben bis unten und ich wurde mir jetzt erst wieder bewusst, dass ich noch nackt war. Ich warf das Handtuch nach ihm und rief: „Schau nicht so lüstern.“ Dabei konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Tyrok lächelte.
     
     
    Kurz darauf ging ich in unseren Trainingsraum, wo Tyrok mit Lilly und Heiko schon auf mich wartete. Sie hatten mir gar nicht erzählt, dass sie mit uns trainieren würden.
    „Wir haben schon auf dich gewartet“, bemerkte Tyrok. Ob er sauer war oder nicht, konnte ich nicht sagen. Bevor ich etwas darauf erwidern konnte, kam mir Heiko zuvor. „Tyrok du solltest doch wissen, wie lange die Damen im Bad brauchen.“ Dabei grinste er frech. Dieses verging ihm allerdings, denn er fing einen Schlag von Lilly in den Bauch ein.
    „Noch mal so eine Bemerkung und der Schlag geht tiefer“, lachte sie. Heiko verzog bei dieser Vorstellung schmerzhaft das Gesicht.
    Tyrok klatschte in die Hände und alle blickten ihn an.
    „Sharai, du hast die freie Wahl, gegen wen du zuerst kämpfen willst.“ Ich überlegte und entschied mich für Lilly, denn ich nahm an, dass ich gegen eine Frau bessere Chancen haben würde. Irgendwie hatte ich wohl vergessen, dass Lilly nicht nur sehr viel älter, sondern auch gut ausgebildet worden war.
    „Ich möchte zuerst mein Glück bei Lilly versuchen“, sagte ich leise, aber bestimmt. „Dann los“, nickte Tyrok. Lilly und ich betraten die Matte.

Schon beim ersten Angriff auf sie musste ich erkennen, ich würde bei ihr kein leichtes Spiel haben. Geschickt blockte sie mehrere meiner Schläge ab und bevor ich mich versah, war ich schon in der Defensive.
    Die ersten ihrer Schläge konnte ich ebenfalls blocken, doch dann hatte ich das Ende der Matte erreicht, war dadurch kurz abgelenkt. Lilly nutze diese Chance sofort, ehe ich reagieren konnte, hatte sie mich mit einem Schlag aus dem Gleichgewicht gebracht und als sie einen Tritt nachsetzte, landete ich krachend auf dem Boden. Schnell rollte ich mich zur Seite, zog ihr dann mit der Hand das rechte Bein weg.
    Lilly versuchte ihr Gewicht auf das linke Bein zu verlagern, geriet jedoch ins Straucheln. Dies nutzte ich, um ihr mit einem Tritt gegen das linke Bein endgültig das Gleichgewicht zu rauben.
    Sie fiel jedoch im Gegensatz zu mir auf die Matte, die ihren Sturz abfederte. Ich holte Schwung und kam auf die Beine, atmete kurz durch, dann war auch Lilly wieder auf den Beinen.
    „Nicht schlecht“, kommentierte sie meine Aktion. Ich antwortete ihr, indem ich erneut einen Angriff auf sie einleitete. Sie wehre zwar meine Attacke mit der rechten Hand ab, doch dafür traf sie mein linkes

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